Dresden, 6. Juli 2014: Um effektivere, hochautomatisierte Fabriken auszurüsten, die selbst Einzelanfertigungen nach Kundenwünschen noch zu vertretbaren Kosten herstellen können, müssen Maschinen und Ausrüstungen noch mehr Computertechnik und Sensorik als bisher an Bord haben. Das schätzte Heinz Martin Esser in dieser Woche beim „Silicon Saxony Day“ in Dresden ein – Esser ist Vorstandsvorsitzender im sächsischen Hightech-Verband „Silicon Saxony“ und leitet das Automatisierungs-Unternehmen „Roth & Rau – Ortner“. „Wir benötigen smarte Maschinen, die sich selbst organisieren können“, betonte Esser. „Die Intelligenz beginnt bereits im Sensor und setzt sich in der Vernetzung innerhalb der Maschine, zwischen den Maschinen einer Fabrik, mit den kaufmännischen Bereichen und darüber hinaus fort.“
Job-Effekte umstritten
Die Kehrseite von „Industrie 4.0“ ist freilich die Gefahr, dass durch den Einsatz von Robotern und anderen Automatisierungslösungen Arbeitsplätze verloren gehen, wie jüngst erst das Beispiel Infineon Dresden gezeigt hatte. Allerdings betonen die Infineon-Manager auch, dass damit Jobs in Deutschland gesichert werden: Verzichte man auf diesen Weg, würde die europäische Halbleiter-Branche über kurz oder lang angesichts der starken Konkurrenz aus Fernost in der Bedeutungslosigkeit versinken
Bedarf in Mikroelektronik, Medizintechnik und im Energiesektor
Besonderes Interesse an „Industrie 4.0“-Projekten sehen die Experten in den europäischen und amerikanischen Chipfabriken, die noch stärker als ihre asiatische Konkurrenz automatisieren müssen, um deren meist niedrigere Löhne auszugleichen. Auch in der Optoelektronik, Medizintechnik und im Energiesektor sehen die Sachsen hohen Bedarf für innovative Lösungen, die Sensorik, Computertechnik und weitere Technologien verknüpfen. Autor. Heiko Weckbrodt
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