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Turbogang für Windows – Intels Chipfestplatte 520 im Test

Eine ganz schnelle: Die 520er Chipfestplatte. Abb.: Intel

Eine ganz schnelle: Die 520er Chipfestplatte. Abb.: Intel

Die neue Chipfestplattenserie 520 von Intel mit SATA-III-Schnittstelle und 25-Nanometer-Flashspeicher macht ordentlich Gummi: Im Vergleich zu älteren „Solid State Drives“ (SSDs) ist sie mehr als doppelt so schnell, relativ zu klassischen Magnet-Festplatten jongliert sie sogar 13 mal so rasch Daten, wie unsere Tests ergeben haben. Mit ihren 240 Gigabyte (GB) Kapazität mag sie für einen Standardnutzer sogar als alleinige Festplatte sogar schon ausreichen – für Highend-PCs drängt sich aber vor allem der Einsatz als Start-Platte auf.

Leise und schnell, aber noch ziemlich teuer

Wohl keine Technologie hat in der jüngsten Vergangenheit das System-Gesamttempo auf derart neue Wege geführt wie die Konstruktion von SSD-Festplatten aus nichtflüchtigen Speicherchips. Natürlich bestimmen RAM-Speicher, Grafikkarte, Prozessor auch in hohem Maße das PC-Tempo, diese Komponenten haben aber in den vergangenen Jahren eher eine lineare, erwartbare Entwicklung genommen. Chip-Festplatten hingegen erreichen ein weit höhere Tempo als ihre aus rotierenden Magnetscheiben bestehenden Vorgänger, sind mechanisch unempfindlich, erhitzen sich kaum und arbeiten lautlos.

Allerdings sind sie auch noch ziemlich teuer und erreichen längst noch nicht die Speicherkapazitäten ihrer magnetischen Brüder, die heute längst im Terabyte-Bereich operieren. Die neue Intel-SSD, die uns für den Test vorlag, kommt dagegen „nur“ auf 240 GB und kostet etwa 300 bis 330 Euro im Laden, während eine gleichgroße Magnetfestplatte ab etwa 60 Euro zu haben ist. Immerhin ist hier die Verbilligung schon bemerkbar: Statt zehn Mal so teuer wie bei den ersten SSDs vor ein paar Jahren sind Chip-Festplatten inzwischen „nur“ noch vier bis fünf Mal so teuer wie ihre Magnetbrüder.

Sinnvollste Lösung: Windows-Start von der SSD, Magnetplatte als Datenablage

Eine sinnvolle Lösung ist daher im Moment noch eine Kombi-Lösung: eine große und billige Magnetplatte als Datenablage und eine SSD als Boot-Festplatte, auf die man nur Windows und die am häufigsten benötigten Programme aufspielt. Damit lässt sich der Systemstart drastisch verkürzen, aus dem Voll-Ruhezustand zum Beispiel wacht solch ein System in drei bis fünf Sekunden auf. Auf ähnliche Konzepte setzt übrigens auch die neue Notebook-Klasse „Ultrabooks“.

In unserem Test haben wir die neue 520er-Platte von Intel zum Vergleich gegen eine ältere SSD von Corsair (X128) und gegen eine Magnet-Festplatte von Western Digital (WD10EARS) antreten lassen. Im anwendungsorientierten Festplatten-Test von Futuremarks „PC Vantage“ (64 Bit) kam die Intel-Platte auf 42.791 Punkte, das waren 2,33 Mal so viel wie die Corsair-SSD und 13 Mal so viel wie die WD-Magnetplatte. Eine 1,15 GB große Filmdatei kopierte die Intel-SSD in 12,8 Sekunden – fast dreimal so schnell wie die Corsair-SSD. Mitgeliefert werden von Intel übrigens ein Migrations- und Installations-Assistent, der zum Beispiel ein Daten-Backup unterstützt, und ein Signalkabel speziell für SATA-Anschlüsse mit 6 GB/s Datendurchsatz. Heiko Weckbrodt

„Intel SSD 520 Series“ (Intel), Chipfestplatte, zwischen 60 GB (ca. 100 Euro) und 480 GB (ca. 750 Euro)
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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