
Der Erlweinspeicher vor der Sanierung bot ein Bild des Verfalls. Foto: Peter Weckbrodt
Dresden. In unserer Serie „Vergessene Orte“ haben wir bisher vor allem einst bedeutende Industriekomplexe vorgestellt, die heute dem Verfall preisgegeben sind. Diesmal wollen wir zeigen, dass es auch anders geht. Denn heute gehen im Maritim-Hotel neben dem internationalen Kongresszentrum am Dresdner Altstadtufer Gäste ein und aus und bewundern die besondere Architektur dieses Hauses. Doch bevor das historische Gebäude zum Hotel umgebaut wurde, diente es einst als Warenlager.
Stadtbaurat Erlwein entwarf Speicher in Beton-Skelettbauweise
Inhalt
Der elbnahe Dresdner Stadtspeicher wurde unmittelbar vor dem 1. Weltkrieg durch den Dresdner Stadtbaurat Hans Erlwein errichtet. Der riesige, in Eisenbeton-Skelettbauweise errichtete Speicher diente der Lagerung von Tabak, Wolle, Gewürzen und Stoffen. Er steht heute unter Denkmalschutz.
- Blick von der Marienbrücke auf den sanierten Speicher, rechts daneben das Kongresszentrum. Foto: Peter Weckbrodt
- Der Erlweinspeicher vor der Sanierung bot ein Bild des Verfalls. Foto: Peter Weckbrodt
- Die dem Kongresszentrum zugewandte Seite des sanierten Speichergebäudes heute. Foto: Peter Weckbrodt
- Die innere Kubatur wurde beibehalten, aber für Hotelzwecke umgewidmet. Foto: Ingrid Weckbrodt
- Blick in den verrglasten Innenhof. Foto: Ingrid Weckbrodt
Lange von DDR-Spedition Deutrans genutzt
Vor der Wende nutzte ihn zuletzt der VEB Deutrans, die internationale Spedition der DDR. Sie war aus 1954 aus der Derutra hervorgegangen, die von der Sowjetischen Militärorganisation in Deutschland zur Abwicklung der riesigen Reparationsleistungen gegründet wurden war. Die Deutrans wurde 1992 aus dem Handelsregister gestrichen. Dem folgten Jahre des Leerstandes des Speichers, er verkam.
In den Jahren 2004/2005 wurde das Bauwerk zum Maritim-Hotel umgebaut. Gemeinsam mit dem Kongress-Gebäude bildet es heute einen optisch gelungenen Blickfänger an der Elbe. Autor: Peter Weckbrodt
Serie „Vergessene Orte“:
Rost nagt an alten Öfen: Die Brotfabrik Dölzschen
Die alte Mälzerei Niedersedlitz
Lange Geschichte mit finsteren Episoden: Der alte Leipziger Bahnhof in Dresden
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