Dresdner „Wissenschaftscampus“ ist eine Art „Bootcamp“ für angehende Forschungschefinnen
Dresden, 8. August 2014: Wenn Frauen mit an Bord sind, arbeitet ein Forscherteam oft erfolgreicher, ist Florian Wiedemann von der Personalabteilung der Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) überzeugt. „Frauen bringen andere Perspektiven ein, gerade auch bei technischen Problemen“, erklärt er sich das. Daher haben die Fraunhofer-Wissenschaftler nun begonnen, „Wissenschaftscampus“-Veranstaltungen auszurichten, durch die Studentinnen der Natur- und Technikwissenschaften auf Führungspositionen in Forschungsinstituten vorbereitet werden sollen. Die Premiere dieses Formats vor einem Jahr in Chemnitz war so erfolgreich, dass die FHG nun solch einen Wissenschaftscampus auch in Dresden ausrichtet.
Von Photonik bis Selbstbehauptung
Vom 18. bis 21. August 2014 werden 60 angehende Mathematikerinnen, Physikerinnen, Technikerinnen und anderen Studentinnen aus ganz Deutschland, die das Hauptstudium bereits erreicht haben, an der TU sowie an ausgewählten Fraunhofer-Instituten in Dresden neueste Werkstoff-, Photonik- und Verkehrstechnologien kennenlernen und Führungsseminare besuchen. In letzteren werden beispielsweise professionelles Zeitmanagent, Teamführung, Selbstbehauptung im Beruf und kreatives Problemlösen („Design Thinking“) vermittelt.
Dresdner Campus schon restlos ausgebucht
Anders als in Freiburg, wo das Format in diesem Jahr ebenfalls angeboten wird, ist der „Wissenschaftscampus“ in Dresden allerdings schon restlos ausgebucht – obwohl die FHG eine (für Studentinnen nicht gerade kleine) Teilnahmegebühr von 50 Euro verlangt, um „Spaßanmeldungen“ zu verhindern. „Wir haben ganz bewusst Dresden als Standort ausgewählt, weil es hier so viele technologisch orientierte Institute gibt“, betonte Wiedemann.
Knappes Drittel der Fraunhofer-Leute weiblich
Von den rund 23 000 Mitarbeiterinnen der Fraunhofer-Gesellschaft sind übrigens 31,5 Prozent, wie FHG-Referentin Sabrina Gebauer mitteilte. Unter den wissenschaftlichen Führungskräften sind aber nur 13,4 Prozent Frauen. Autor: Heiko Weckbrodt
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