Monate: März 2013

Graphen löst Herdentrieb der Atome aus

Dresdner lassen aus wirrem Kohlenstoff das Wundermaterial Graphen von selbst wachsen Dresden, 24. März 2013: Die Kohlenstoffverbindung „Graphen“ gilt als eine Art neues Wundermaterial in der Forschergemeinschaft: Es leitet Strom exzellent, hat eine enorme Wärmeleitfähigkeit, kann zu sehr festen Nanoröhrchen zusammengerollt werden und zeigt Quanteneffekte, die es für eine ganz neue Art von Computern empfehlen könnten. Auch hocheffektive Energiewandler sollen damit möglich werden. Dresdner Forscher haben nun mit niederländischen Kollegen einen Weg gefunden, um solche zweidimensionalen Graphen-Waben aus amorphem (ungeordnetem) Kohlenstoff von selbst wachsen zu lassen. Das so selbst organisiert gewachsene Graphen „heilt“ Schadstellen sogar von selbst.

DARPA: Schlaue Computer müssen raten lernen

Arlington, 23. März 2013: Die US-Militärforschungsagentur DARPA will Computern schlauer machen, indem sie ihnen beibringt, auch mit unzureichenden Informationen wahrscheinliche Treffer zu landen. Anders gesagt: Die Elektronenhirne sollen wie Menschen lernen, auch mal gut zu raten, ohne bereits alles Wissen über ein Thema in sich aufgesaugt zu haben. Das wäre auch ein wichtiger Schritt hin zu echter (und nicht nur simulierter und ausprogrammierter) Künstlicher Intelligenz (KI).

Bosch macht Solarsparte dicht

Stuttgart/Arnstadt, 22. März 2013: Der Technologiekonzern Bosch schließt seine Solarsparte. Damit zieht das Unternehmen die Konsequenzen vor allem aus dem Preisdruck der chinesischen Konkurrenz: „Trotz umfangreicher Maßnahmen zur Senkung der Herstellkosten im vergangenen Jahr konnten wir den Preisverfall von bis zu 40 Prozent nicht kompensieren“, erklärte Stefan Hartung, Aufsichtsratsvorsitzender der Bosch Solar Energy AG am Freitag. Bosch habe an der Photovoltaik im vergangenen Jahr rund eine Milliarde Euro Verlust gemacht.

Jeder Fünfte kauft in Internet-Drogerien

Berlin, 22. März 2013: Nicht nur der stationäre Buch- und Elektronikhandel, auch andere Einzelhandelsbranchen bekommen zu spüren, dass viele Konsumenten mittlerweile das Internet als Einkaufsquelle vorziehen. Inzwischen trifft es auch die Drogerie-Märkte: Jeder fünfte deutsche Internetnutzer bezieht wenigstens gelegentlich Drogerieartikel, Parfüm oder Kosmetik online, hat eine Forsa-Umfrage unter 1063 Netznutzern ergeben.

Bioshock Infinite: „Wie eine Achterbahn mit Waffen“

Chefanimateur Shawn Robertson im Oiger-Interview über den Aufstieg in den Himmel, pervertierte Träume und den neuen Bioshock-Stil Dresden/Boston, 22. Mörz 2013: Die skurrile Actionspiel-Serie „Bioshock“ verlässt die düstere Unterwasserwelt von Rapture und steigt auf in den Himmel, in die Wolkenstadt „Columbia“: Am 26. März erscheint das langerwartete „Bioshock Infinite“ und erzählt die Geschichte von Booker, der seine Elisabeth in dieser von feinseligen Kreaturen nur so wimmelnden Stadt im amerikanischen Retro-Stil zu retten versucht. Heiko Weckbrodt vom „Computer-Oiger“ hat im Vorfeld einen der Macher befragt: Shawn Robertson zeichnete bei „Irrational“ in Boston für die Story des dritten Bioshock-Teils verantwortlich. Heiko Weckbrodt: Warum und wann habt Ihr Euch entschieden, sich von der Unterwasserwelt Rapture zu verabschieden und das dritte „Bioshock“ über den Wolken anzusiedeln? Shawn Robertson: Wir hatten im Studio das Gefühl, dass wir keine Geschichten über die Stadt Rapture mehr zu erzählen hatten. Wir wollten erkunden, was Bioshock jenseits der Grenzen einer Unterwasserstadt bedeutet. Intern kamen wir zu zwei Leitlinien, was „Bioshock“ für uns ausmacht:

Die Welt hat 13,8 Milliarden Jahre auf dem Buckel

Neue Planck-Landkarte des Universums: All ist älter und wankelmütiger als gedacht Kosmos, 21. März 2013: Unser Universum ist 13,8 Milliarden Jahre alt – und damit etwas älter als bisher gedacht. Außerdem spielen in ihm Zufälle, die Strukturen wie unser Sonnensystem überhaupt erst möglich machten, eine größere Rolle als angenommen. Das geht aus einer Landkarte des Alls hervor, die das europäische Weltraumteleskop „Planck“ nun abgeliefert hat und die nun von ESA und NASA vorgestellt wurde.

Hightech-Exporte steigen – Deutschland bleibt aber Netto-Importeur

Dresden, 20. März 2013: Die Bundesrepublik hat ihre Hightech-Ausfuhren im vergangenen Jahr um 2,1 Prozent auf 30,4 Milliarden Euro gesteigert. Das teilte der Bitkom-Verband heute mit. Der Zuwachs geht vor allem auf Exporte von deutscher Telefon- und Netzwerktechnik sowie Unterhaltungselektronik ins europäische Ausland. Allerdings führt Deutschland unterm Strich mehr Hightech ein als aus – und zwar vor allem aus China.

Lara hüpft wieder: Neues „Tomb Raider“ erzählt Geburt einer Überlebenskünstlerin

Lady Croft ist längst eine Ikone der Populärkultur: durch die Videospielreihe „Tomb Raider“ natürlich, die Verfilmungen mit Angelina Jolie – und die feministischen Debatten um Laras voluminösen Vorbau und das archetypische Frauenbild in Computerspielen. Wer allerdings dachte, nach zehn Folgen habe sich die Reihe endgültig totgelaufen und -gehüpft, wird nun durch ein Sequel eines Besseren belehrt. Das heißt wie der erste Teil des Action-Adventures aus dem Jahr 1996 schlicht „Tomb Raider“, hat kürzlich die Presswerke verlassen und erzählt, wie alles begann: Wie ein verunsicherter Teenie namens Lara nach einem Schiffbruch auf einer wundersamen versteckten Insel voller feindseliger Sektenmitglieder strandet und dort zur gestählten Überlebenskünstlerin wird.

Gesetzentwurf: Bibliothek SLUB wird ab 2014 Staatsbetrieb

Dresden, 20. März 2013: Das sächsische Kabinett hat nun einen Gesetzentwurf gebilligt, laut dem die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden im Januar 2014 in einen Staatsbetrieb umgewandelt werden soll. Die SUB habe sich von einer klassischen Lese-Bibliothek hin zu einem vernetzten Wissens- und Digitalisierungszentrum gewandelt und benötige mehr eigenverantwortlichen betriebswirtschaftlichen Spielraum, begründete das Wissenschaftsministerium den Entwurf, über den letztlich der Landtag befinden muss.

Dresdner disziplinieren Kohlefasern und dämpfen so Kerosin-Durst von Airbussen

Dresden, 19. März 2013: Indem sie Kohlenstofffasern in eine disziplinierte Ordnung zwingen, wollen Dresdner Ingenieure modernen Düsenflugzeugen den übermäßigen Kerosin-Durst abgewöhnen. Die Forscher des Leibniz-Instituts für Polymerforschung (IPF) und der Dresdner TU-Ausgründung „EAST-4D“ haben dafür Technologien für neue Verbundwerkstoffe in Triebwerken entwickelt, die durch eine genaue Faser-Ausrichtung in Richtung der später auf das Bauteil wirkenden Kräfte besonders zugfest, stabil und leicht sind – was wiederum den Kraftstoffverbrauch senkt, wie Stefan Lindner von der „EAST-4D Carbon Technology GmbH“ erklärte. Die aktuell in Dresden gefertigten Bauteile werden zum Beispiel im Airbus A 350 XWB, im Riesenjumbo 748-8 und im Geschäftsreiseflugzeug Gulfstream G650 installiert.

Keine großen Fische mehr in Sicht: Wirtschaftsförderer hoffen auf selbstgemachtes Wachstum in Sachsen

Dresden, 18. März 2013: Die „Wirtschaftsförderung Sachsen“ (WFS) rechnet bei ihrer Investoren-Angelei außerhalb des Freistaates kaum noch mit großen Fischen und will sich daher künftig mehr auf die Wachstumsförderung bereits angesiedelter Unternehmen konzentrieren. „Trotz aller Wünsche nach Großinvestoren: Die wirtschaftliche Zukunft Sachsens liegt im endogenen Wachstum“, zeigte sich auch Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) überzeugt. WFS-Chef Peter Nothnagel hofft vor allem auf Schübe in den Sektoren Energiespeichertechnik, organische Elektronik, neue Werkstoffe und Maschinenbau.

Wo Sterne sterben: Palitzschmuseum Dresden zeigt LED-illuminierte Blicke in den Kosmos

Dresden, 18. März 2013: Dass jeden Tag die Sonne aufgeht, erscheint uns selbstverständlich. Doch selbst Sterne, deren „Lebenserwartung“ sich in Milliarden Jahren misst, kennen Geburt und Tod. Meist entstehen sie in riesigen Gas- und Staubdrehscheiben und hauchen ihre Existenz – je nach Größe – als roter Riese oder gar in einer gigantischen Explosion, in einer Nova oder Supernova aus. Die Faszination solch kosmischer Spektakel packte den Bannewitzer Physiker Bernd Bittnar bereits in seiner Jugend – seitdem fotografiert er den Sternenhimmel mit Kamera und Spiegelteleskop. Einige seiner schönsten Aufnahmen zeigt das Heimat- und Palitzschmuseum Dresden-Prohlis ab Donnerstagabend in einer Sonderausstellung „Sterne über Dresden“.

iPhone & Co. verdrängen Spielekonsolen als Pausenfüller

Berlin, 18. März 2013: Computertelefone (Smartphones) wie das iPhone etablieren sich immer mehr als der Deutschen liebstes Spielgerät – vor allem als Pausenfüller. Das hat eine Forsa-Umfrage unter 1003 Bundesbürgern im Auftrag des Bitkom-Verbandes ergeben. Jeder vierte Spieler zockt demnach täglich am Smartphone, das damit Tablettrechner, PCs und spezialisierte Spielekonsolen auf die hinteren Plätze verweist.