Washington, 15. November 2012: Mit Hilfe einer riesigen kosmischen Gravitationslinse und der Weltraum-Teleskope „Hubble“ und „Spitzer“ der NASA haben Astronomen jetzt die wohl älteste und am weitesten von der Erde entfernte Galaxis entdeckt, die bisher gesichtet wurde: Der Sternenhaufen mit dem prosaischen Katalognamen „MACS0647-JD“ ist 13,3 Milliarden Jahre alt und wurde demnach – nach kosmischen Maßstäben – „kurz nach dem Urknall“ geboren, als das Universum gerade einmal 420 Millionen Jahre alt war. Zudem ist diese Galaxis – ebenfalls wieder nach astronomischen Maßstäben – mit weniger als 600 Lichtjahren* Durchmesser ein regelrechter Winzling und zeigt uns damit wohl eine Kindheitsform von Galaxien. Zum Vergleich: Unsere Milchstraße misst über 100.000 Lichtjahre im Durchmesser.
Finden konnten die Forscher trotz vollem Hightech-Einsatz dieses kosmische Objekt nur durch eine Laune der Natur: Etwa auf halben Wege zur Erde durchraste das Licht der 13,3 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxis einen Sternenhaufen, dessen gewaltige Anziehungskraft die Signale wie mit einer riesigen Linse verstärkt hat. Dadurch sichteten die Astronomen im äußersten roten Bereich des Lichtspektrums. Diese Rotverschiebung** des Lichts ist typisch für sehr alte, sehr weit entfernte kosmische Objekte. Heiko Weckbrodt
NASA-Video:
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!