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Welche Hybrid-Antriebe gibt es für Autos?

Detailaufnahme eines Elektromotors in einem Daimler-Hybridauto. Foto: Daimler

Detailaufnahme eines Elektromotors in einem Daimler-Hybridauto. Foto: Daimler

Als hybrid*, also „gemischt“ bezeichnet man Fahrzeuge, die von einem Verbrennungsmotor (meist Diesel) und einem oder mehreren Elektromotoren angetrieben werden. Dabei haben sich drei Grundkonzepte durchgesetzt:

Im seriellen Hybridantrieb treibt der Diesel einen Generator an, der den Strom für den Elektromotor - den eigentlichen mechanischen Antrieb - liefert. Schema: Hastdutoene, Wikipedia, GNU-Lizenz

Im seriellen Hybridantrieb treibt der Diesel einen Generator an, der den Strom für den Elektromotor – den eigentlichen mechanischen Antrieb – liefert. Schema: Hastdutoene, Wikipedia, GNU-Lizenz

1.) serieller Hybrid

Beim „seriellen“ (also: „Nacheinander-„) Antrieb ist der Dieselmotor nicht direkt mit der Achse verbunden. Er treibt vielmehr einen zusätzlichen Generator an, der einen Elektromotor mit Strom versorgt – der dann die Räder mechanisch in Bewegung setzt. Die Idee dahinter: Das Auto soll vor allem elektrisch fahren, der Diesel wirkt hier gewissermaßen als Reichweiten-Verstärker („Range Extender“) und Hauptstromquelle für den Akku. Auf dieses Konzept setzten zum Beispiel der BMW i3 oder auch die Hybrid-Busse von Mercedes und MAN. Durch den recht großen Akku und den zusätzlichen Generator ist der serielle Hybrid teurer als der parallele.

Im parallelen Hybridantrieb treiben sowohl der Diesel wie auch der Elektromotor direkt mechanisch die Achse an. Schema: Hastdutoene, Wikipedia, GNU-Lizenz

Im parallelen Hybridantrieb treiben sowohl der Diesel wie auch der Elektromotor direkt mechanisch die Achse an. Schema: Hastdutoene, Wikipedia, GNU-Lizenz

2.) paralleler Hybrid

Im parallelen Hybriden sind sowohl Elektro- wie auch Dieselmotor direkt an die Antriebsachse mechanisch angeschlossen und können abwechselnd eingesetzt werden. In der Regel wird der Elektromotor zum Anfahren verwendet, der Diesel dann ab der optimalen Drehzahl eingeschaltet. Bremst das Fahrzeug, wird der Elektromotor zum Generator und wandelt kinetische Energie und Strom zurück. Der meist vergleichsweise kleine Akku dient primär dazu, diese Bremsenergie elektrisch zu speichern. Dieses Konzept soll es ermöglichen, dass der Verbrennungsmotor immer in seinem besten Betriebsmodus arbeitet, in dem er wenig Kraftstoff verbraucht und nur wenig Kohlendioxid, Stickoxide und Ruß ausstößt. Die Volvo-Stadtbusse sind zum Beispiel solche Parallel-Hybride.

3.) Plugin-In-Hybrid

Wachstumstreiber Autoindustrie in Sachsen - hier ein Blick in die i8-Montage im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

Der BMW i8 ist ein „Plug-In“-Hybride. Foto: BMW

Plug-in ist Englisch, bedeutet soviel wie einstöpseln und beschreibt den wichtigsten Unterschied zu anderen Hybrid-Technologien: Hier kann der Fahrzeug-Akku wie ein Elektro-Auto an einer Strom-Zapfsäule nachgeladen werden. Noch stärker als der serielle Hybrid ist der „Plug-In“ auf den rein elektrischen Fahrbetrieb fokussiert, hat deshalb einen recht starken Elektromotor und einen großen Akku. Wie beim seriellen Hybriden dient der Dieselmotor hier als Reichweiten-Verlängerer – aber eben nicht als primärer Stromlieferant. Eingesetzt wird dieses Konzept zum Beispiel beim BMW i8, neueren Daimler-Hybriden und einigen US-Modellen.

Autor: Heiko Weckbrodt

 

* Die Wortherkunft ist nicht ganz sicher geklärt. Im Lateinischen hatte „Hybrid“ bereits die Bedeutung von „Mischling“ oder „Bastard“. Die tiefere Wortherkunft könnte die griechische „Hybris“ (Verblendung, Frevel) sein im Sinne eines „Bastards, der durch einen Frevel gezeugt wurde“ – das ist aber umstritten.
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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