Monate: März 2015

Dresdner werden dieses Labyrinth vielleicht erkennen: Der gelbe Pacman frisst hier gerade auf dem Dresdner Neumarkt um die Frauenkirche herum. Abb.: Google, Montage: hw

Pacman spielen auf „Google Maps“

Googleversum, 1. April 2015: Einen besonderen Aprilscherz hat sich Google für den 1. April 2015 einfallen lassen: Wer derzeit den Kartendienst „Google Maps“ aufruft, kann dort den Spielhallen-Klassiker „Pacman“ zocken – und zwar in der Stadt seiner Wahl und im besten Falle sogar auf der eigenen Straße. Einzige Bedingung: Der gewählte Kartenausschnitt muss genug Straßen für ein vernünftiges Pacman-Labyrinth hergeben.

Unser Held fühlt sich zum Robin Hood berufen und sprengt die goldgefüllten Tresore des betrügerischen Wildwest-Kapitalisten Grimshaw. Abb.: Rogue Rocket Games

Gunpowder: Explosive Physikrätsel fürs iPad

Pulverspuren legen und Tresore knacken: Spiele-App für destruktive Momente im Leben Mal ehrlich: Spüren wir nicht alle ab und zu destruktive Impulse in uns? So von wegen: Ich würd die ganze Bude jetzt am liebsten in die Luft sprengen? Im zivilen Leben verkneift man sich diese Triebe klugerweise – und unsere Mitmenschen danken es uns. Aber auf dem iPad braucht man solche Rücksichten nicht zu nehmen. Und wer es da mal so richtig krachen lassen will, sollte mal ein geneigtes Auge (oder zwei) auf das neue Actionrätsel-Spiel „Gunpowder“ von „Rogue Rocket“ werfen. Das wurde heute im Apple-Appstore freigeschaltet und weckt den Sprengmeister in uns.

Aus dem Sieg des Sozialismus ist zwar nichts geworden, aber an die Leuchtpropaganda in Dresden 1984/85 erinnert sich Fotograf Seiichi Furuya noch gut. "Ich bin jetzt noch mal dahin gegangen", erzählt er. "Da konnte man noch gut die Umrisse der Leuchtbuchstaben erahnen." Foto: Heiko Weckbrodt

Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

„Was wir sehen“: Kunsthaus zeigt Alltagsaufnahmen von Seiichi Furuya Dresden, 31. März 2015: Das Alltagsleben im sozialistischen Dresden der 1980er Jahre aus Sicht eines Japaners reflektiert eine Fotoausstellung, die ab 2. April im Kunsthaus Dresden zu sehen ist. Der in Österreich lebende Seiichi Furuya zeigt dort bis zum 31. Mai 2015 ausgewählte Fotos, die er während seiner Zeit als Dolmetscher auf der „Bellevue“-Hotelbaustelle in den Jahren 1984 /85 geschossen hat. „Nicht als Künstler“, wie er selbst betont, sondern um das Leben in einer fremden Stadt, in einem fremden System zu dokumentieren. Entstanden sind dabei Schwarzweiß- und Farb-Aufnahmen, die oft erst beim genaueren Blick das Besondere des festgehaltenen Moments, die kleinen und großen Seltsamkeiten im DDR-Alltag enthüllen.

Klaus Tschira.. Foto: Klaus-Tschira-Stiftung

SAP-Gründer Klaus Tschira gestorben

Unternehmer und Mäzen wurde 74 Jahre alt Heidelberg/Dresden, 31. März 2015: Der SAP-Gründer und Mäzen Klaus Tschira heute im Alter von 74 Jahren unerwartet gestorben. Das teilte die von ihm gegründete Klaus-Tschira-Stiftung in Heidelberg mit. Auch in Dresden, das von Tschiras Hilfe mehrfach profitiert hatte, sorgte die Nachricht für Trauer: „Ich bin entsetzt“, kommentierte Dresdens 1. Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hörbar betroffen

Logo: Agentur für Arbeit

Etwas weniger Langzeitarbeitslose in Dresden

Dresden, 31. März 2015: Die Arbeitslosigkeit ist im März in Dresden leicht gesunken: Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 6,1 %, wie das Jobcenter Dresden mitteilte. Im Februar war sie genauso hoch, vor einem Jahr aber lag sie noch bei 6,4 %. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen – sie machen in Dresden fast drei Viertel aller Arbeitslosen aus – ist leicht zurückgegangen.

Musiktherapeutin Saskia Mittmann von der Autismusambulanz Dresden mit Instrumenten, die für die Musiktherapie von Autisten genutzt werden. Einige davon – etwa das Saiteninstrument – haben die Patienten selbst gebaut. Foto: Uniklinikum / Holger Ostermeyer

Autisten musizieren gegen die Isolation

Uniklinikum Dresden stellt ungewöhnliche Therapieansätze für chronisch in sich gekehrte Menschen bei Tag der offenen Tür vor Dresden, 31. März 2015: Anfangs dachten seine Eltern, Gregor* sei nur einfach ein bisschen schüchtern. Doch schon im Kindergarten fiel den Erzieherinnen auf, dass sich der Junge grundsätzlich nicht an Spielen mit anderen Kindern beteiligte, sich eine Ecke zurückzog, oft sogar schrie, wenn jemand versuchte, in diese seine eigene Welt einzudringen. Andererseits zeigte sich bald: Gregor war alles anderes als dumm, löste viele Rätsel mit einer Detailverliebtheit, die ihn weit von den anderen Kindern abhob. Schließlich gingen die Eltern zur Autismusambulanz ins Uniklinkum Dresden und bald war die Diagnose klar: Der Junge hat eine der Spielarten des Autismus – eine Entwicklungsstörung, bei der sich die Betroffenen übermäßig von ihrer Umwelt und ihrem sozialem Umfeld abzuschotten versuchen. Bei einem „Tag der offenen Tür“ wollen die Mediziner und Mitarbeiter der Autismusambulanz morgen über diese Krankheit in all ihren Facetten die Öffentlichkeit informieren – und über neuere Behandlungsansätze wie Musiktherapie für Autisten und autistische veranlagte Menschen.

Foto: TomTom

Pendler verbringen 100 Stunden pro Jahr im Abend-Stau

Istanbul ist Stau-Welthauptstadt München, 31. März 2015: Der durchschnittliche Pendler mit einem Fahrtweg von normalerweise 30 Minuten zur Arbeit verbringt im Jahr rund 100 Stunden zusätzlich im abendlichen Verkehrsstau. Das teilte der Navi-Anbieter „TomTom“ in München mit und stützte sich dabei auf anonymisierte GPS-Messungen.

Das Akademie-Hotel in Dresden setzt WhatsApp inzwischen als Service-Kanal für Gäste ein. Foto: webZunder

„Bloß nicht mit plumper Werbung zuspammen“

Dresdner Firma „webZunder“ sieht im „WhatsApp“-Einsatz Wettbewerbsvorteil für lokale Wirtschaft Dresden, 30. März 2015: „Facebook“ mag mit weltweit fast 900 Millionen aktiven Nutzern unter den Kontaktnetzwerken im Internet nahezu übermächtig erscheinen. Doch gerade Jüngere setzen in wachsendem Maße auf den stärker nach außen abgeschirmten Kanal „WhatsApp“ (weltweit rund 600 Millionen Nutzer), um Infos, Stimmungsmeldungen, Bilder oder Videos auszutauschen. Diesen Trend versucht nun auch die Wirtschaft zu nutzen: Per „WhatsApp“ erreichbar zu sein und darüber womöglich auch neue, jüngere Kunden zu gewinnen, gilt als chic. Über die Experimentierphase ist dies aber noch kaum hinausgekommen, wie auch Erfahrungen in Dresden zeigen.

Durch kurze Reaktionszeiten von 1 ms soll der 5G-Handyfunk auch für Echtzeit-Wanderungen durch virtuelle Welten per Datenbrille geeignet sind. Die Dresdner 5G-Entwickler denken da zum Beispiel an simulierte Zeitreisen von Schulklassen ins alte Rom. Foto: 5G Lab Germany, TU Dresden

Schub für Spiele mit erweiterter Realität erwartet

Mehr als 420 AR-Spiele-Downloads für 2019 erwartet Hampshire, 30. März 2015: Spiele, in denen reale Umgebung und virtuelle Welten verschmelzen („Erweiterte Realität“ bzw. „Augmented Reality“ = AR), werden in den nächsten Jahren einen deutlichen Schub erleben. Das hat das britische Marktforschungs-Unternehmen „Juniper“ aus Hampshire prognostiziert. Demnach werden sich die AR-Spiele-Downloads bis 2019 mehr als verzehnfachen: von zuletzt 30 Millionen Downloads (2014) auf dann 420 Millionen. Vor allem Datenbrillen und bessere Smartphone-Chips sollen dafür sorgen.

Im Dresdner Themenstadtplan kann man Grundstücksgrenzen und -nummern in der Rubrik "Allgemeines" -> "Flurstücke" einsehen. Abb. (bearbeitet): BSF

Dresden startet digitale Grundstücks-Datenbank ALKIS

Digitalisierte Karten und Eignerverzeichnisse vor allem für Investoren nützlich Dresden, 30. März 2015: Um zum Beispiel Investitionen zu beschleunigen und zu vereinfachen, hat das Dresdner Vermessungsamt all seine Grundstücksunterlagen digitalisiert und nun in einer elektronischen Datenbank zusammengefasst. Diese Datenbank mit dem zungenfreundlichen Namen „Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem“ (ALKIS) löst die bisher verstreuten Grundstücksbücher und Liegenschaftskarten zusammen. Dort sind nun 107.000 Flurstücke auf insgesamt 328 Quadratkilometern mit zirka 162.000 Gebäuden darauf digital verzeichnet. Der einzelne Bürger hat aber davon erst mal nicht allzuviel, ALKIS ist vor allem eine Erleichterung für die Wirtschaft und Verwaltungen. „Für uns ist das ein großer Sprung“, betonte Dresdens Baubürgermeister Jörn Marx (CDU).

Teddy Roosevelt persönlich führt in "War of the Worlds: Goliath" den letzten Anwehrschlag gegen die Invasoren vom Mars... naja. Abb.: Eurovideo

War of the Worlds – Goliath: Die 2. Invasion vom Mars

Sci-Fi-Animationsfilm im Steampunk-Stil begeistert sich am Hightech-Krieg Als Herbert George Wells 1898 seine Dystopie „Krieg der Welten“ veröffentlichte, hielt der englische Schriftsteller der damaligen Weltmacht Großbritannien damit einen kritischen Spiegel vor: Der Angriff der technologisch weit überlegenen Mars-Tripods mit dem Ziel, die Menschen auf der Erde zu vernichten oder zu versklaven war als Perspektivwechsel für die Engländer gedacht, deren Empire seinerzeit ganze Völker rund um den Erdball unter die koloniale Knute zwang. Wells’ Buch wurde rasch zum Klassiker, begründete die Science-Fiction-Literatur als Genre mit, löste als Horspieladaption 1938 in den USA eine Panik aus und wurde seitdem immer wieder verfilmt. Eine ganz eigene Adaption hat nun Regisseur Joe Pearson fürs Heimkino vorgelegt: In seinem Animationsfilm „War of the Worlds: Goliath“ spinnt er Wells’ Klassiker als Parallelhistorie bis zum I. Weltkrieg weiter.