Dresden/San José, 28.2.2012: Wegen der wachsenden Bedeutung der organischen und kunststoffbasierten Elektronik hat der weltweit größte Mikroelektronik-Verband „SEMI“ die Konferenzmesse „Plastic Electronics“ (PE) übernommen. Wie SEMI mitteilte, soll die Konferenz, die seit 2010 begleitend zur SEMICON Europe in Dresden ausgerichtet wird, auch in diesem Jahr (9.-11. Oktober 2012) wieder in der sächsischen Landeshauptstadt zusammen mit Europas größter Mikroelektronik-Tagungsmesse stattfinden. Die Akquisition durch den renommierten Branchenverband dürfte die PE wohl stärken und internationaler ausrichten.
Mit der Übernahme werde das bisherige Organisationskomitee aus Industrievertretern und Forschern (u. a. BASF, Merck, Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS Dresden, TU Dresden) als Interessengruppe für Kunststoffelektronik (PE-SIG) in die SEMI-Strukturen integriert und sich dort nicht nur um die Konferenzausrichtung, sondern auch um globale Standards, strategische Pläne und dergleichen mehr in der Kunststoffelektronik kümmern. Die PE selbst werde künftig geografisch auf andere Regionen ausgedehnt.
„Ich sehe das als Aufwertung“, begrüßte Dresdens „Chef-Photoniker“ Prof. Karl Leo vom IPMS die Übernahme: „Die gemeinsame Duchführung der PE mit der Semicon hat sich bewährt, und die SEMI ist eine äußerst professionelle Einrichtung, die das gut managen kann. Die Organische Elektronik muss aus dem Labor zu den Anwendern und das kann über einen solchen Verband bestens geschehen.“
Zentrale Technologien im PE-Sektor sind vor allem die organischen Leuchtdioden (OLEDs) und organischen Solarzellen sowie gedruckte Elektronik und sogenannte „Smart Systems“. Sie sollen vor allem in der Umwelttechnik, Leuchten- und Bildschirmindustrie, eMedizin und anderen Sektoren für neuartige Produkte und stromsparende Lösungen sorgen. Die Bank of America, Merrill Lynch und andere Analysten haben laut SEMI diesen Technologien ein weltweites Umsatzvolumen von etwa 50 Milliarden Dollar im Jahr 2020 vorausgesagt. Heiko Weckbrodt
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