News, Wirtschaft
Kommentare 1

Jeder 6. Haushalt hat Internet-Fernseher – doch nur wenige nutzen Netzfunktion

Da freut sich das LG-Werbemädchen: Der Fernseher ist vollgestopft mit Apps. Ob der Endkonsument das auch so sieht, bleibt abzuwarten. Abb.: LG

Da freut sich das LG-Werbemädchen: Der Fernseher ist vollgestopft mit Apps. Ob der Endkonsument das auch so sieht, bleibt abzuwarten. Abb.: LG

Berlin, 20.5.2012: Angesichts von Preisverfall und stagnierenden Umsätzen im Geschäft mit Fernsehern setzen Handel und Industrie nun einige Hoffnung auf teurere Hybridgeräte, die sowohl TV- wie auch Internet-Anschluss an Bord haben. Immerhin fast jeder zweite (47 Prozent) in diesem Jahr verkaufte Fernseher wird solch ein „Smart-TV“ sein, hat der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ berechnet. Die Akzeptanz bei den Nutzern bleibt dennoch bisher mau: Nur 30 Prozent der „Smart-TV“-Besitzer – und das sind erst 17 Prozent aller Haushalte in Deutschland – nutzen den Internetanschluss ihrer Glotze öfter als einmal im Monat.

Die Branche setzt dagegen das „Prinzip Hoffnung“: „Mit der zunehmenden Verbreitung passender Angebote für internetfähige TV-Geräte wird auch der Netzzugang des Fernsehers stärker genutzt“, orakelte Michael Schidlack vom „Bitkom“. Ähnlich sei es ja auch mit den Smartphones gewesen. Die ersten netzfähigen Mobiltelefone und PDAs kamen bereits 1999 auf den Markt. Aber erst, als die Preise für mobile Datenflaterates fielen und Apple mit seinem iPhone die Welt der Apps salonfähig machte, setzte der Smartphone-Boom ein.

Insbesondere Mischkonzerne wie Samsung, wie sowohl Erfahrungen als Smartphone- wie auch als Fernseher-Hersteller haben, bemühen sich derzeit, auch TV-gerechte Apps für die „smarten“ Glotzen voranzutreiben. In der Praxis allerdings läuft allerdings selbst bei technikaffinen Zuschauern der internet-getunte Fernsehabend anders: Die haben eher das Smartphone in Griffweite, um zwischendurch etwas im Netz nachzuschlagen, nutzen das iPhone als Fernbedienung oder ähnliches. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar