Monate: Dezember 2012

Mit 100 Gigabit durch den Nebel: DARPA will Datenfunk-Alternative zu Glasfaser

Arlington, 15. Dezember 2012: Weil in einer Hightech-fixierten Streitmacht wie der amerikanischen schnelle Datenverbindungen auf dem Schlachtfeld immer wichtiger werden, Glasfaserkabel aber nicht unbedingt in den afghanischen Bergen oder der irakischen Wüste anliegen, will die „DARPA“ einen neuen drahtlosen Datenfunk entwickeln, der ultraschnell selbst durch Nebel und Wolken sendet. Das kündigte die US-Verteidigungsforschungsagentur mit Sitz in Arlington (Virginia) jetzt an. Ziel ist eine stabile Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Gigabit je Sekunde, also etwa 1000 Mal so leistungsstark wie die schnellsten kommerziellen LTE-Datenfunkverbindungen.

Cassini-Sonde findet Methan-Nil auf Titan

Titan (Saturn-Orbit), 15. Dezember 2012: Die Raumsonde „Cassini“ hat auf dem Saturn-Mond Titan eine Art zweite Version des Nils gefunden. Das teilte die europäische Raumfahrtagentur „ESA“ mit. Während der Nil auf der Erde Ägypten gen Mittelmeer durchpflügt und sein Wasser das Land fruchtbar macht, besteht der nun entdeckte extraterrestrische Fluss wahrscheinlich aus flüssigem Methan und Ethan und mündet nach rund 400 Kilometern in einen großen Methansee. Die Aufnahme gelang der Sonde „Cassini“, die von NASA (USA), ESA (Europa) und ASI (Italien) betrieben wird, mit ihren Radarinstrumenten. Die Befunde wurden aber auch durch Infrarot- und Lichtsensoren des Raumschiffs bestätigt. Elefanten und Pyramiden wurden leider nicht gesichtet. Heiko Weckbrodt

Analytiker: Halbleiterindustrie schrumpft, dreht aber 2013 wieder ins Plus

Stamford, 14. Dezember 2012: Die Markanalysten von „Gartner“ haben ihren Prognosen für die globale Halbleiterindustrie gesenkt: Demnach werden die weltweiten Mikroelektronik-Umsätze in diesem Jahr um drei Prozent auf 298 Milliarden Dollar (228 Milliarden Euro) fallen, statt um 0,6 Prozent gegenüber 2011 zu wachsen, wie noch im Herbst erwartet. Im kommenden Jahr wird sich die Halbleiterbranche – vor allem dank der anhaltend guten Nachfrage für Tablettrechner und Computertelefone (Smartphones) – wieder erholen: Gartner sagt ein Plus um 4,5 Prozent auf 311 Milliarden Dollar (238 Milliarden Euro) voraus – auch dies ist allerdings weniger als zunächst prognostiziert.

Shooter „Spec Ops“ bestes deutsches Spiel 2012

Düsseldorf, 13. Dezember 2012: Der 3D-Actionshooter „Spec Ops – The Line“ von „Yager Development“ ist das beste deutsche Spiel in diesem Jahr gewesen. Das haben Jury und Akdemie des „Deutschen Entwicklerpreises“ in Düsseldorf verkündet. Auch für seine Story um einen US-Soldaten, der im zerstörten Dubai zunehmend Zweifel an seinem Tun bekommt, und seine opulente Grafikpracht wurde das Spiel ausgezeichnet.

„Kindle Fire HD im Test“: Top-Tablet zum Sparpreis

Mit dem „Kindle Fire HD“ hat Amazon nun einen soliden, recht ausgereiften und modernen Tablett-Rechner auf dem deutschen Markt etabliert, der sich hinter der Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Dabei drängt sich der Vergleich zum „iPad Mini“ von Apple auf: Nicht nur funktionell ähneln beide Tablets einander, auch äußerlich. Bezeichnend: In unserem Vergleichstest griffen wir oft genug versehentlich nach dem „falschen“ Gerät, haben beide Tablets doch nahezu gleiche Größe, Farbe und Gewicht.

TU Dresden rüstet für 80 Millionen Euro ihre Computertechnologien auf

Neues Zentrum mit Petaflop-Superrechner erinnert an PC-Pionier Lehmann Dresden, 13. Dezember 2012: Die kürzlich zur Elite-Uni geadelte „Technische Universität Dresden“ (TUD) investiert in den kommenden vier Jahren mindestens 80 Millionen Euro in die Aufrüstung ihrer Computertechnologie-Kompetenzen. So soll an der Nöthnitzer Straße in der Nähe der Informatik-Fakultät und der Physikinstitute der Max-Planck-Gesellschaft für „einen hohen zweistelligen Millionenbetrag“ ein „Lehmann-Zentrum“ für bis zu 500 Mitarbeiter entstehen, wie TUD-Rektor Hans Müller-Steinhagen heute mitteilte. Weitere 15 Millionen Euro steckt die Uni in einen neuen Petaflop-Supercomputer namens „HRSK II“ (für Hochleistungsrechnen-Speicherkomplex), dessen Rechenraum gleichzeitig das erste Modul für das geplante Lehmann-Zentrum ist. Außerdem kündigte der Rektor an, das Datennetz auf dem Uni-Campus „in den nächsten drei, vier Jahren“ für 26 Millionen zu modernisieren, so dass jeder Arbeitsplatz zukünftig mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde (Gbs) versorgt wird. Ab Juli 2013 soll zudem eine 100-Gigabit-Leitung als Teil des Deutschen Forschungsnetzes den Dresdner TU-Campus mit Chemnitz beziehungsweise Freiberg verbinden, damit die sächsischen Hightech- und Spitzenforschungsstandorte schneller Daten austauschen können.

Helmholtz-Forscher weisen magnetisches Nano-Gold nach

Dresden, 12. Dezember 2012: So praktisch es auch für die Sucher am Klondyke gewesen wäre, einfach einen Hifmagneten in die Brühe zu halten und Edelmetall herauszuziehen: So funktioniert das nicht, denn Gold ist nicht magnetisch – dachte man zumindest bis vor kurzem. Nun ist aber Forschern des „Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf“ (HZDR) gemeinsam mit Kollegen aus Saragossa, Grenoble und Granada der Nachweis gelungen, dass Gold sehr wohl magnetisch sein kann, wenn es nur klein genug ist, um die zwei Nanometer (Millionstel Millimeter) nämlich. Den Nachweis dieses magnetischen „Nano-Goldes“ bewerteten die Wissenschaftler als „sensationell“.

Globalfoundries und Toppan investieren 100 Millionen Euro in Dresdner Chipmaskenzentrum AMTC

Joint Venture wird für Röntgen-Chiptechnik und 14-Nanometer-Generation fit gemacht Dresden, 12. Dezember 2012: Globalfoundries und Toppan Photomasks investieren in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Euro in das Dresdner Chipmasken-Forschungszentrum AMTC, um es für den Vorstoß zu noch feineren Halbleiter-Strukturen aufzurüsten. Das gaben beide Unternehmen heute bekannt. Mit dem Geld sollen die AMTC-Forscher unter anderem Chip-Belichtungsvorlagen entwickeln, die für den Einsatz von weichem Röntgenlicht (Extremes Ultraviolett = EUV) und optischen Verfahren benötigt werden, wenn in naher Zukunft 14-Nanometer-Chips gefragt sind.

„iPad Mini“ im Test: Schön, handlich, aber recht teuer

Mit dem „iPad Mini“ hat Apple seinen Erfolgs-Tablettrechner auf Jacketttaschengröße geschrumpft – und ein Antwort auf Amazon gefunden, das sowohl im Tabletmarkt wie auch als Anbieter digitaler Medien ein ernst zu nehmender Konkurrent geworden ist. Im einmonatigen Oiger-Test hat sich das Mini-iPad recht überzeugend geschlagen: Das geringe Gewicht und kleinere Format im Vergleich zum großen Bruder „iPad“ macht sich gerade beim Lesen elektronischer Bücher (eBücher) angenehm bemerkbar, auch in Sachen Tempo und Komfort bracht sich das kleine iPad nicht zu verstecken.

Forschungszentrum Dresden-Rossendorf nimmt Superrechner „Hypnos“ in Betrieb

Dresden, 11. Dezember 2012: Seinen auf 334 Teraflops (Billionen Fließkommarechnungen je Sekunde) aufgerüsteten Supercomputer „Hypnos“ nimmt morgen das „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) offiziell in Betrieb. Hypnos verfüge in der nun erreichten letzten Ausbaustufe über rund 7500 klassische Prozessorkerne, etwa 175.000 Grafikprozessorkerne und 30 Terabyte Speicher, teilte die Wissenschaftseinrichtung heute mit. Damit handele es sich um einen der leistungsfähigsten Superrechner Sachsens.

Deponia 3 beschließt 2013 Müll-Abenteuer

Hamburg, 11. Dezember 2012: Daedalic arbeitet bereits an einem dritten – und letzten – Teil seiner Erfolgs-Adventure-Serie „Deponia“ mit dem Müllplaneten-Abenteurer Rufus und seiner Ische Goal. „Deponia 3“ wird im Frühherbst 2013 erscheinen und erzählen, wie der chaotische Rufus einen herben Rückschlag für seine Mission erlebt, Elysium zu erreichen und den Müllplaneten vor der Zerstörung zu retten. hw

„National Instruments“ kauft Dresdner Handyfunk-Forschungsfirma „Signalion“

50 Entwickler und Führung werden übernommen Dresden, 11. Dezember 2012: Der texanische Systementwickler „National Instruments“ (NI) hat die Dresdner Funktechnik-Forschungsfirma „Signalion“ übernommen. Das teilten beide Unternehmen heute in einer gemeinsamen Meldung mit. „Signalion“ ist auf Testgeräte zum Beispiel für den neuen Handy-Datenfunkstandard „Long Term Evolution“ (LTE) und dessen Nachfolger spezialisiert. Die Firma beschäftigt rund 50 Ingenieure, Techniker und andere Experten im Dresdner Waldschlösschen-Areal. Auch nach der Übernahme sollen die Gründer Dr. Tim Hentschel and Dr. Thorsten Dräger die Leitung in der Forschungsfirma behalten.

Chinesen investieren 70 Mio. € in finnisches Forschungszentrum

Shenzen/Helsinki, 10. Dezember 2012: Die aufstrebende chinesische Handyelektronik-Firma „Huawei“ investiert binnen fünf Jahren rund 70 Millionen Euro in ein Entwicklunsgzentrum in Helsinki. Wie das in Shenzen ansässige Unternehmen heute mitteilte, sollen dort zunächst 30 – später bis zu 100 – Mitarbeiter Programme für Computertelefone (Smartphones), Tablettrechner und ähnliche Mobilgeräte entwickeln.

Buch „Die Rache der Nerds“: Die ziehen unsere Kultur in den Abgrund

Früher galten „Nerds“* als Pizza verschlingende, picklige Jungs, der ständig nur am Computer abhängen. Heute sind sie erwachsen, sitzen an den Schalthebeln der Macht und sind der neue Feind. Das meint jedenfalls Oliver Bendel. „Das Nerdtum ist zu einer Massenbewegung geworden“, deren Erfindungen „uns in den Abgrund ziehen“, warnt der Schweizer Philosoph und Informatikethiker.