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Hightechfirmen wollen Frauenquote erhöhen – jetzt fehlen nur noch die Frauen

Reinraum-Operateurin bei Infineon Dresden. Die deutschen Hightech-Firmen wollen den Frauenanteil erhöhen. Abb.: Infineon

Reinraum-Operateurin bei Infineon Dresden. Die deutschen Hightech-Firmen wollen den Frauenanteil erhöhen. Abb.: Infineon

Berlin, 4.12.2011: Bis 2020 soll der Frauenanteil im Hightechsektor um zwei Drittel auf 25 Prozent steigen. Im Top-Management haben dort Frauen bisher einen Anteil von drei Prozent, dieser soll auf knapp 17 Prozent steigen. Diese Ziele haben sich laut einer Umfrage des Verbandes „Bitkom“ die Unternehmen in der informationstechnologischen und Kommunikations-Branche (ITK) gesetzt. Dahinter stehen vor allem wirtschaftliche und personelle Erwägungen. Ob diese Pläne allerdings realisierbar sind, ist fraglich, da derzeit noch zu wenige junge Frauen ITK-Berufe erlernen oder studieren.

Mit der Umfrage – befragt wurden 700 Personalchefs und Geschäftsführer deutscher ITK-Firmen) antwortet der Branchenverband Bitkom vor allem auf die Forderungen von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die die deutsche Wirtschaft per Gesetz verpflichten will, bis 2018 jede dritte Position in den Chefetagen der Unternehmen mit Frauen zu besetzen.

Der von der Ministerin geforderte 30-Prozent-Anteil sei derzeit im ITK-Sektor „nicht realisierbar“, erneuerte nun Bitkom-Präsident Dieter Kempf im Vorfeld des Nationalen IT-Gipfels (6. Dezember in München) seine Kritik an einer gesetzlichen Zwangsquote.“ Angesichts eines Frauenanteils von knapp 20 Prozent im Studienbereich Informatik und einer Quote von weniger als zehn Prozent bei den IT-Azubis suchen Unternehmen schon heute oft vergeblich nach weiblichen Absolventen“, argumentierte der Verband. „Laut der Umfrage geben gut zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten an, dass es eine zu geringe Zahl an weiblichen Bewerbern gibt.“

„Hohe Quoten lassen sich nicht über Nacht umsetzen“, sagte Kempf. „Dafür bedarf es einer mittel- und langfristigen Entwicklung von Führungspersönlichkeiten.“

Zumindest in der Hightech-Branche kann man derzeit mit einiger Sicherheit von einem hohen Interesse an mehr Frauen in den Unternehmen ausgehen: Der Sektor legt seit geraumer Zeit zu, als eine Wachstumsbranche hat sich aber der Fachkräftemangel erwiesen, der diesen Sektor bereits früher als andere Wirtschaftszweige erreicht hat. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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