Dresden, 1. Juli 2014: Die Euphorie von Stadtverwaltung und Telekom über die neue eVerwaltungs-Initiative „DE-Mail-City Dresden“ wird offensichtlich nicht von allen geteilt: Die Bündnisgrünen im Stadtrat haben nun nachdrücklich vor dem Einsatz der DE-Mails, auf dem das ganze System für die elektronischen Behördengänge beruht, gewarnt.
Stadtrat Schulze: „Daten durch Überwacher einsehbar“
„Beim Austausch zwischen den Bürgerinnen und der Verwaltung geht es um eine sehr sensible Kommunikation“, betonte Stadtrat Torsten Schulze. „Wenn bei der Übertragung dieser sensiblen Daten nicht sichergestellt ist, dass diese nicht auch von Dritten mitgelesen werden können, ist dieses Verfahren völlig ungeeignet. Diese Sicherheitslücken sind seit langem bekannt, wurden durch den Anbieter Telekom auch nicht ausgeräumt. Sie lassen die Möglichkeit offen, dass Daten durch Überwacher eingesehen werden können.“
DE-Mails unverschlüsselt auf Servern
Insbesondere kritisierte Schulze, dass die besagten DE-Mails – die eigentlich als besonders gesicherte und rechtskräftige Varianten normaler E-Mails beworben werden – unverschlüsselt auf den Telekom-Servern gelagert werden. „Die Verwaltung sollte auf bürgerfreundliche, massentaugliche Krypto-Software setzen anstatt auf ein totes Pferd in Sachen Datensicherheit“, forderte der grüne Handwerksmeister. Autor: Heiko Weckbrodt
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