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Bluray-Box „ Walking Dead uncut“: Schön ekliges Zombie-Gemetzel

Wie unschwer zu erkennen, wurde "The Walking Dead" in den waffenverliebten USA produziert. Foto: WVG

Wie unschwer zu erkennen, wurde „The Walking Dead“ in den waffenverliebten USA produziert. Foto: WVG

Provinzpolizist Rick (Andrew Lincoln) fällt nach einer Schießerei ins Koma. Als er wieder aufwacht, ist die Welt, die er kannte, untergegangen. Der größte Teil der Menschheit hat sich in triebgesteuerte Zombies verwandelt. Für ihn zählt nur noch zweierlei: seine Familie wiederfinden und überleben – und die blutspritzende Odyssee „The Walking Dead“ beginnt.

Holzschnitt kommt von Comic-Vorlage

Der Auftakt der erfolgreichen US-Serie, deren erste Staffel nun in einer ungeschnittenen Version in Deutschland fürs Heimkino erschienen ist, erinnert an den grandiosen Zombie-Film „28 Tage später“ (2002), basiert aber auf einer ab 2003 publizierten Comic-Reihe. Letzteres merkt man auch der Verfilmung an, die ordentlich auf Splatter-Effekte setzt und dafür auch mal Logik Logik bleiben lässt.

Werbe-Video (nicht für Minderjährige geeignet!):

Zudem wirkt die Gruppe von Überlebenden, die in dieser TV-Serie höchst martialisch und waffenverliebt immer neue untote Horden niedermetzelt, oft etwas holzschnittartig zusammengestellt: Hier der ehrbare Polizist, da der Schurke, dort die Stimme der Vernunft… Dennoch, dass sei der Gerechtigkeit halber gesagt, mühen sich die Schauspieler, das Beste aus ihren Comic-Rollen zu machen, ihnen Leben und Nuancen einzuhauchen. Allerdings geben sie sich auch in jeder Folge alle Mühe, wenigstens irgendetwas zutiefst Idiotisches zu tun – manchmal möchte man da selbst zum Zombie werden, um die Deppen zur Strafe zu beißen.

Fazit:

Abb.: WVG

Abb.: WVG

Für Zartbesaitete ist „The Walking Dead“ überhaupt nichts: Außer beim Sex (wie in prüden US-TV-Welten üblich) geht es ordentlich zu Sache, da wird genüsslich vorgeführt, dass man Zombies das Röcheln nur austreibt, wenn man ihnen das Hirn zerschmettert – guten Appetit! Wer indes Zombie-Filme mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen, die Serie kommt hübsch apokalyptisch und eklig daher, ist oft auch ziemlich spannend. An das formal wie dramaturgisch anspruchsvolle „28 Tage später“ oder dessen Nachfolger „28 Wochen später“ kommt „The Walking Dead“ zwar nicht heran, ist aber durchaus gehobene untote Kost. Heiko Weckbrodt

„The Walking Dead, Staffel 1 – uncut“ (WVG), Zombie-Serie auf DVD und Bluray, Bonusmaterial: ausführliches Making-Of und andere Dokus (besonders schön: ein Zombie-Schmink-Kurs für Fasching), FSK 18, Bluray-Box 23 Euro

Zum Weiterlesen:

Die Videospiel-Umsetzung von „The Walking Dead“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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