Knapp 100 Mio. $ Marktvolumen erwartet
Englewood, 28. September 2013: Nachdem der südkoreanische Mischkonzern Samsung kürzlich erste Produkte mit biegbaren organischen Bildschirmen angekündigt hat, ist damit zu rechnen, dass sich die Nachfrage für flexible „Organische Leuchtdioden“ (OLEDs) im kommenden Jahr auf ein Marktvolumen von knapp 100 Millionen Dollar (74 Millionen Euro) etwa vervierfachen wird. Das hat das US-Marktforschungsunternehmen „IHS iSuppli“ (Englewood/Colorado) in einer neuen Studie prognostiziert.
Bisher nur starre Glas-OLEDs im Einsatz
OLEDs werden bereits jetzt in starrer Form auf Glasträgern zum Beispiel in einigen von Samsungs Computertelefonen (Smartphones) eingesetzt. Weil OLEDs – anders als klassische LEDs – nicht auf Silizium, sondern beweglichen organischen Molekülen beruhen, gibt es bereits seit Jahren die Vision dreh- und rollbarer Bildschirme durch OLED-Technologie. In der Praxis hat sich diese deren Produktion jedoch als schwierig herausgestellt, unter anderem, weil die organischen Funktionsschichten empfindlich auf normale Umwelteinflüsse reagieren und sich die luftdichte Verkapslung von OLED-Folien als schwierig erwiesen hatten.
Dresdner Fraunhofer haben Rolle-zu-Rolle-Prduktion von OLED-Folien demonstriert
Inzwischen gibt es jedoch Fortschritte. So hat beispielsweise nun das Dresdner Fraunhofer-Zentrum für Organikelektronik, das Comedd, die Rolle-zu-Rolle-Produktion funktionsfähiger und aufrollbarer OLED-Metallfolien demonstriert. Auch die britisch-deutsche Firma „Plastic Logic“ stellt inzwischen in kleineren Mengen biegsame Bildschirme aus Kunststoff (allerdings nicht auf OLED-Basis) her. Samsung hat offensichtlich ebenfalls erfolgreich an ähnlichen Technologien gearbeitet. Erst kürzlich hatten die Südkoreaner auch die Dresdner OLED-Technologiefirma „Novaled“ übernommen.
Prognose: Erste aufrollbare Bildschirme ab 2016
Bis allerdings erste OLED-Bildschirme, die wie Papier zusammenrollbar oder gar faltbar sind, auf den Markt kommen, wird es mindestens noch bis zum Jahr 2016 dauern, schätzt iSuppli. Heiko Weckbrodt
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