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Netzwerk-Chef: Organische Elektronik wird massenmarkttauglich

Plastic Logic präsentiert ein flexibles elektrophoretisches Display (EPD) in Form eines Armreifs Foto: Plastic Logic Germany

Plastic Logic präsentiert ein flexibles elektrophoretisches Display (EPD) in Form eines Armreifs. Foto: Plastic Logic Germany

Dresden/München, 3. März 20115: Längere Zeit wurde organische Elektronik nur in wenigen Massenmarkt-Artikeln wie etwa Smartphone- Bildschirmen eingesetzt. Dies wird sich nun aber bald ändern, ist Dominik Gronarz, der Geschäftsführer des sächsischen Netzwerks „Organic Electronics Saxony“ überzeugt: „Die organische, gedruckte und flexible Elektronik ist an einem Punkt angekommen, an dem erste Anwendungen massentauglich sind. Wegen drastisch sinkender Modulpreise boomt auch die OLED-Beleuchtung.“

Sachsen mitführend in OLED-Entwicklung

Zumindest in puncto Forschung und Entwicklung gelten sächsische Unternehmen und Institute – vor allem aus Dresden – in der organischen Elektronik als international mitführend. Mehrere von ihnen wollen morgen und übermorgen zur Fachmesse für gedruckte Elektronik „LOPEC 2015“ in München ihre Fortschritte in diesem Technologie-Segment präsentieren. Durchsichtige „Organische Leuchtdioden“ (OLEDs), die in wechselnden Farben strahlen, zeigt das Dresdner „Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP). Plastic Logic präsentiert unter anderem Bildschirme, die man wie ein Armband tragen kann. Der Dresdner Spezialanlagen-Hersteller „Von Ardenne“ wird Verfahren für die Fertigung von OLED-Bildschirmen in Datenbrillen und Mikroprojektoren zeigen. Die Dresdner Ingenieurfirma „Adenso“ präsentiert ein neuartiges Anlagenkonzept zur Bearbeitung ultradünner und flexibler Gläser von Rolle zu Rolle.

Farbvariables transparentes OLED-Modul mit gemischten Farben. Foto: Fraunhofer FEP

Farbvariables transparentes OLED-Modul mit gemischten Farben. Foto: Fraunhofer FEP

Durchbruch steht noch aus

Organische Elektronik, insbesondere OLEDs, werden auch heute teils schon massenhaft eingesetzt – zum Beispiel in Samsung-Smartphones oder in Autoradio-Anzeigen. OLED-Fernseher, die deutlich größere OLED-Paneele brauchen und daher sehr teuer sind, haben sich dagegen bisher nicht durchgesetzt. Bereits mehrfach darüber spekuliert wurde auch, ob Apple demnächst in seinen Produkten OLEDs einzusetzen plant – dies würde dieser Technologie noch einmal einen Schub versetzen. hw

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt