Monate: Juli 2014

Leider staubtrocken: Der Riesenplanet "HD 209458b" im Sternbild Pegasus. Visualisierung: NASA, ESA, G. Bacon (STScI) und N. Madhusudhan (UC)

Astronomen enttäuscht: Exo-Planeten total trocken

Dämpfer für Suche nach „zweiter Erde“ Sternbild Pegasus, 26. Juli 2014: Nachdem die Raumteleskope „Hubble“ und „Kepler“ in jüngster Zeit eine Vielzahl von Planeten entdeckt hatten, die ferne Sterne umkreisen, hatten sich die Forscher zuletzt große Hoffnung gemacht, eine „zweite Erde“ zu finden. Sprich: einen Exoplaneten zu entdecken, der felsig, wasserreich und ähnlich schwer wie unsere Erde ist – und damit für Leben geeignet wäre. Doch die Wassersuche englischer Astronomen draußen im Weltall hat diesen Hoffnungen nun einen Dämpfer verpasst: Ein Team um Nikku Madhusudhan vom Institut für die Astronomie an der Universität Cambridge in England hat mit „Hubble“-Daten besonders vielversprechende Planeten im Sternbild Pegasus untersucht – und nur staubtrockene Giganten vorgefunden.

Vor und während des I. Weltkriegs entstand eine Flut von teils handkolorierten Stereofotografien. Repro: MM-Filmpresse

Der I. Weltkrieg kommt zurück – im Original-3D

Handkolorierte Stereofotografien in Dokfilm verarbeitet Hass, Hunger und wilde Zerstörungsorgien in 3D – da denkt man sofort an neueres Hollywood-Katastrophenkino. Doch die Stereobilder von der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, die demnächst über die deutschen Leinwände flimmern, sind tatsächlich 100 Jahre alt: Regisseur Nikolai Vialkowitsch hat für seinen Dok-Film „Im Krieg – Der 1. Weltkrieg in 3D“ den wohl ältesten 3D-Schatz der Welt gehoben und verarbeitet. Dabei handelt es sich um eine Flut handkolorierten Stereofotografien, die zwischen 1880 und dem Ende des I. Weltkriegs entstanden, nun aufbereitet und mit Zitaten aus zeitgenössischen Tagebüchern und Briefen „vertont“ wurden.

Emfindlich: Das menschliche Auge. Foto: che, Wikipedia, CC-2.5-Lizenz

Dresdner Biologe untersucht Sensor-Reparatur im Auge

„Pro Retina“ gibt 40.000 Euro für Studie Dresden, 25. Juli 2014: Viele Blinde, die ihr Augenlicht durch (meist alters- oder genetikbedingte) Degenerationskrankheiten verloren haben, könnten ihre Sehkraft wenigstens teilweise zurück erlangen, wenn eine zuverlässige Methode gefunden würde, die biologischen Fotosensoren in der Netzhaut zu regenerieren – zum Beispiel durch die Verpflanzung speziell gezüchteter Rezeptoren. Im Labormaßstab funktioniert das bereits – allerdings nur bei Mäusen und nur in geringem Maße. Warum sich nach solchen OPs manche Spender-Fotorezeptoren über neue Synapsen mit den Nervenzellen des Auges verknüpfen, andere aber nicht, will nun Professor Marius Ader vom „DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden“ (CRTD) in einer Studie untersuchen.

Foto: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Hymne auf den Apfel: „111 Gründe, Apple zu lieben“

Taschenbuch liefert iFans Futter Wenn einer ein Apfel-Jünger ist, dann sicher Frank Müller: Der Germanist und Technikautor aus dem vorderen Taunus hat „111 Gründe, Apple zu lieben“ zusammengetragen. In seine Hymne auf den Mann im schwarzen Rolli und dessen iWelt mag man vielleicht nicht bedingungslos einstimmen wollen – immerhin aber ist daraus ein recht unterhaltsam zu lesendes Büchlein geworden. Kostenproben gefällig?

App-Dienste wie "Uber" machen den Taxi-Unternehmen das Leben schwer - die Politiker reagieren teils protektionistisch. Abb.: Uber

Bitkom gegen Verbot von Taxi-App-Alternativen

Verband: Politik darf moderne Start-Ups nicht abwürgen Berlin/Hamburg, 24. Juli 2014: Der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ hat sich gegen Verbote von app-gestützten Taxi-Alternativen gewandt, wie erst jüngst in Hamburg im Falle von „Uber“ ausgesprochen. „Diese Angebote haben einen Nerv getroffen und stoßen auf eine rege Nachfrage“, betonte Vizepräsident Ulrich Dietz. „Eine Abschottung des Marktes zum Schutz der bestehenden Anbieter darf es nicht geben. Die Politik will Deutschland zur Start-up-Nation machen. Und so darf sie neue Geschäftsmodelle nicht durch den Schutz traditioneller Angebote von vornherein zunichtemachen.“

Grafik: IÖR

Computer lernen Plattenbauten von Gründerzeitvillen unterscheiden

Dresden, 24. Juli 2014: Um Einsatzstäben zu helfen, bei Katastrophen die Feuerwehren richtig zu dirigieren, oder Stadtplaner zu unterstützen, den Bedarf an neuen Fahrradwegen rechtzeitig zu erkennen, hat Doktorand Robert Hecht vom Dresdner „Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung“ (IÖR) ein Verfahren entwickelt, durch das Computer aus Geodaten und Karten Siedlungsstrukturen abzuleiten. Dabei lernen die Rechner, aus dem Rohmaterial Gebäudegrundrisse zu folgern, Plattenbauten von Gründerzeit-Villen zu unterscheiden und dergleichen mehr.

Unermüdlicher Zähler: Die Teilchenfalle AMS an der Raumstation ISS hat einen Antimaterie-Überschuss nachgewiesen. Foto: NASA/ CERN

Überleben im tödlichen All

Algen werden draußen auf Raumstation ISS geschmiert Potsdam/Erdorbit, 24. Juli 2014: Das All gilt eigentlich als absolut tödlich: Keine Luft, Temperaturen nahe am absoluten Nullpunkt, wie ihn nicht einmal die Arktis erreicht, die Strahlung ist erbarmungslos und auch zu futtern schwebt da in der Schwerelosigkeit nichts herum. Dennoch wollen Potsdamer Frauenhofer-Forscher nun das Experiment wagen: Mit russischer Hilfe haben sie nun ein paar besonders frostliebende Algenstämme ins All geschossen. Die werden bei einem Weltraumspaziergang am 18. August an die Außenhülle der Internationalen Raumstation ISS gekleistert, wo sie mindestens ein Jahr unter kosmischen Bedingungen überleben sollen.

Fast jeder Zweite arbeitet auch daheim

Vor allem Selbstständige und Angestellte setzen aufs Heimbüro Berlin, 23. Juli 2014: Seit schnelle Internet-Verbindungen in den meisten Städten verfügbar sind und ganz neue Arbeitsabläufe ermöglichen, arbeiten immer mehr Berufstätige auch zu Hause. In einer „Aris“-Umfrage gaben 23 aller Arbeitnehmer an, wenigstens gelegentlich das „Home Office“ zu nutzen, weitere 21 Prozent tun dies regelmäßig, in Summe also 44 Prozent. Unter  Angestellten setzt jeder zweite Befragte (51 Prozent) gelegentlich oder regelmäßig auf das „Büro daheim“ , bei den Selbstständigen trifft dies sogar nahezu auf alle zu.

Prof. Jeronimo Castrillon. Foto: TUD

Erster Exzellenz-Professor im Dresdner TU-Elektronikzentrum

Kolumbianer entwickelt Übersetzer zwischen Mensch und Maschine Dresden, 23. Juli 2014: Das noch junge Dresdner Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik hat jetzt seinen ersten eigenen Professor: Der kolumbianische Computerspezialist Jeronimo Dr. Castrillon wird künftig am „cfaed“ der Uni an parallelen Programmiertechniken für mehrere Rechnerarchitekturen forschen und seine Erkenntnisse an angehende Software-Experten weitergeben. Seine neuen Übersetzer (Compiler) zwischen Mensch und Maschine sollen helfen, elektronische Systeme schneller, produktiver und energie-effizienter zu machen. Der 33-Jährige will sich aber auch der Programmierung vollkommen neuartiger Computer widmen, die in Zukunft nicht mehr aus Silizium-Chips bestehen sollen.

In der Röntgenspektroskopie ist das Indiumarsenid grün-hellblau gekennzeichnet, der Nanodraht blau. Abb.: HZDR

Schnellere Chips: Rossendorfer verschmelzen Nanodrähte mit Spezialhalbleitern

Forschungszentrum gelingt Kristall-Hochzeit im Nanokosmos Dresden-Rossendorf, 23. Juli 2014: Indem sie Nanodrähte mit Spezial-Halbleitern verschmolzen, haben Forscher des „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) eine recht elegante Methode gefunden, schnellere und leistungsfähigere Computerchips herzustellen.

Gibts nun auch in einer goldenen Ausführung - hier mit Glarsicht-Hülle: Das iPhone 5s von Apple. Foto: Heiko Weckbrodt

Apple macht durch iPhone und Mac mehr Gewinn

Cupertino, 23. Juli 2014: Weil sich iPhones und Mac-Rechner gut verkaufen, hat Apple im vergangenen Quartal rekordverdächtige Umsätze und Gewinne eingefahren: Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um sechs Prozent auf 37,4 Milliarden Dollar (27,8 Milliarden Euro) zu, der Netto-Profit um elf Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro).

Foto: Paramount

Jungagent Jack Ryan rettet den Dollar

DVD-Kritik: „Shadow Recruit” nimmt die Russen in die Zange Jack Ryan kann einfach nicht von seinen Lieblingsfeinden im Osten lassen – und das war in seiner Zeit als Milchreis-Bubi nicht anderes: Nach Harrison Ford, Alec Baldwin und Ben Affleck darf nun Hollywood-Jungschönling Chris Pine (Captain Kirk in „Star Trek XII“) unbedarft die neueste Verfilmung im aktionsreichen Leben des Finanzanalysten Superman Marineinfanteristen und CIA-Agenten mimen. Und in „Jack Ryan – Shadow Recruit“ sind es eben wieder mal beziehungsweise schon wieder die Russen, die die kapitalistische Welt zu Fall bringen wollen.

Intel setzt auf Windows-Tablets. Foto: Acer

Sachsen bereitet Tablet-Einsatz an Schulen vor

Ministerin setzt Expertengruppe ein Dresden, 22. Juli 2014: Um den möglicherweise flächendeckenden Einsatz von Tablettrechnern an Schulen zu prüfen und vorzubereiten, hat die sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) nun ein Expertengremium eingesetzt. Die Arbeitsgruppe solle „das Kultusministerium bei der Einführung von innovativen Bildungstechnologien wie Tablets und modernen Unterrichtsmethoden beraten“, hieß es heute in einer ministeriellen Mitteilung.

Internetportale wie AirBnB vermitteln private Zimmer für Reisende. Abb.: BSF

Drei Millionen Deutsche mieten sich in Privatwohnungen ein

Bitkom-Verband sieht Wachstumspotenzial für Konzepte à la „AirBnB“ Berlin/Dresden, 21. Juli 2014: Etwa drei Millionen Deutsche haben sich schon wenigstens einmal über Internetplattformen wie „AirBnB“ oder „9Flats“ für Ausflüge in Privatwohnungen Zimmer gemietet – und fünf mal soviele könnten sich das zumindest vorstellen. Das hat eine repräsentative „Aris“-Umfrage für den deutschen Hightech-Verband „Bitkom“ ermittelt. „Das Potenzial für Online-Plattformen zur Vermittlung privater Unterkünfte ist groß“, folgert Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz und warnt davor, solche Geschäftskonzepte durch Verbote oder Besteuerung abzuwürgen.

Mit dem Toshiba-Chromebook lässt es sich ganz nett auf dem Balkon arbeiten - solange man im WLAN bleibt. Was auch auffällt: Vor allem im direkten tageslicht ist der Sichtwinkel für ein klares Bild auf dem Display recht eng. Foto. Heiko Weckbrodt

Toshiba-Chromebook im Test: schnell einsatzbereit

Konzept basiert auf steter Netz-Anbindung Wer sich an Notebook anschafft, muss sich zumeist im Koordinatorenkreuz zwischen Preis, Gewicht, Tempo und Akku-Laufleistung irgendwo entscheiden. Denn leichte und schnelle Geräte sind meist recht teuer, billige Rechner oft mit veralteter Hantelstemm-Technik ausgestattet. Zumindest zwei Kriterien versuchen Geräte wie das „Chromebook” von Toshiba, das auf Googles schlanken Internetbetriebssystem „Chrome OS” beruht, zu vereinen: Chromebooks haben eher wenig Technik an Bord, sind dafür recht günstig zu haben und starten vor allem – ein großer Vorteil – enorm schnell.