Monate: Februar 2015

iPhone-Zappe in Aktion

Deutscher Videomarkt schrumpft um fünf Prozent

1,64 Milliarden Euro Umsatz – vor allem DVD auf dem Rückzug Hamburg, 16. Februar 2015: Mit Video-DVDs ist immer weniger Geld in Deutschland zu machen: Insgesamt schrumpfte der deutsche Videomarkt im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro, teilte der „Bundesverband audiovisueller Medien“ (BVV) in Hamburg mit. Vor allem die DVD-Umsätze minderten sich deutlich (- 9 % bei Kaufvideos), während Bluray-Umsätze nur leicht zurückgingen (- 1 %), digitale Videoverkäufe über Online-Portale dagegen um fast ein Drittel (29 %) zulegten.

Manche Bakterien sind ganz scharf auf bestimmte Metalle - dies wollen die Freiberger für die GEwinnung strategischer Rohstoffe nutzen. Foto: TU Freiberg

Bakterien statt Chinesen sollen Deutschland Hightech-Werkstoffe liefern

Freiberger Nachwuchsforscher wollen Elektronikschrott und alte Bergbauhalden nach Gallium & Co. durchsieben Freiberg, 16. Februar 2015: Kaum ein Hightech-Apparat kommt ohne sie aus: Strategische Werkstoffe wie Gallium, Iridium Kobalt oder Molybdän stecken in Leuchtdioden, Bluray-Videoplayern, Solarkraftwerken und vielen anderen Geräten. Dummerweise sind diese Elemente extrem selten. Und aufstrebende Lieferländer wie China möchten sie am liebsten für sich behalten. Eine interdisziplinäre Nachwuchs-Forschergruppe an der Bergakademie Freiberg will nun Bakterien einspannen, um strategisch wichtige Materialien aus alten Bergbauhalden und Elektronikschrott für die deutsche Industrie herauszulösen.

Willi Zimmermann (1900-1977): Auftritt der Agitpropgruppe Rote Raketen vor der Geschäftsstelle der Internationalen Arbeiterhilfe Dresden, 1930. Repro: Stadtmuseum Dresden

Das Auge des Arbeiters: Wie Proletarier die Kamera eroberten

Stadtmuseum Dresden zeigt im März Sonderschau über Arbeiterfotografie der Weimarer Republik Dresden, 16. Februar 2015: Die Welt ist heute eine Bilderflut: Tagtäglich werden weltweit rund 450 Millionen Fotos auf Facebook hochgeladen, schießen allein die Deutschen um die 100.000 Selfies, auf denen sich die – zumeist jungen – Knipser selbst inszenieren, lächeln, grimassieren, zeigen, wo sie waren, wohin sie wollen. Doch die fotografische Inszenierung der Welt ist keine Erfindung des Digitalzeitalters, sondern fast 100 Jahre alt, wie die Arbeiterfotografie-Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ zeigt, die das Stadtmuseum Dresden Mitte März eröffnen will. „Diese Medienmoderne begann schon in den 1920er Jahren“, meint Kurator Dr. Holger Starke, der die Schau gemeinsam mit Wolfgang Hesse betreut.

Die Taxizentrale Dresden hat eigene eigene App veröffentlicht. Abb.: BSF

Jeder zehnte Junior bestellt Taxis nur noch per App

Berlin, 16. Februar 2015: Ungeachtet aller Streitereien zwischen Taxigenossenschaften und Markt-Neueinsteigern um Chauffeur-Apps wie „Uber“ erfreuen sich Taxi-Apps insbesondere unter den jüngeren Deutschen großer Beliebtheit. Das hat eine Aris-Umfrage unter 1279 Bundesbürgern ergeben. Demnach bestellen zehn Prozent der 14- bis 29-Jährigen Taxis ausschließlich per App. Über ein Drittel (37 Prozent) in dieser Altersgruppe tut dies zumindest gelegentlich.

Die "AuSZeit jetzt"-App der Sächsischen Zeitung ist darauf ausgerichtet, die aktuelle Nachrichtenlage fix per Smartphone zu sichten. Foto: hw

Nachrichten-App „AuSZeit jetzt“: Minimalistisch, aber übersichtlich

„Sächsische Zeitung“ versucht mit Hybrid-Konzept, Totholz und Smartphone zu verheiraten In unserer Reihe „Nachrichten-Apps“ haben wir diesmal „AuSZeit jetzt“ unter die Lupe genommen, die Begleit-App zum Wochenend-Journal „AuSZeit“ der „Sächsischen Zeitung“ (SZ) aus Dresden. Dabei handelt es sich um ein Hybrid-Produkt, mit der der Verlag Totholz- und Digitalwelt verbinden will. Die Idee: Wer am Wochenende die Papierausgabe der „AuSZeit“ kauft, bekommt wochentags per App gratis neue Nachrichten nachgeliefert, wie der zuständige Kurator Tilman Günther auf „Oiger“-Anfrage erklärte.

Auch durch das Avogadro-Experiment ließe sich das Kilogramm definieren. Foto: DPG

Deutsche und Amerikaner basteln an neuem Kilogramm

Ur-Kilo der Franzosen magert anscheinend ab Bad Honnef/Braunschweig/Paris, 5. Februar 2015: Seien es nun das „Pfund Gehacktes“ an der Fleischtheke oder die 17 Tonnen Metallrohlinge, die der Maschinenbauer im Stahlwerk ordert: All dieses Bestellungen vertrauen letztlich darauf, dass man sich auf das Kilogramm verlassen kann. Vom „Ur-Kilogramm“, das in einem Tresor nahe Paris verwahrt wird, leiten sich seit 1889 alle metrischen Masseangaben auf der Erde ab, seien es nun Gramm oder Tonne. Doch es mehren sich die Zweifel, wie präzise der 39 Millimeter hohe Platin-Iridium-Zylinder mit 39 Millimetern Durchmesser, den die Franzosen da verschlossen haben, wirklich ist: Durch Vergleiche mit früher angefertigten Kopien in anderen Ländern nährt sich der Verdacht, dass das französische Ur-Kilo in den vergangenen 120 Jahren um etwa 60 Mikrogramm abgemagert ist – wie auch immer. Das klingt nach einer Petitesse, könnte weitergedacht jedoch zu enormen wirtschaftlichen Problemen führen. Auf die gigantischen Warenströme der Weltwirtschaft umgerechnet, entscheiden diese paar Mikrogramm mehr oder weniger nämlich über Milliarden-Umsätze. Daher wollen nun vor allem deutsche und US-amerikanische Metrik-Forscher auf zwei verschiedenen Wegen das „Kilogramm“ bis …

Cyberbande Carbanak stiehlt eine Milliarde Dollar

Kaspersky: Über 100 Banken bestohlen, auch in Deutschland Moskau, 15. Februar 2015: Cyber-Bankräuber haben über eine Milliarde Dollar (877 Millionen Euro) von über 100 Finanzinstituten weltweit erbeutet, darunter auch Banken in Deutschland. Das teilte die russische Sicherheitssoftware-Firma „Kaspersky“ mit. Hinter den Attacken habe eine internationale Bande mit dem Namen „Carbanak“ gesteckt. Die Angriffe seien teilweise noch im Gange.

Der naive Blogger Nick (Elijah Wood) verstrickt sich in eine digitale Hetzjagd. Foto: Maritim Pict.

„Open Windows“: Blogger-Hobbit spioniert Porno-Actrice nach

Internet-Thriller gibt sich moderner als er ist Blogger Nick (Elijah Wood, „Herr der Ringe“, „Sin City“) ist ganz vernarrt in die junge Schauspielerin Jill (Sasha Grey), von der das Gerücht zirkuliert, sie habe ein Pornovideo von sich in Netz gestellt, um ihren jüngsten Horrorfilm zu bewerben. Er hat ihr sein Web-Tagebuch gewidmet und kann sein Glück kaum fassen, als er mit seinem Blog bei einem Preisausschreiben ein Abendessen mit der Mimin gewinnt. Doch während er im Hotel auf das versprochene Rendezvous mit Jill wartet und gelangweilt auf seinem Notebook herumhackt, entwickeln sich die Dinge in eine unerwartete Richtung: Ein Unbekannter ruft ihn per Skype an, öffnet ein Fenster nach dem anderen auf Nicks Bildschirm, spielt ihm Spionageprogramme auf den Rechner, mit denen Nick plötzlich direkt in die Privatsphäre seiner Göttin schauen kann. Der unbekannte „Helfer“ entpuppt sich bald als übler Manipulator, der den unbedarften Blogger immer tiefer in einem kriminellen Strudel hineinreißt, bis es schließlich um Leben oder Tod geht…

Neue pyroelektrische Designer-Werkstoffe könnten zum Beispiel zu Oberflächen führen, die sich selbstständnig enteisen. Foto/Montage: hw

Designer-Werkstoffe gegen vereiste Autoscheiben

Freiberger Physiker arbeiten an pyroelektrischen Energiewandlern Freiberg, 14. Februar 2015: Wie praktisch wäre es doch, wenn man Autoscheiben nie mehr abkratzen müsste, weil sie sich von selbst enteisen. Oder man ganze Automobile oder andere Maschinen so beschichten könnte, dass sie mit überschüssiger Motorwärme gleich noch Strom erzeugen und die Batterie nachladen? Möglich machen sollen dies atomar designte „pyroelektrische“ Materalien, an denen Nachwuchs-Physiker der Bergakademie Freiberg derzeit forschen.

Neuer Kodex untersagt Werbeanrufe sonntags und in der Frühe

Telekom, Vodafone und Kabel Deutschland wollen mitmachen Berlin, 13. Februar 2015: Künftig soll es sonntags sowie in aller Frühe oder spätabends keine Werbe-Anrufe mehr geben. Das sieht ein Telefonkodex für Telefon-Marketing vor, den nun der deutsche Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ in Berlin vorgelegt hat. Es handelt sich dabei allerdings um kein Gesetz, sondern um eine freiwillige Selbstverpflichtung. Laut Bitkom haben aber die Telekom sowie Vodafone und Kabel Deutschland zugesagt, dem Kodex zu folgen.

Cyberport-Store im Dresdner Elbepark. Foto: Cyberport

Cyberport wächst um elf Prozent

Verbindung von On- und Offline-Welt beschert Dresdner Elektronikhändler 606 Millionen Euro Umsatz Dresden., 3. Februar 2015. „Cyberport“ ist erneut kräftig gewachsen: Im Jahr 2014 stieg der Umsatz um rund elf Prozent auf rund 606 Millionen Euro (Vorjahr: 548 Millionen Euro), teilte das Dresdner Unternehmen heute mit. Damit ist Cyberport einer der größten deutschen Online-Elektronikhändler.

Die Fodjan-Gründer Carsten Gieseler (vorn) und Michael Schütze überzeugen sich im Stall davon, dass den Kühen das von ihrer Software gemixte Futter auch schmeckt. Foto: Fodjan

Mehr Geld für computergesteuerte Kuh-Gesundheit

Hightech-Gründerfonds investiert halbe Million in Dresdner Futtermittel-Softwareschmiede „Fodjan“ Dresden/Bonn, 13. Februar 2015: Der Hightech-Gründerfonds aus Bonn investiert eine halbe Million Euro in die Dresdner Gründung „Fodjan“, die sich auf Futter-Computerprogramme für Milchkühe spezialisiert hat. „Wir wollen mit dem Geld unseren Vertrieb ausbauen und die Software weiterentwickeln“, kündigte Agrarwissenschaftler Carsten Gieseler, einer der Gründer von „Fodjan“, an. „Es gibt inzwischen auch ein starkes internationales Interesse an unserem Programm.“

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Immer mehr arme Rentner und Behinderte hängen am Stütze-Tropf

Sozialhilfeausgaben in Kommunen steigen stark Dresden, 12. Februar 2015: Weil immer mehr arme Rentner und Behinderte auf finanzielle Stütze angewiesen sind, kämpfen die Kommunen in Deutschland mit überdurchschnittlich wachsenden Sozialhilfe-Ausgaben. Während die Einnahmen der Städte und Landkreise zwischen 2006 und 2013 im Schnitt nur um 3,2 Prozent pro Jahr stiegen, wuchsen die Sozialhilfe-Kosten jährlich um 4,3 Prozent. Dabei gibt es allerdings erhebliche regionale Unterschiede, wie die Studie „Immer mehr Bedürftige“ des ifo-Instituts in Dresden ergeben hat.

Die Terratec-Thermoskanne soll Handys aufladen und den Strom dafür aus der Kaffeehitze erzeugen. Foto: Terratec/Ultron

Lagerfeuer lädt Handy auf

Terratec-Thermoskanne soll Strom aus Hitze ziehen Hannover/Alsdorf, 12. Februar 2015: Die Alsdorfer „Ultron AG“ will zur CeBit in Hannover (16.-20. März 2015) eine Thermoskanne vorstellen, die Computertelefone (Smartphones) wieder auflädt. Der besondere Clou dabei: Den Strom dafür erzeugt die „Terratec HotPot 1200“ laut Anbieter aus der Wärmeenergie des eingefüllten Kaffees oder Tees. „So kann beispielsweise Wasser am Lagerfeuer erhitzt und zum Aufladen von Smartphone und Co. genutzt werden“, preist das Unternehmen seine Thermoskanne an.