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„Promt 10“ im Test: Leistungsstarker Dolmetscher

Logo: Promt

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Programm liefert weit besseres Deutsch als Google & Co.

Die deutsche Software-Schmiede „Prompt“ hat eine neue Version seines gleichnamigen Übersetzungsprogramms vorgestellt. „Prompt 10“ unterstützt nun Übersetzungen in sechs Sprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Italienisch und Portugiesisch), wurde in vielen Details verbessert und kann jetzt über den „Promt-Agenten“ (der allerdings als residentes Programm stets im Windows-Hintergrund laufen muss) aus nahezu jeder Windows-Anwendung heraus markierte Textpassagen dolmetschen. In unseren Tests hat sich der maschinelle Übersetzer spürbar professioneller als kostenlose Alternativen geschlagen, zeigte allerdings gewisse Schwächen im Detail.

Google Translate nur für Gelegenheitsnutzer ausreichend

Aber braucht man im Zeitalter von „Google Translate“ und Gratis-Übersetzungs-Apps überhaupt noch spezielle Übersetzungsprogramme? Sobald man über das Stadium des gelegentlichen Nutzers hinaus geht, lautet die Antwort ganz klar: Ja. Denn „Google Translate“ (auf dem auch viele Gratis-Apps beruhen) mag zwar einfach zu bedienen und überall dort, wo das Internet anliegt, verfügbar sein, doch seine Leistungsfähigkeit ist begrenzt, wenngleich steigend. Gerade mit der komplizierten deutschen Grammatik haben Google & Co. arge Probleme, ebenso bei der kontextabhängigen Übersetzung mehrdeutiger Vokabeln.

Das Zusatzmodul in Word startet zähe - kann aber andererseits auch ganze Dokumente in wenigen Sekunden übersetzen. Abb.: BSF

Das Zusatzmodul in Word startet zähe – kann aber andererseits auch ganze Dokumente in wenigen Sekunden übersetzen. Abb.: BSF

Übersetzerische Stärken besonders für ganze Texte

Um die Übersetzungsqualität einzelner Vokabeln und ganzer Passagen zu vergleichen, haben wir „Promt 10“ in der Pro-Variante parallel mit „Google Translate“, aber auch Profi-Wörterbuch-Apps wie „LinguaDict“ sowohl anhand englischer Belletristik wie auch von Fachtexten getestet. Dabei lieferte Promt zwar keine perfekten Ergebnisse bei der besonders anspruchsvollen Übersetzung ins Deutsche, aber doch weit bessere Ergebnisse als „Google“ und insbesondere grammatikalisch meist richtige Sätze. Sind nur einzelne Wörter zu übersetzen, also ohne Kontext, ist man mit „LinguaDict“ (das allerdings wirklich nur jeweils ein Sprachpaar beherrscht) besser bedient, das einfach mehr Bedeutungen kennt.

Word-Modul startet zähe

„Promt 10“ bietet dafür indes mehr Anwendungsszenarien. Neben der Schnellübersetzung ganzer Passagen (hier sind allerdings die Anzeigefenster zu klein und nicht vergrößerbar) kann es zum Beispiel ab der Pro-Version auch Word- und andere Dateien stapelweise übersetzen und gräbt sich als Zusatz-Modul („Plug-In“) auch in Mocrosofts-Office-Programme ein. Bei letzterer Funktion hat uns allerdings nicht gefallen, dass dies zu spürbaren Verzögerungen beim Word-Start führt – daran sollte Promt unbedingt noch feilen.

Abb.: Promt

Abb.: Promt

Fazit: Gut, aber verbesserungswürdig

„Prompt 10“ ist ein sehr leistungsfähiges Programm mit vielen Sprachpaaren und Spezialwörterbüchern, das sehr anständige Übersetzungen ins Deutsche bietet – und „Google Translate“ zwar nicht mehr haushoch, aber doch spürbar überlegen ist. Insbesondere Fachtexte werden gut gedolmetscht, schöngeistige Literatur ist hingegen nicht unbedingt die größte Stärke des Programms. Vor allem am Programmstart in Office-Programmen sollte Prompt noch arbeiten. Autor: Heiko Weckbrodt

„Promt 10“ (Promt), Übersetzungsprogramm zwischen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Italienisch und Portugiesisch, je nach Version zwischen 30 und 160 Euro, 15-Tage-Testversionen gibt es hier
 

Zum Weiterlesen:

Die Online-Gratis-App von Promt im Test

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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