Symantec: 2013 ist mit verstärkten Attacken zu rechnen
Mountain View, 9. November 2012: Erpresser-Software wie der sogenannte BKA-beziehungsweise GVU-Trojaner haben sich zum liebsten Kind vieler Online-Betrüger entwickelt – und sie werden diese Technik im kommenden Jahr noch häufiger einsetzen. Das hat die US-amerikanische Sicherheits-Softwarefirma „Symantec“ (Norton) prognostiziert. Laut einer Symantec-Kalkulation machen die Cyber-Kriminellen mit dieser Masche, bei der PCs verschlüsselt und die Besitzer zu Geld-Zahlungen via „Ukash“ oder „Paysafecard“ aufgefordert werden, rund fünf Millionen Dollar (vier Millionen Euro) pro Jahr.
2,9 Prozent der Betroffen zahlen – vergeblich
Denn rund 2,9 Prozent aller Betroffenen zahlen diese Forderungen – obwohl dies in keinem bekannten Fall dazu geführt hat, dass die Computer danach wieder freigeschaltet worden sind. Die Erpresser setzen dabei auf das schlechte Gewissen der PC-Nutzer, von denen viel wohl irgendwann schon einmal ein Musikstück, ein Video oder andere urheberrechts-geschützte Werke aus dem Netz heruntergeladen haben.
Meist fängt man sich diese Schadprogramme der Familie „Trojan.Ransomlock“ unbemerkt beim Besuch einer korrumpierten Internet-Seite als Hintergrund-Download ein. Ist der Rechner infiziert, startet Windows nicht mehr, statt dessen erscheint ein Formular, das behauptet, von einer offiziellen Institution wie dem FBI, dem Bundeskriminalamt (BKA) und der GVU zu stammen. Diese hätten Software-Piraterie auf dem Rechner festgestellt und würden den PC erst wieder entschlüsseln und freigeben, wenn man einen gewissen Betrag zahle – dieser schwankt zwischen 50 und 100 Euro in Westeuropa und 200 Dollar in den USA.
Quelle der Trojaner mutmaßlich in Russland
Die Urheber der Erpresserattacken kann man in Osteuropa vermuten: Die ersten Varianten traten 2009 im russischsprachigen Raum auf und verbreiteten sich dann vor allem in diesem Jahr in Westeuropa und den USA.
Das deutsche BKA wie auch das „Bundesamt für Sicherheit in der Informationtechnik“ (BSI) warnen davor, den Forderungen der Erpresser nachzukommen – dies sei vollkommen nutzlos. Statt dessen solle man Anzeige bei der Polizei erstatten und mit den hier aufgeführten Hilfsmitteln versuchen, den PC zu entseuchen. Heiko Weckbrodt
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