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Nur Nischen-Chancen für Brennstoffzellen-Fahrzeuge

Brennstoffzelle als Minikraftwerk fürs Auto. Abb.: Dailmer

Brennstoffzelle als Minikraftwerk fürs Auto. Abb.: Daimler

IDTechEx: Einige Prozent Marktanteil denkbar

Cambridge, 23. April 2015: Die große Mehrheit der Autohersteller sieht auch in Zukunft nur wenig Chancen für Fahrzeuge, die Brennstoffzellen als Hauptantrieb verwenden. Das schätzte das Marktforschungs-Unternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge (Großbritannien) ein. Allerdings könnten Brennstoffzellen-Fahrzeuge in Nischen durchaus Marktanteile von einigen Prozent in den nächsten zehn Jahren erlangen, glauben die Analysten.

Brennstoffzellen wandeln die chemische Energie von Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffen in elektrische Energie um und erzeugen dabei im besten Falle nur Wasser, aber keine Abgase. Abgasfreie Autos sind aber auch mit Elektroantrieben möglich, die schon deutlich ausgereifter sind, wie zum Beispiel Tesla gezeigt hat. Und während es für Elektroautos inzwischen schon ein – wenn auch noch dünnes – Netz aus Ladestationen in Europa und den USA gibt, die Akkus zudem auch daheim aufgeladen werden können, ist ein Netz aus Wasserstoff-Tankstellen noch nicht einmal in Sicht – nicht zuletzt auch, weil dieser Energieträger gefährlich, da hochexplosiv ist.

Einsatz beim Militär

Eingesetzt werden Brennstoffzellen-Antriebe dennoch gelegentlich, etwa in Militärfahrzeugen, wie zum Beispiel in einem deutschen Exportschlager, der U-Boot-Klasse 212-A. Vorteile: Brennstoffzellen-Antriebe arbeiten extrem leise und können – je nach Konstruktion – mehrere Kraftstoffarten verarbeiten.

Mehr Chancen werden Brennstoffzellen im stationären und teilmobilen Einsatz eingeräumt. Dresdner Fraunhofer-Forscher und Ingenieure aus der Wirtschaft probieren derzeit zum Beispiel in einem Feldtest den Einsatz als Energieversorger für Baustellen-Ampeln aus. Auch kommt Brennstoffzellen-Hochtemperatuzr-Technik in der Kraftstoff-Pilotanlage von Sunfire Dresden zum Einsatz. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
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Heiko Weckbrodt hat Geschichte studiert, arbeitet jetzt in Dresden als Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalist und ist Chefredakteur und Admin des Nachrichtenportals Oiger. Er ist auch auf Facebook, Twitter und Google+ zu finden.