News, Wirtschaft
Schreibe einen Kommentar

Umsatzsprung: Globalfoundries arbeitet sich in die weltweite Top 20 vor

Reinraumbrücke bei Globalfoundries Dresden. Abb.: GF

Am Hightech-Standort Dresden brummt es wieder- hier eine Reinraumbrücke bei Globalfoundries Dresden. Abb.: GF

Scottsdale/Dresden, 8. November 2012: Der US-amerikanische Chipauftragsfertiger „Globalfoundries“ (GF), dessen Leitwerke in Dresden und New York arbeiten, wird am Jahresende voraussichtlich einen enormen Wachstumssprung von 31 Prozent bilanzieren können und steigt damit erstmals in die Top 20 der größten Mikroelektronikkonzerne auf. Das prognostiziert das US-Marktforschungsunternehmen „IC Insight“ (Scottsdale/Arizona).

Laut diesen Berechnungen wird GF – das selbst so gut wie keine Zahlen herausrückt – seinen Umsatz im Jahr 2012 auf 4,56 Milliarden Dollar (3,58 Milliarden Euro) steigern können. Da die ehemalige Muttergesellschaft AMD selbst mit Umsatzrückgängen und Verlusten kämpft, dürfte vor allem die Nachfrage durch neu gewonnene Kunden wie ST Microelectronics, Qualcomm oder Freescale dem erst vor drei Jahren gegründeten Auftragsfertiger („Foundry“) GF den entscheidenden Auftrieb gegeben haben. Bereits im Sommer war bekannt geworden, dass GF inzwischen die taiwanesische UMC hinter sich gelassen und nach TSMC (ebenfalls Taiwan) nun die weltweit zweitgrößte Chip-Foundry ist (Wir berichteten).

Halbleiter-Branche stagniert, doch Foundries wachsen

Generell hat sich laut der „IC Insight“-Analyse die Segmentierung der weltweiten Halbleiterindustrie fortgesetzt: Es bleiben wenige große Spieler mit eigenen Fabriken wie Intel und Samsung, aber immer mehr Unternehmen zieht sich auf das Modell „fabless“ oder „fablight company“ zurück, bauen keine eigene Chipwerke mehr, sondern konzentrieren sich auf das Halbleiter-Design – was wiederum zu einem rasanten Aufstieg der Foundries führt.

Top 20 der weltweit größten Halbleiterkonzerne (2012). Abb.: IC Insight

Top 20 der weltweit größten Halbleiterkonzerne (2012). Abb.: IC Insight

Deren Wachstumraten liegen dementsprechend weit über dem Branchenschnitt: Während die gesamte Mikroelektronikindustrie in diesem Jahr wohl um ein bis zwei Prozent umsatzseitig schrumpfen wird – wovon auch Primus Intel nicht ausgeschlossen ist -, hat sich GF mit 31 Prozent Umsatzplus als dynamischstes Unternehmen in der Spitzengruppe erwiesen. Und TSMC hat mit 17 Prozent Plus ebenfalls ein überdurchschnittliches Wachstum erlebt. Auch für die nächsten Jahre erwarten die Analysten weiterhin starke Zuwächse für die Foundries.

Globalfoundries beschäftigt weltweit rund 10.000 Mitarbeiter, darunter rund 3400 in Dresden. Das Unternehmen entstand 2009, als AMD seine Chipwerke an das arabische Konsortium ATIC verkaufte. 2010 übernahm GF den Konkurrenten „Chartered“ (Singapur) und dessen Standorte in Asien. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar