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„Cool Silicon“ will energieautarke Bildschirme entwickeln

Abb.: Cool Silicon

Dresden, 27.12.2011: Dresdner Institute und Hightech-Unternehmen wollen gemeinsam Bildschirme und Elektronikbausteine entwickeln, die sich selbst mit Strom versorgen – indem sie beispielsweise Umgebungswärme, Sonnenlicht und andere Energiequellen autark anzapfen.

Ein entsprechendes Projekt namens „Cool Display“ hat nun der sächsische Forschungsverbund „Cool Silicon“ gestartet, der mit Bundesförderung neue Wege aufzeigen soll, um den Energieverbrauch in der Mikroelektronik deutlich zu senken. Am Ende von „Cool Display“ soll der Prototyp eines energieautarken Funketiketts (RFID) mit Display und Sensoren stehen, „das unabhängig von traditionellen Energiequellen arbeitet“, wie „Cool Silicon“ mitteilte. Das dahinter stehende Prinzip des „Energy Harvestings“ soll perspektivisch nicht nur für Display-Steuerelektronik, sondern auch für andere Computerchips eingesetzt werden. Am Projekt beteiligt sind Infineon, die Microelectronik Packaging Dresden GmbH und die KSW Microtec AG Dresden. Die Sächsische Aufbaubank fördert das Vorhaben mit einer Million Euro.

Gleichzeitig startete der Verbund das Nachbarprojekt „Cool Projector“, das die Akku-Laufzeit zum Beispiel von Computertelefonen (Smartphones) deutlich erhöhen soll. Dort sollen „hochleistungsfähige, projizierende OLED-Mikrodisplays“ entwickelt werden, „die bis zu zehnfach längere Betriebszeiten ohne Aufladung aufweisen als bisherige Displays.“ Bildschirme auf Basis „Organischer Leuchtdioden“ (OLEDs) brauchen anders als herkömmliche TFT-Displays keine Hintergrundbeleuchtung, da sie selbst in der Fläche leuchten. Dadurch sind dünnere und stromsparende Bauformen möglich – allerdings sind OLED-Bildschirme derzeit noch recht teuer. Laut „Cool Silicon“ ist der Bildschirm in heutigen mobilen Endgeräten wie etwa im iPad oder in Android-Handys einer der größten Stromfresser, er ist für etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in den Smartphones verantwortlich. Heiko Weckbrodt

Was mit OLED-Technologie alles möglich ist, zeigt Samsung in diesem Video. Der organische Bildschirm dieses Notebooks ist nicht nur sehr dünn, sondern auch durchsichtig. Die Dresdner Firma „Novaled“ gehört übrigens zu den Schlüsseltechnologie-Zulieferern der aisiatischen OLED-Industrie.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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