Monate: Juli 2013

Die Welt ist hohl: Zauberhaftes Adventure „The Inner World“

Handgezeichnetes Abenteuerspiel: Ein Pinocchio tritt gegen den Über-Abt an Und da behaupte noch einer, ohne 3D-Grafik habe ein Spiel heutzutage keine Chance mehr: „The Inner World“ ist ein gezeichnetes Adventure – und märchenhaft schön gelungen. Hat man den ersten Optik-Kulturschock überwunden, fesselt die fast schon minimalistisch Kinderbild-Welt mehr und mehr. Der Spieler errätselt sich hier die Geschichte des Waisenjungen Robert, der bei Abt Conroy aufwächst, dem De-facto-Herrscher der Hohlkugelwelt Asposien. Wegen eines Missgeschicks rutscht der stramm regimetreue Knabe, der mit seiner Flötennase etwas an Pinocchio erinnert, durch ein Abfallrohr des Palastes in die Unterstadt. Dort tut er sich mit der Taubendiebin Laura zusammen – und erkennt bald, dass sein Idol und „Ziehvater“ Conroy ein Schurke sondersgleichen ist…

„Ace Attorney“: Hirnrissige Schrei-Prozesse

In naher Zukunft führt Japan das Eilprozessrecht ein: Jedes Strafverfahren muss in höchstens drei Tagen durchgepeitscht werden. Doch statt die Kriminalität zu senken, beendet das neue „Recht“ jede systematische Ermittlung und treibt Anwälte wie Ankläger dazu, im Gerichtssaal überhastete Schlüsse zu ziehen und wie wild alle zehn Sekunden sinnlos „Einspruch“ zu schreien. Auch wenn „Ace Phoenix Wright – Ace Attorney“ sonst zu nichts gut ist: Zumindest diese Konsequenz von Stammtisch-Parolen führt uns diese japanische Videospielverfilmung vor Augen.

Deutsche verlieren durch „Prism“-Affäre Vertrauen in Internet

Berlin, 21. Juli 2013: Die Ausspäh-Affäre um das US-amerikanische „Prism“-Programm hat einen deutlichen Vertrauensverlust der Deutschen ausgelöst: In einer „Aris“-Umfrage hielten zwei Drittel der Internetnutzer ihre Daten im Netz für unsicher augehoben – bei einer ähnlichen Befragung vor zwei Jahren hatte nur reichlich die Hälfte (55 Prozent) diese Sorge geäußert.

Ideenwettbewerb: Dresdner Öko-Knopf für Internethandel auf Platz 1

Dresden, 20. Juli 2013: Um Kraftstoffe, Energie und andere Ressourcen zu sparen, hat der Dresdner TU-Forscher Matthias Schmidt einen Öko-Knopf für den Internet-Versandhandel erdacht: Wird beim Waren-Kauf im Netz die Option „Warten für das Klima“ wählt, nimmt zwar einen etwas langsameren Versand in Kauf, weist den Versender damit aber an, Paketströme zu bündeln und ressourcenschonende Transportsysteme wie etwa Elektro-Fahrzeuge oder – bei längeren Strecken – die Eisenbahn zu verwenden. Im Innovations-Wettbewerb „Moving Ideas“ der Deutschen Bahn hat der Verkehrswirt damit den 1. Platz belegt, wie die Technische Universität Dresden mitteilte.

Bundesgerichtshof: Handel mit Gebraucht-Software zulässig

Karlsruhe, 18. Juli 2013: Der Handel mit Gebraucht-Lizenzen von Computerprogrammen ist zulässig, wenn der Software-Hersteller ursprünglich eine unbefristete Lizenz erteilt hatte – was bei den meisten Computerprogrammen der Fall ist – und der letzte Nutzer seine Programmkopie deinstalliert oder jedenfalls unbrauchbar gemacht hat. Das hat nun der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschieden, der das Problem zuvor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorgelegt hatte.

Dresden will mit eigenen Glasfasern für schnelleres Internet sorgen

Rathaus erwägt Pilotprojekt mit Datennetz der Stadtwerke Dresden, 19. Juli 2013: Die Dresdner Wirtschaftsförderer wollen die Abhängigkeit der städtischen Internetstrategie vom guten Willen von Telekom, Vodafone & Co. unabhängiger machen und die Glasfasernetze ihrer Tochterfirmen einsetzen, um unterversorgte Gewerbegebiete mit schnelleren Netzzugängen zu versorgen. Ein Pilotprojekt für das Industriegelände an der Königsbrücker Straße wird derzeit geprüft, wie Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf Anfrage bestätigte.

AMD bleibt in roten Zahlen

Sunnyvale, 19. Juli 2013: Der Prozessor-Designer AMD schreibt trotz seines Sanierungsprogramms und massiver Entlassungen weiter Verluste: Im Vergleich zum Jahresbeginn konnte das US-Unternehmen seinen Umsatz im zweiten Quartal 2013 zwar um sieben Prozent auf 1,16 Milliarden Dollar (883 Millionen Euro) steigern, der aussagekräftigere Vergleich zum Vorjahreszeitraum weist aber einen Rückgang um 18 Prozent aus. Dies teilte das Unternehmen im kalifornischen Sunnyvale heute mit. Der Nettoverlust lag bei 74 Millionen Dollar (56 Millionen Euro) – vor einem Jahr hatte AMD noch einen leichten Gewinn erwirtschaftet.

Rekordquartal für Chip-Auftragsfertiger TSMC

Hsinchu, 18. Juli 2013: Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC scheffelt ordentlich Kohle – und erntet damit die Früchte seines forcierten Investitionskurses: Im zweiten Quartal 2013 setzte der taiwanesische Konzern mit Hauptsitz in Hsinchu insgesamt 155,9 Milliarden Taiwan-Dollar (3,97 Milliarden Euro) um, 21,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen heute mitteilte. In der Gewinnmarge kann sich die Foundry inzwischen mit Branchengrößen wie Apple oder Intel messen: 51,8 Milliarden Taiwan-Dollar (1,3 Milliarden Euro, plus 23,8 %) entsprechen einer Profitabilität von 33 Prozent.

135 Millionen Euro vom Bund für Dresdner Zukunftsprojekte

Halbe Milliarde aus „Zwanzig20“-Programm – die Hälfte geht an sächsische Vorhaben Dresden/Berlin, 18. Juli 2013. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat gestern in Berlin eine knappe halbe Milliarde Euro für industrienahe Spitzenforschungsprojekte in Ostdeutschland bewilligt. Die Hälfte der zehn Konsortien, die einen Zuschlag im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ bekamen, sind sächsische Vorhaben. Allein 135 Millionen Euro gehen an drei Dresdner Projekte. Lebensrettende Autoelektronik Das Konsortium „FAST“ (Fast Actuators Sensors and Transceivers“ = „echtzeitfähige vernetzte Sensor- und Aktorsysteme“) zum Beispiel hat das Ziel, elektronische Systeme deutlich reaktionsfreudiger zu machen und schneller zu vernetzen – und letztlich Menschenleben zu retten. Das Projekt ist mit insgesamt 75 Millionen Euro dotiert, davon kommen 45 Millionen vom Bund. Den Rest bringen die knapp 50 Projektpartner aus Wirtschaft und Wissenschaft selbst auf.

Neuer Chef nimmt mit Chip-Tanker „Intel“ zum Geburtstag Kurs auf Mobilprozessoren

Santa Clara, 18. Juli 2013: Zum 45. Geburtstag des Halbleiter-Marktführers hat der neue Intel-Chef Brian Krzanich dem US-Konzern eine Reorganisation verordnet: Intel soll sich künftig stärker auf Prozessoren und Systemchips für mobile Geräte konzentrieren. Ein Auslöser dafür ist der schwächelnde PC-und Notebook-Markt, der auch unter dem Konsumenten-Trend hin zu leichten Tablettrechnern und Computertelefonen (Smartphones) leidet.

Zumtobel übernimmt Dresdner Organikleuchten-Firma LEDON

Österreicher wollen investiert ins OLED-Geschäft Dresden/Wien, 18. Juli 2013: Der österreichische Leuchtenhersteller will in die Zukunftstechnologie „Organische Leuchtdioden“ (OLEDs) investieren und hat deshalb nun die Dresdner Fraunhofer-Ausgründung „LEDON OLED Lighting“ übernommen. Das Dresdner Unternehmen, das auf die Entwicklung einbaubereiter OLED-Lichtmodule spezialisiert ist, firmiert künftig unter der Zumtobel-Marke „Tridonic“ als „Tridonic Dresden“.

Ein Physiker macht weltweit die Chipbuden sauber

Dresdner DAS-Abgasreiniger sind in Mikroelektronik begehrt Dresden, 17. Juli 2013: Was die Mikroelektronik nicht so gerne laut herausposaunt: Chipfabriken erzeugen nicht nur tolle Computerherzen, sondern auch gefährliche Gase als Nebenprodukt. Damit die nicht die Tierwelt in weitem Umkreis vergiften oder Reinräume in Flammenmeere verwandeln, sind raffinierte Abgas-Reinigungsanlagen nötig – und die kommen in vielen Fällen von Dr. Horst Reichardt aus Dresden. Dessen Unternehmen „DAS Environmental Expert“ steht für Umweltschutzanlagen, die weltweit zu Tausenden in Chip- und Solarfabriken eingesetzt werden. Und die Nachfrage wächst, wie der Physiker und Firmenchef Reichardt bei einem Besuch von Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) berichtete.

Bund fördert gedruckte Organikleuchten

6,1 Millionen Euro für Dresdner Novaled, Uni Regensburg und Cynora Dresden/Regensburg, 17. Juli 2013: Um die noch recht teuren „Organischen Leuchtdioden“ (OLEDs) billiger herzustellen, wollen die Uni Regensburg, die Dresdner Novaled AG und die Eggensteiner Cynora GmbH mit Bundeshilfe organische Leuchten künftig drucken, statt sie in Vakuumkammern zu erzeugen. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der drei Partner des Projektes „cyCESH“ hervor. Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 6,1 Millionen Euro. hw Zum Weiterlesen: Dresdner Fraunhofer-Institut arbeitet an OLED-Rollendruck

Kamenzer hauchen Akkus neues Leben ein

„Liofit“ regeneriert Energiespeicher für E-Fahrräder Kamenz, 17. Juli 2013: Die Energietechnologie-Hochburg Kamenz ist um eine Facette reicher: Neben den bekannten Akku-Firmen wie Li-Tec, die Energiespeicher für künftige Elektroautos entwickeln, kümmert sich nun eine Neugründung darum, das Ende eines Batterielebens hinauszuzögern: Die „Liofit GmbH“ haucht Akkumulatoren neue Speicherkraft ein.