
Thomas (Dylan O’Brien) verewigt sich auf den Labyrinth-Wänden. Foto: Fox
Auf einer Lichtung eingepfercht, begründen Teenies ihre eigene dystopische Mikrogesellschaft
Inhalt
Der 16-jährige Thomas (Dylan O’Brien) wacht in einem Lastenaufzug auf, der ihn auf eine Lichtung befördert, und die ist von einem riesigen steinernen Labyrinth umgeben. Erinnern kann er sich an kaum mehr als seinen Namen, doch seine ganze Biografie, seine Vergangenheit scheint wie weggewischt aus seinem Gedächtnis. Und so geht es all den Teenagern auf der Lichtung: Keiner von ihnen weiß, warum er inmitten dieses Irrgartens, in dem es von tödlichen Kreaturen nur so wimmelt, eigentlich gelandet ist. Rasch bildet sich in der Jungen-Mikrogesellschaft auf der Lichtung eine Hackordnung aus Führern, Baumeistern, Gärtnern und Labyrinth-Erkundern heraus – bis Thomas, der Neue, die „althergebrachte“ Ordnung über den Haufen wirft und entdeckt, dass all diese Teenager kaum mehr als Laborratten in einem zynischen Experiment sind…
Werbevideo (Fox, Englisch):
„Cube“ und „Panem“ lassen grüßen
Der dystopische Sci-Fi-Film „Maze Runner“ nach dem gleichnamigen Jugendbuch von US-Autor James Dashner wirkt wie eine Mischung aus „Die Tribute von Panem“, „Cube“ und „Herr der Fliegen“: Im Zentrum stehen einerseits die entzivilisierten Eigengesetze, die sich in einer unkontrollierten Männer- beziehungsweise Jungen-Mikrogesellschaft quasi automatisch herausbilden, andererseits das alte Menschheitsrätsel, hier durch das Labyrinth-Motiv symbolisiert: Ist die Welt für uns überhaupt erkenn- und beherrschbar?

Willkommen auf der Lichtung. Foto: Fox
Wirklich neue Aspekte versteht dieser Sci-Fi-Film diesen bereits oft durchexerzierten Sujets nicht wirklich abzugewinnen, ist immerhin aber recht chic (wenn auch nicht so aufwendig wie „Die Tribute von Panem“) inszeniert. Dylan O’Brien erscheint mir in der Titelrolle eher eine Fehlbesetzung, ihm fehlt einfach die tragende Ausstrahlung – da sind viele Nebenrollen wie Newt (Thomas Sangster, „Game of Thrones“) oder Gally (Will Poulter, „Die Chroniken von Narnia“) stärker besetzt.
Erschienen ist „Maze Runner“ nun fürs Heimkino. Als Boni finden sich auf der DVD unter anderem geschnittene Szenen und Audiokommentare.

Foto: Fox
Fazit:
Einmal angucken reicht – im Vergleich zu vielen ähnlichen Filmen ist „Maze Runner“ nur leidlich spannend. Autor: Heiko Weckbrodt
„Maze Runner“, Dystopie, Regie: Wes Ball, 108 Minuten, Studio: 20th Century Fox, FSK 12, DVD 13 Euro, Bluray 15 Euro
Zum Weiterlesen:
Modisch geschninkt in den Tod: „Die Tribute von Panem“
Perfides Experiment: Dystopie „Dark City“
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