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„Baphomets Fluch 5“: George und Nico auf den Spuren der Gnostiker-Verschwörung

Nico versucht den Künstkritiker Laine zu betüdeln, um ihn über die Hintergründe des Kunstraubs auszuquetschen. Abb.: Revolution

Nico versucht den Künstkritiker Laine zu betüdeln, um ihn über die Hintergründe des Kunstraubs auszuquetschen. Abb.: Revolution

Klasse Adventure beginnt mit einem Kunstraubmord in Paris

Mitten im spanischen Bürgerkrieg konfizieren die Faschisten ein Schlüsselgemälde der Gnostiker-Sekte, die der katholischen Kirche schon lange ein Dorn im Auge ist. Über die Umwege Berlin und Moskau gerät „La Maledicció“ in unserer Gegenwart in eine Pariser Galerie. In der kreuzen Versicherungsermittler George und Journalistin Nico just in dem Moment auf, als ein Mopedhelm-Räuber das Gemälde klaut und dabei den Kunsthändler tötet. Schon bald merken die beiden versierten Verschwörungs-Aufklärer, dass an dem Kunstraub etwas getürkt ist – und „La Maledicció“ mehr als nur ein verstörendes Bild, sondern eine Art Schatzkarte ist. Und damit beginnt für George und Nico wieder einmal ein aufregendes Abenteuer , das sie quer durch Europa führt – und hinter dem die Fortsetzung der beliebten Adventure-Computerspielreihe „Baphomets Fluch“ steckt.

Trailer (Revolution):

Teils gezeichnet, teils 3D-Grafik

Und dieser fünfte Teil, untertitelt als „Der Sündenfall“, ist wieder mal Rätselei vom Feinsten. Technisch bietet BF5 zwar nicht gerade Highend-Grafik, mixt aber sehr schön 3D-Figuren und liebevoll gezeichnete Stadtlandschaften. Vor allem besticht das Abenteuerspiel durch „Denk um die Ecke“-Rätsel, den Sarkasmus, der die Reihe seit jeher auszeichnete und eine ausgefeilte Krimi-Story, die einen epischen Bogen bis weit in die Frühzeit des Christentums spannt. Kleiner Spannungshaken: Im Grunde muss man von „Baphomets Fluch 5.1“ sprechen, denn in London, kurz vor dem Aufbruch der beiden Abenteurer nach Spanien, bricht die Geschichte plötzlich ab – und vertröstet uns eine Fortsetzung, für die der Spieler in der Regel bereits bezahlt hat, die aber erst Anfang 2014 nachgeliefert wird.

„Sündenfall“ wurde teilweise per Schwarm finanziert

Wie von Nico und George gewohnt, stolpern sie mitten in eine religiöse Verschwörung. Abb.: Revolution Software

Wie von Nico und George gewohnt, stolpern sie mitten in eine religiöse Verschwörung. Abb.: Revolution Software

Das mag auch mit der Genese des neuen Teils zu tun haben: „Revolution Software“ hatte wohl keinen finanzstarken Publisher im Rücken und finanzierte das Abenteuer deshalb teilsweise über eine Schwarmfinanzierung, was wohl die rasche Fertigstellung des gesamten Spiels etwas verzögert haben mag.

Fazit:

Dennoch kann sich der Spielefreund natürlich freuen, dass eine der besten Adventure-Serien der vergangenen Jahrzehnte fortgesetzt wurde und dies in hoher Unterhaltungs-Qualität. Waren die ersten Abenteuer von George und Nico, die ab 1996 zu seligen DOS-Zeiten erschienen, noch sauschwer, hat Revolution den Schwierigkeitsgrad etwas gelockert und auch ein Tipp-System samt Tutorial für Neulinge eingebaut – wobei dennoch teils anspruchsvolle Rätselkost mit kleinen Mini-Knobelspielen zwischendurch geboten wird. Einzig zu meckern ist wie gesagt ein wenig an der 3D-Modellierung der Akteure, die im Vergleich zum heutigen Stand der Technik etwas steif wirken – aber das nehme ich für ein ansonsten tolles Adventure in Kauf. Autor: Heiko Weckbrodt

Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall“ (Revolution Software), 2D/3D-Adventure, 23 Euro, verfügbar für PC (Steam), Mac, Linux und (ab 2014) für iPads und Androids

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