Moskau, 16.8.2012: Internet-Kriminelle versuchen in zunehmendem Maße, Online-Spieler zu berauben, indem sie deren Spiele-Kontos übernehmen und die dort angehäuften virtuellen Schätze für echtes Geld verkaufen. Laut Angaben der Moskauer Sicherheits-Softwarefirma „Kaspersky“ hat die Zahl der Schadprogramme, die sich speziell gegen Spieler gerichtet, innerhalb weniger Monate um über ein Fünftel zugelegt: Von 2,7 Millionen Angriffsprogrammen auf nun 3,3 Millionen.
„Der Diebstahl virtueller Gegenstände und ganzer Accounts ist eine Nische im Bereich Cyberkriminalität, jedoch eine sehr lukrative“, erklärte Kaspersky-Virenanalyst Christian Funk. „Immer mehr Spieler sind bereit, reales Geld für virtuelle Güter auszugeben, um so den Weg zum perfekten Charakter abzukürzen und einen Vorteil gegenüber anderen Spielern zu erlangen.“
Einfache Passworte öffnen Räubern die Tore
Die Attacken richten sich derzeit vor allem gegen Spieler in Spanien, Polen, Italien, Frankreich und Deutschland. Betroffen sind Nutzer von Internet-Gelegenheitsspielen, „World of Warcraft“ und anderen Games. Zur Prophylaxe rät Kaspersky zum Beispiel, komplizierte Passwörter für die Spielezugänge zu verwenden, die durch Lexikon-Attacken nicht geknackt werden können – also nicht erratbare Worte wie „hallo“ oder den Vornamen der Freundin (dieser ist zum Beispiel durch „Social Engineering“ etwa über Facebook ermittelbar), sondern willkürliche Abfolgen von Ziffern, Buchstaben und Sonderzeichen. Heiko Weckbrodt
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