Uni: Bleibe-Verhandlungen erfolgreich, Arabien wird als Sabbat gewertet
Dresden, 20. September 2013: Der Dresdner „Organik-Papst“ Prof. Karl Leo wird nach seinem arabischen Intermezzo doch wieder nach Dresden zurückkehren. Das haben die TU und der renommierte Photonik-Physiker nun ausgehandelt und auf Oiger-Anfrage bestätigt. Demnach wird der Forscher den Ruf der „King Abdullah University of Science and Technology“ (KAUST) in Saudi-Arabien annehmen, bleibt aber formal auch Angehöriger der Technischen Universität. Er wird in der KAUST ein Jahr lang als Gast-Professor tätig sein. Seine arabische Zeit wird von der TU als Forschungs-Sabbat deklariert.
Ich sehe sehr gute Chancen, dass sich mit der KAUST eine für beide Seiten fruchtbare Kollaboration insbesondere zur organischen Photovoltaik ergibt“, erklärte Leo auf Anfrage.
Uni-Leitung erwartet von Photoniker weiter Impulse für Organik-Elektronik
„Die Bleibeverhandlungen sind erfolgreich abgeschlossen“, bestätigte TU-Sprecherin Kim Magister. Dies zeige, dass die Dresdner Uni gerade auch für Spitzenforscher wie Leo ein sehr attraktives Pflaster sei. „Die Universitätsleitung geht davon aus, dass von Prof. Leo weiterhin entscheidende Impulse für die wissenschaftliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung der organischen Halbleitertechnik ausgehen werden.“
Photoniker führte Organik-Standort Dresden in Spitzenliga
Leo war 1993 von Aachen nach Dresden gekommen. Er hatte hier die vor der Wende begonnenen Experimente mit organischer Elektronik neu belebt und wesentlich dazu beigetragen, dass Dresden heute als wichtigster Organikelektronik-Forschungsstandort in Europa gilt. Er begleitete unter anderem die Ausgründungen von Novaled, Heliatek und weiteren Organik-Unternehmen.
Zurück zur Grundlagenforschung
Zuletzt leitete der 53-Jährige das TU-Institut für Angewandte Photophysik und das Dresdner Fraunhofer-Zentrum für organische Elektronik, das Comedd. Aus letzterem ist er inzwischen ausgeschieden und wird dort nach seinem Arabien-Exkurs wahrscheinlich nicht wieder einsteigen. „Herr Leo will sich in Zukunft wieder stärker der Grundlagenforschung zuwenden“, informierte Reimund Neugebauer, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft (FHG). Heiko Weckbrodt
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