Schleichwerbung gibt es in vielen Hollywood-Filmen – in „Act of Valor“ (Akt der Tapferkeit) kommt sie ganz wörtlich daher: Dort schleicht sich ein Team amerikanischer Navy Seals in Costa Rica ein und befreit eine von Schmugglern gefangen genommene CIA-Agentin. Mit deren Hilfe können die Kampfschwimmer eine Bande Dschihadisten massakrieren, die in den USA eine Selbstmordanschlag-Serie geplant hatte – tja, und dabei wird fleißig die Werbetrommel für die Navy Seals, geile Militärtechnik und den Antiterrorkampf mit allen Mitteln gerührt.
Dabei haben die Regisseure Mike McCoy und Scott Waugh offensichtlich viel Unterstützung der US-Kampfmarine erhalten: Sie durften auf Atom-U-Booten drehen, bekamen neues Einsatz-Equipment vor die Linse – und vor allem sind die Hauptdarsteller alle echte Navy Seals. Daran gemessen, schlagen sich die Jungs vor der Kamera sogar recht ordentlich. Aber eine kritische Auseinandersetzung mit den oft recht selbstherrlich und rücksichtslos anmutenden Auslandseinsätzen der Supermacht kommt dadurch selbstredend nicht zustande, geschweige denn Filmkunst. Und natürlich müssen wieder mal die Moslems als mörderische Fanatiker herhalten.
Filmtrailer (Universum)
Fazit:
Man muss wohl Waffennarr und/oder Amerikaner sein, um sich für diesen Propagandafilm für die US-Kampftaucher samt amerikanischem Pathos zu begeistern – in den USA war der Streifen jedenfalls ein Kassenerfolg. Immerhin kommen alle auf ihre Kosten, die sich für aktuelle Taktik und Ausrüstung der Spezialeinheit interessieren. Heiko Weckbrodt
„Act of Valor“ (Universum), Action- und Propaganda-Film, USA 2012, Regie: Mike McCoy und Scott Waugh, Darsteller: Navy Seals, 106 Minuten, Bonusmaterial: Making Of, Interviews, geschnittene Szenen; FSK 16, DVD 15 Euro, Bluray 16 Euro
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