
Der Smartphone-Boom hält an – und damit wächst auch der mobile Datenverkehr stark. Foto: Bitkom
Bitkom erwartet für 2014 rund 330 Petabyte Datenverkehr in Handy-Netzen
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Berlin, 18. Februar 2014: Die Datenmengen, die über die Handy-Netze übertragen werden, nehmen rasant zu – und schicken sich an, die klassische Sprachtelefonie im Umsatz zu überholen. Das geht aus einer Analyse des deutschen Hightech-Verbands „Bitkom“ aus Berlin hervor. Demnach werden in diesem Jahr voraussichtlich 330 Petabyte (Millionen Gigabyte) Daten in den deutschen Mobilfunknetzen übertragen – 30 Mal soviel wie im Jahr 2008. Anders ausgedrückt: In diesem Jahr jagen Computertelefone, Tablets und andere Mobilgeräte den Daten-Gegenwert von etwa 70 Millionen Standard-DVDs durch den Äther.
Datenumsatz steigt, Sprachumsatz sinkt

Das mobile Datenvolumen ist seit 2008 um den Faktor 30 gestiegen. Grafik: Bitkom
Parallel dazu ziehen die Datendienste auch im Umsatz bald an den Sprachdiensten vorbei: In diesem Jahr wird der Umsatz mit mobilen Datendiensten (LTE, HSDPA, UMTS etc.) voraussichtlich um 5,5 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro steigen, während der Telefonieumsatz in den Handy-Netzen um sechs Prozent auf 10,9 Milliarden Euro sinken wird, so die Verbands-Prognose. Ein wichtiger Marktreiber ist dabei der Boom der Computertelefone (Smartphones), für die Telefonieren nur eine unter vielen datenlastigen Funktionen ist.
„Zeitenwechsel“ in der Branche
„Die Mobilfunk-Branche erlebt gerade einen Zeiten-Wechsel. In den nächsten Jahren wird die mobile Datenkommunikation an der mobilen Telefonie vorbeiziehen“, prophezeite Jens Schulte-Bockum vom Bitkom-Präsidium. „Daraus ergeben sich enorme Herausforderungen für die Netzbetreiber.“
Kein Ende von Funk-Datendrosseln in Sicht
Denn die Mobilfunknetze wurden ursprünglich für den – eher überschaubaren – Datenverbrauch von Sprachdiensten und SMS-Kurznachrichten aufgebaut. Wegen der hohen Investitionskosten haben die Betreiber ihre Netze aber bisher nicht bedarfsgerecht ausgebaut. Damit die Netze unter der Datenlast nicht zusammenbrechen, haben sie daher auch die vielumstrittenen Datenvolumen-Drosseln in ihre Mobilfunk-Verträge hineingeschrieben. Anders als in den DSL-Verträgen für Festnetzanschlüsse wollen die Betreiber von den Datendrosseln in den Funknetzen offensichtlich nur in Nuancen abrücken – trotz aller Vorstöße von Verbraucherschützern. Autor: Heiko Weckbrodt