News, Wirtschaft
Schreibe einen Kommentar

Apple-Gründer Steve Jobs ist tot

Apple-Gründer Steve Jobs (1955-2011)

Apple-Gründer Steve Jobs (1955-2011)

Cupertino, 5.10.2011: Steve Jobs ist tot. „Steve ist heute gestorben“, teilte Apple-Chef Tim Cook seinen Mitarbeitern am Abend in einer Rund-E-Mail mit. „Apple hat einen visionären und kreativen Genius verloren.“

Über die Todesursache teilte Cook nichts mit, aber es ist wohl davon auszugehen, dass Jobs an den Folgen seiner Krebserkrankung gestorben ist. Er hatte erst im August aus gesundheitlichen Gründen die Unternehmensleitung an Cook übergeben. Dieser kündigte eine Trauerfeier an und richtete – ganz Leiter eines Computerunternehmens – eine Kondolenz-E-Mail-Adresse unter rememberingsteve@apple.com sowie einer Trauerseite im Internet ein. In ersten Reaktionen zeigten sich Google-Chef Larry Page („Er war ein großer Mann mit unglaublichen Erfolgen und Brillanz“) und Facebook-Chef Mark Zuckerberg („Wir werden dich vermissen“) tief betroffen.

Mit Jobs verliert Apple eine Leitfigur, eine Art Übervater, der das Unternehmen einst nicht nur mitbegründet hatte, sondern nach seiner Rückkehr an die Firmenspitze auch aus einer tiefen Krise herausgeführt und zu einer der wertvollsten und erfolgreichsten Elektronik-Companies weltweit gemacht hatte.

Der Apple II. Abb.: Steven Walling/Wikipedia

Der Apple II. Abb.: Steven Walling/Wikipedia

1955 in San Francisco als Sohn eines syrischen Politologen und einer amerikanischen Studentin geboren, wuchs er laut „Wikipedia“ bei Adoptiveltern auf. Bereits als Teenager begann er sich für Computer zu interessieren und freundete sich mit seinem späteren Compagnon Steve Wozniak an. Er beschäftigte sich mit Hackertricks, programmierte Videospiele und gründete zusammen mit Wozniak 1976 in seiner Garage in Kalifornien die Firma „Apple“. Haftete dem ersten Heimcomputer des Unternehmens, dem „Apple I“, noch deutlich das Bastel-Ambiente an, so wurde das Nachfolgegerät „Apple II“ zu einer Legende. Die 1984 eingeführte „Macintosh“-Reihe mit grafischer Benutzerüberfläche war der Konkurrenz weit voraus und etablierte sich vor allem in Marketingagenturen, in der Presse und bei Fans innovativer Computertechnik.

1985 verließ Jobs im Streit das Unternehmen und gründete ein Jahr das Animationsfilmstudio „Pixar“, das in der Filmbranche neue Wege wies. Währenddessen verlor Apple seine technologische Führerschaft, verzettelte sich in letztlich fruchtlosen Projekten und verlor massiv an Marktanteilen.

Jobs bei der Präsentation des iPads 2010. Abb.: Matt Buchanan/Wikipedia

Jobs bei der Präsentation des iPads 2010. Abb.: Matt Buchanan/Wikipedia

In dieser Situation kehrte Jobs 1997 an die Unternehmensspitze zurück. Er führte schick designte neue Computer wie den iMac und die MacBooks ein, trieb die Entwicklung des modernen Betriebssystems OS X voran und führte Apple zurück in die Profitabilität. Auch erschloss sich das Unternehmen unter seiner Führung neue Marksegemente wie MP3-Player (iPod), Musikverkauf per Internet (iTunes), Tablets (iPad) und Computertelefone (iPhone) etc. Durch geschickte Image-Kampagnen, Product Placement und charismatische Auftritte schaffte es der neue-alte Geschäftsführer, Apple-Produkte zu Statussysmbolen zu machen, für die die Käufer bereits waren, auch hohe Preise zu akzeptieren.

Apples Geschäftsgebaren unter Jobs war indes nicht umumstritten: Man warf dem Unternehmen – durchaus auch zurecht – Gängelei der Kunden, die Ausnutzung von Billiglohnarbeitern in Asien und Blendwerk vor. Aber man muss auch festhalten: Jobs erschien wie eine Garantie auf Erfolg. Das hielt ihn im Sattel – bis er 2004 an Krebs erkrankte und schließlich im August 2011 zurücktrat. Steve Jobs wurde nur 56 Jahre alt. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar