Wirtschaftsbürgermeister rechnet mit zehn Millionen Euro Startinvestition
Dresden, 9. Februar 2015: In Dresden wird voraussichtlich im Jahr 2018 ein zweites „BioZ“, also ein weiteres Gründerzentrum für Biotechnologie-Firmen entstehen. Das hat Wirtschaftsbürgermeister und Oberbürgermeister-Kandidat Dirk Hilbert (FDP) angekündigt. Er reagierte damit auf Kritik aus der sächsischen Biotech-Branche, er vergeige die wirtschaftliche Zukunft des Biotech-Standorts Dresden, da er sich nicht um Platz für Gründer kümmere.
Zwei Standorte in engerer Wahl
„Wir prüfen derzeit zwei Standorte in der Johannstadt“, versicherte Dirk Hilbert. Dabei handele es einerseits um ein Nachbargrundstück, das an das heutige Bioinnovations-Zentrum (BioZ) am Tatzberg und den entstehenden Forschungskomplex für den „B-Cube“ an der Ecke Terscheck- und Neubergstraße angrenze. Ein weiterer möglicher Baustandort sei weiter stadtwärts gelegen. Gedacht sei weniger an einen Firmeninkubator für ganz junge Gründungen, sondern eher an ein Zentrum, in das bereits etwas gewachsene Unternehmen umziehen können, sagte der Wirtschaftsbürgermeister.
Fördergeld soll 60 % der BioZ-II-Investition decken
Für einen ersten Bauabschnitt mit insgesamt rund 5000 Quadratmetern im „BioZ II“ kalkuliert er Investitionskosten von rund zehn Millionen Euro. Etwa 60 Prozent davon seien voraussichtlich durch staatliche Fördergelder zu decken. Die verbleibenden vier Millionen Euro müssten teils durch Kredite finanziert werden, teils durch den geplanten Bauherrn, die „Technologiezentrum Dresden GmbH“. Die wiederum gehört der Stadt Dresden, der TU Dresden und das Technologiezentrum Dortmund. Insofern seien für das zweite BioZ nicht nicht nur die Stadt Dresden, sondern auch die anderen Gesellschafter bei der Finanzierung gefragt, betonte Dirk Hilbert.
Hilbert: Stadt profitiert auch von den neuen Forschungsansiedlungen
Zugleich wies er die Kritik von Biotech-Forscher Kai Simons und anderen Branchenvertretern zurück. Diese hatte im Oiger-Gespräch bemängelt, dass die städtische Wirtschaftsförderung ein ums andere Mal die Chance für eine BioZ-Erweiterung habe verstreichen lassen, so dass nun der Freistaat die Nachbarflächen mit Forschungsgebäuden zubaue. Ja, die Stadt habe zweimal auf ein BioZ II zu Gunsten des Freistaats verzichtet, räumt Dirk Hilbert ein. Aber: In einem Fall habe es sich um das Zentrum für regenerative Therapien gehandelt, im anderen Fall um das B-Cube und das „Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) – beides hervorragende Wissenschaftsansiedlungen, von denen der Biotech-Standort Dresden ebenfalls enorm profitieren könne. Autor: Heiko Weckbrodt
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!