Interstellarer Raum, 12. September 2013: Die NASA-Raumsonde „Voyager 1“ (deutsch: Reisender Nr. 1) hat entgegen bisherigen Annahmen unser Sonnensystem bereits vor etwa einem Jahr verlassen und ist damit als erstes von Menschen gebautes Fluggerät in den interstellaren Raum vorgestoßen. Das teilte die US-Raumfahrtbehörde nach neuen Messungen und Analysen heute Abend mit.
Plasma-Schwingungen ausgewertet
Die Forscher waren bisher davon ausgegangen, dass sich die vor 36 Jahren von der Erde gestartete „Voyager“ noch innerhalb der riesigen Blase aus geladenen Partikeln befindet, die das Sonnensystem umgibt. Im April 2013 stellten die Instrumente der Sonde jedoch fest, dass der Raum um sie wie eine Violinen-Saite zu schwingen begonnen hatte. Nachdem die Messdaten die Erde erreicht hatten, kamen die Wissenschaftler zu einer Erklärung: Voyager musste sich bereits im interstellaren Raum befinden, der mit Plasma durchsetzt ist – und das hatte zu schwingen begonnen, als eine starke Sonneneruption vom März 2012 mit 14-monatiger Verspätung die Sonde erreichte.
Daraufhin durchforsteten sie ältere Messdaten von Voyager, fanden ähnliche Schwingungen und kamen zu dem Schluss, dass die Sonde bereits im August 2012 die äußere Sonnensystem-Blase passiert haben musste.
Voyagers schleppen Botschaften für Außerirdische mit
Die Voyager-Sonden 1 und 2 wurden 1977 im Abstand von zwei Wochen gestartet und galten von Anfang an als ganz besondere Raumschiffe: Beide Raumschiffe haben sogenannte „Golden Records“ an Bord, vergoldete Scheiben mit Botschaften der Menschheit an mögliche Außerirdische, die ihren Weg kreuzen.
Dieses Thema wurde mehrfach in der Pop-Kultur verarbeitet, zum Beispiel im ersten „Star Trek“-Kinofilm, Darin stoßen Captain Kirk und Spock vom Raumschiff „Enterprise“ auf die Sendboten einer Maschinenzivilisation stößt, die die Botschaft der „Voyager“-Sonden missverstanden hat. Heiko Weckbrodt
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