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Wenn der Senior zum Irrläufer wird, schlägt das Tablet Alarm

Der Asina-Tablettrechner soll Senioren im Alltag daheim helfen - und auch Omis Blutdruck im Auge behalten. Foto: Exelonix

Der Asina-Tablettrechner soll Senioren im Alltag daheim helfen – und auch Omis Blutdruck im Auge behalten. Foto: Exelonix

Dresdner TU-Ausgründung „Exelonix“ zeigt zur CeBit digitalen Assi für Rentner

Dresden/Hannover, 12. März 2015: Was macht Omi jetzt wohl ganz allein in ihrer Wohnung in Meck-Pomm? Sie ist in letzter Zeit so vergesslich – nicht dass sie jetzt ganz verwirrt durchs Dorf irrt… Dem einen oder anderen Angehörigen hochbetagter Rentner werden solche Gedanken wohl schon gelegentlich durch den Kopf gegangen sein, verbunden mit der unerfreulichen Aussicht, die liebe Großmutter bald zum Umzug ins Heim überreden zu müssen. Um eben diesen Punkt hinauszuschieben und Senioren auch im hohen Alter noch ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, dabei soll demnächst ein digitaler Senioren-Assistent aus Sachsen helfen: Die Dresdner Firma „Exelonix“ zeigt nun zur CeBit in Hannover (16. bis 20 März 2015) einen Tablettrechner namens „Asina“, der sich mit zahlreichen Geräten und Sensoren in einer Rentner-Wohnung vernetzt – und zum Beispiel jüngere Angehörige per Internet fernalarmiert, wenn Omi oder Opi zu sehr ungewöhnlichen Zeiten aus dem Haus gehen oder daheim stürzen.

Selbstbestimmtes Leben trotz beginnender Demenz

Matthias Stege. Foto: Exelonix

Matthias Stege. Foto: Exelonix

Das „Asina Smart Home System“ nehme „Kindern und Eltern die Sorge, beispielsweise bei beginnender Demenz auf ein selbstbestimmtes Leben verzichten zu müssen“, wirbt Exelonix-Chef Matthias Stege für den digitalen Rentner-Assi aus Sachsen. „Beide Generationen profitieren von der erhöhten Sicherheit und dem gesteigerten Komfort in der Wohnung des Seniors.“

Tablet vernetzt sich mit Sensoren, Türöffner – und Kindern

Im Kern handelt es sich bei diesem System um ein Android-Tablet, das die Dresdner Programmierer mit einer einfach bedienbaren Benutzeroberflächen versehen haben, das die Kinder und Enkel des Seniors per Cloud-Lösung auch aus der Entfernung neu programmieren können. Zudem kann sich der „Asina“-Rechner zum Beispiel Blutdruck-Messer, Türöffner, Wohnungsleuchten, Temperatur- und Belüftungssensoren im Hause verbinden, Videotelefonate mit den Junioren aufbauen und dergleichen mehr – böse Zungen mögen von einer digitale Vollüberwachung von Rentnern reden…

Vernetztes Heim soll Hochbetagten helfen

Aber „Exelonix“ sieht da einen generellen Trend nahen und stützt sich dabei auf Umfragen des deutschen Digitalverbandes „Bitkom“: Demnach wollen sich zwei Drittel aller Deutschen in Zukunft nur deshalb Geräte für das vernetzte Heim, das „Smart Home“ anschaffen, „um für ältere Angehörige das selbstständige Leben in der eigenen Wohnung zu erleichtern“. Auf der „CeBit“ wollen die Dresdner daher in einer Senioren-Modellwohnung vorführen, dass solche digitalen Alltagsassistenten weniger lästige Überwacher, als vielmehr nützliche Helfer sein können, die Senioren ein Plus an Lebensqualität sichern.

Das Unternehmen wurde im April 2013 von einem Arzt aus Kreischa und drei Ingenieuren der TU Dresden gegründet, um solche Assistenzsysteme zur Marktreife zu führen. Zu den Gründern gehört auch der Dresdner Mobilfunk-Guru Professor Gerhard Fettweis. Autor: Heiko Weckbrodt

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