Ohne Flinten gegen Killerwürmer: Sci-Fi-Actionfilm basiert auf „Halo“-Spielen
Viele Jahre nach der Zerstörung des „Halo“-Rings im All landet ein Geheimdienst-Kommando von der Erde auf dem Provinzplaneten „Sedra“, um dort Terroranschläge Außerirdischer zu untersuchen. Bald schon erkennt das hightecky bewaffnete Team um Kommandant Locke, dass da eine feindliche Alien-Spezies versucht, von den Fragmenten der explodierten Ringwelt ein gefährliches Isotop zu schürfen, dessen Strahlung ausschließlich menschliche DNA schädigt. Zusammen mit dem Ex-Spartaner Randall Aike brechen sie zum Halo-Fragment auf, um dies zu unterbinden. Dummerweise gibt es dort Kampfwürmer, die auf Technologie anspringen, woraufhin der Trupp gezwungen ist, all seine schönen futuristischen Wummen und Kampfanzüge zu deaktivieren. „Ab jetzt sind wir 100 % analog“, jammert da der Kommandant – ein Schreckensszenario, dass alle Zuschauer der „Generation Internet“ nur zu gut nachvollziehen können… Das Ganze nennt sich „Halo Nightfall“ und ist ein von Ridley Scott („Blade Runner“, „Prometheus“) produzierter Sci-Fi-Actionfilm, der auf der „Halo“-Videospielserie beruht.
Voraussehbare Egoshooter-Dramaturgie
Und eine Videospiel-Verfilmung ist dieser Streifen ganz offensichtlich: Das Geschehen folgt den dramaturgischen Eigengesetzen eines Egoshooters, mit feinsinnigen cineastischen Finessen hält sich Regisseur Sergio Mimica-Gezzan („Kampfstern Galactica“, „Die Säulen der Erde“) nicht groß auf. Dementsprechend vorhersehbar sind jeder Zug der Protagonisten, jede Handlungswendung. Und wie für viele Videospielverfilmungen eben leider auch typisch, sind die Erklärungsmuster für die überwältigenden Bedrohungsszenarien gegen die Menschheit oft ziemlich unlogisch zusammengelabert – und alle nicken auch noch zu diesem unsinnigen Dialog-Sequenzen.
Werbevideo (Polyband):
Düster-außerirdische Ringwelt
Dafür aber wird der Sci-Fi- und Egoshooter-Fan mit schicker Weltuntergangs-Optik und viel Action belohnt, zumindest das haben die Macher drauf. Und wer nicht genug vom „Halo“-Universum kriegen kann, bekommt zudem in der Bonus-Sektion der nun erschienenen DVD kleine Zusatzgeschichten zum Geschehen serviert, außerdem recht unterhaltsame Kurz-Dokus über die Stunts, die Dreharbeiten und die Spezialeffekte von „Halo Nightfall“.
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Fazit: Vor allem für Halo-Fans
Eher was für Halo-Fans: Die aus Computer-Spezialeffekten geschaffen außerirdischen Welten wurden mit sichtlich viel Aufwand visualisiert, Handlung und innere Logik bleiben darüber aber auf der Strecke. Autor: Heiko Weckbrodt
„Halo Nightfall“ (Polyband), Sci-FI-Videospielverfilmung, USA 2014 (DVD: 2015), Regie: Sergio Mimica-Gezzan, 94 Minuten plus 50 min. Bonusmaterial, DVD zehn Euro, Bluray 13 Euro, FSK 12
Zum Weiterlesen:
Rezension Startrek XII – Into Darkness
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