
Klaus Tschira.. Foto: Klaus-Tschira-Stiftung
Unternehmer und Mäzen wurde 74 Jahre alt
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Heidelberg/Dresden, 31. März 2015: Der SAP-Gründer und Mäzen Klaus Tschira heute im Alter von 74 Jahren unerwartet gestorben. Das teilte die von ihm gegründete Klaus-Tschira-Stiftung in Heidelberg mit. Auch in Dresden, das von Tschiras Hilfe mehrfach profitiert hatte, sorgte die Nachricht für Trauer: „Ich bin entsetzt“, kommentierte Dresdens 1. Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hörbar betroffen
Tschira begründete deutsche Software-Erfolgsstory
Tschira wurde im Dezember 1940 in Freiberg im Breisgau geboren. Er studierte Physik in Karlsruhe und gründete 1972 zusammen mit Hasso Plattner, Dietmar Hopp und Hans-Werner Hector die „Systemanalyse & Programmentwicklung GdBR“, aus der später eines der erfolgreichsten deutschen Software-Unternehmen wurde, die „SAP“. 1995 rief er die Klaus-Tschira-Stiftung ins Leben, die sich die Förderung von Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik auf die Fahnen schrieb.

So hatte sich Klaus Tschira seinen BioParc am Lingnerschloss Dresden damals vorgestellt: Ein Biotech-Forschungs- und Gründerzentrum in Form einer Doppelhelix nach DNS-Vorbild. Visualisierung: Architekturbüro Bernhardt & Partner
Starkes Engagement in Dresden
Der Unternehmer engagierte sich stark in Dresden. Er unterstützte hier mit seiner Stiftung zahlreiche Forschungsprojekte und Lehrstühle. Zeitweise verfolgte er die Idee, das Lingnerschloss in ein spektakuläres Biotech-Zentrum namens „BioParc“ umzubauen, gab dieses Projekt aber im April 2002 „aus steuerrechtlichen Gründen“ auf. Zuletzt hatte die Tschira-Stiftung die Berufung des US-Bioinformatik-Stars Eugene Myers in das neugeschaffene Zentrum für Systembiologie in Dresden ermöglicht. Zudem betreibt die von ihm gegründete SAP auch eine Niederlassung (ehemals „SAP-SI“) in der sächsischen Landeshauptstadt.
Bürgermeister: Dresden verliert einen großen Förderer

Dirk Hilbert. Abb.: LHD
„Klaus Tschira war ein großer Förderer unserer Stadt“, würdigte der amtierende Oberbürgermeister und Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert den Verstorbenen. „Auch wenn es mit seinem Doppelhelix-Turm am Lingnerschloss letztlich nicht geklappt hat, ist er der Stadt und vor allem dem Biotech-Standort Dresden immer treu geblieben. Mit ihm verlieren wir einen wichtigen Förderer.“
Bestürzt und betroffen reagierte auch SAP: „Wir haben einen großen Gründer und Förderer verloren und werden seiner stets mit tiefer Dankbarkeit gedenken.“ Autor: Heiko Weckbrodt