Bitkom: Bequemlichkeit ist größter Feind der IT-Sicherheit
Berlin, 29. September 2014: Etwa ein Viertel aller Deutschen ändert niemals seine Passwörter für Smartphones, Internet-Banking, E-Mail-Fächer oder andere Online-Zugänge – und macht damit Cyber-Kriminellen deren „Handwerk“ leichter. Das hat eine „Aris“-Umfrage im Auftrag des deutschen Hightech-Verbandes „Bitkom“ aus Berlin ergeben. „Bequemlichkeit ist der größte Feind der IT-Sicherheit“, warnte Bitkom-Präsident Dieter Kempf und rät: „Die wichtigsten Zugangsdaten sollten alle drei Monate verändert werden.“
Umdenken durch Schnüffel-Affären eingesetzt
Allerdings haben NSA-Affäre, Passwort-Klau und andere Schnüffeleien die Deutschen nicht unbeirrt gelassen: Bei einer ähnlichen Umfrage vor vier Jahren hatten noch 41 Prozent angegeben, niemals ihre Passwörter zu wechseln. „Die zunehmende Cyberkriminalität und steigender Handy-Diebstahl haben immerhin einige Passwort-Muffel ein wenig umdenken lassen, sie ändern ihre wichtigsten Zugangscodes nun wenigstens alle paar Jahre“, betonte Kempf. Das sei jedoch noch immer viel zu selten. Ein paar Tipps für den Umgang mit Passwörtern hat der Verband hier zusammengestellt.
Moderner Mensch von Passwort-Flut umwabert
Allerdings haben IT-Sicherheitsexperten natürlich gut reden: Wenn sie von den Netznutzern fordern, im Quartalstakt immer neue, kaum merkbare Passwörter aus Zahlen-, Buchstaben und Sonderzeichen-Kombinationen zu ersinnen, bedenken sie wohl kaum, dass sich der moderne „homo onlinicus“ im Schnitt nicht nur eine Handvoll, sondern Dutzende Passwörter für alle möglichen Lebens-Sphären vom Handy-Code über die EC-Karten-PIN bis hin zu oft gleich mehreren Passwörtern auf Arbeit merken soll. Und da haben mangelnde Wechselbereitschaft bei Passwörtern weniger mit Bequemlichkeit, sondern eher mit dem limitierten Fähigkeiten des menschlichen Gedächtnisses zu tun. Autor: Heiko Weckbrodt
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