Bündnis „Gemeinsam für Dresden“ nominiert SPD-Politikerin
Dresden, 21. Januar 2015: Die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) will Dresdner Oberbürgermeisterin werden. Das haben sie und ihr Unterstützer-Bündnis „Gemeinsam für Dresden“ heute mitgeteilt. Die Nominierung kommt wenig überraschend: Bereits seit Wochen kursierten Spekulationen, dass sich die Linken, die SPD, die Grünen und die Piraten in Dresden auf eine gemeinsame OB-Kandidatin Stange einigen könnten und dass diese aber als überparteiliche Kandidatin aufgestellt werden solle.
Drei sind im Rennen
Die 57-jährige SPD-Politikerin wird voraussichtlich gegen ihren Kollegen, den derzeitigen Innenminister Markus Ulbig (CDU) antreten, außerdem gegen Dirk Hilbert (FDP), der ebenfalls überparteilich kandidieren will. Die OB-Wahl selbst ist für den 7. Juni 2015 geplant, eine mögliche Stickwahl wäre dann am 5. Juli.
Stange kandidiert überparteilich
Zu Stanges Unterstützerbündnis „Gemeinsam für Dresden“ gehören beispielsweise der Dresdner TU-Soziologe Karl-Siegbert Rehberg, der ehemalige Grünen-Bürgermeister Klaus Gaber und knapp 50 weitere Dresdner. „Unser Ziel war es, eine geeignete Person zu finden, die einerseits den schwierigen Anforderungen des Amtes gewachsen ist und andererseits geeignet ist, dies überparteilich auszuüben“, betonte Initiator Prof. Karl-Siegbert Rehberg. „Frau Stange ist dafür genau die richtige Frau. Von ihr ist ein neuer Politik- und Kommunikationsstil zu erwarten, der wichtigste Voraussetzung für eine neue politische Kultur in Dresden ist.“ Demnächst soll an dieser Stelle im Netz eine Internetseite des Bündnisses freigestellt werden.
SED-Lehrerin, Gewerkschaftlerin, SPD-Ministerin
Stange wurde 1957 in Mainz geboren, lebt laut eigenen Angaben seit 1974 in Dresden. Sie studierte an der Pädagogischen Hochschule Dresden Lehrerin für Mathe und Physik, dort errang sie auch ihren Doktor-Titel. Von 1981 bis 1988 war sie Mitglied der SED. Nach der politische Wende war sie für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) tätig. Schon während der ersten großen Koalition in Sachsen war sie von 2006 bis 2009 auf SPD-Ticket Ministerin für Wissenschaft und Kunst, 2014 wurde sie erneut in diese Position berufen.
Die Politikerin gilt als dem eher der Mitte zugeneigten Flügel der SPD zugehörig, tut sich jedenfalls nicht mit radikalen Forderungen hervor. Auch fand sie als Fachministerin recht breite Anerkennung.
„Auch wir halten Eva-Maria Stange mit Ihrer Erfahrung und Reputation für geeignet, um einen neuen Politikstil im Dresdner Rathaus durchzusetzen“, kommentierte die Dresdner Grünen-Vorstandssprecherin Eva Jähnigen die Kandidatur und kündigte die Unterstützung durch die Grünen an. Autor: Heiko Weckbrodt
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