Das iPad hat neben vielen Vorzügen auch einige Nachteile und dazu gehört, dass man es nicht mal eben zusammenfalten und in die Jackentasche stopfen kann. Mit Smartphones geht das, bei denen ist der Bildschirm aber so klein, dass das eBuch-Lesen darauf nicht wirklich Spaß macht. In die Lücke dazwischen zielt der TablettComputer „Streak 7″, das mit seinem 7“-Display (mit ein bisschen Glück sogar in eine Jacketinnentasche passt. Im Oiger-Test machte es keinen üblen Eindruck, zeigte aber Schwächen im Handling.
Ähnlich wie das „EeePad Transformer“ von Asus setzt das Dell-Tablet auf den Tegra-Mobilprozessor von Nvidia und „Android 3.2“ („Honey Comb“) als Betriebssystem. Vorinstalliert sind ein paar Standard-Apps, ansonsten kann man sich im Android-Laden bedienen. Hier wie an vielen anderen Programmen möchte das von Google mitentwickelte System vorzugsweise eine Googlemail-Adresse vom Benutzer haben, damit alle Standardfunktionen auf Anhieb nutzbar sind.
Gesteuert wird das Streak über Bildschirmgesten – das ist heute Standard. Weniger gefallen hat uns allerdings das Handgefühl: Mit 454 Gramm kommt das „Streak 7“ trotz deutlich kleinerem Bildschirm fast schon an ein iPad heran und das merkt man subjetiv auch beim Lesen. Auch sind uns im Test immer wieder Steuergesten misslungen, seien es nun Programmwechsel oder Textkopierversuche, manchmal verabschiedet sich das eine oder Programm auch kommentarlos in den Hintergrund. Die Bedienprobleme mögen mehrere Ursachen haben: Tapsige Finger, Schwächen der unausgereiften Tabletvariante von Android (siehe EEPad-Test), vielleicht auch sind die Schaltflächen schlicht zu klein diese Bildschirmdiagonale (zum Vergleich: Streak 7: knapp 18 Zentimeter Diagonale, iPad: 24 cm).
Auch die Akku-Laufzeit ist nicht berauschend: Im Lesebetrieb (WLAN an, im Hintergrund ein Nachschlagewerk) kamen wir auf 1,5 bis zwei Stunden, bis der Akku schlapp machte – das ist weit entfernt voon den „bis zu fünf Stunden“, von denen in den Prospekten zu lesen ist. Dafür ist das Streak 7 recht schnell wieder aufgeladen, mit der optional erhältlichen Dock-Station kann man dies noch weiter beschleunigen.
Fazit:
Vor allem das zu hohe Gewicht, die niedrige Akku-Laufzeit und die Bedientschwächen trüben den Spaß mit Dells ansonsten recht hübschen Klein-Tablettrechner leider spürbar. Immerhin ist es an den Ladentheken deutlich unter den Empfehlungspreis von 350 Euro gefallen. Oft ist es so um die 250 Euro erhältlich und damit nur halb so teuer wie ein Einstiges-iPad – das mildert manche Schwächen wieder etwas.
Heiko Weckbrodt
„Streak 7“ (Dell), Tablett, 7-Zoll-Klasse, Betriebssystem Android, ca. 240 Euro
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