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Novaled wird Luxuslampenladen

Die OLED-Tischleuchte "Victory". Abb.: Novaled

Die OLED-Tischleuchte "Victory". Abb.: Novaled

Dresden, 13.9.2011 (aktualisiert): Die Dresdner Technologiefirma „Novaled“ wird künftig auch eigene Luxusleuchten unter der Marke „Liternity“ anbieten. Dabei handelt es sich um Karbon-Designerlampen, die mit flächigen, nur wenige Nanometer dünnen „Organischen Leuchtdioden“ (OLEDs) versehen sind, teilte das Unternehmen mit.

„OLEDs werden unser Verständnis von Licht völlig neu definieren“, glaubt Gerd Günther vom Novaled-Vorstand. “Durch ihre besonderen Eigenschaften ermöglichen sie Designs und Anwendungen, die bisher nicht umsetzbar waren, beispielsweise transparente oder gebogene Flächen als Lichtquellen…, die dem Tageslicht ebenbürtig warmes Licht abstrahlen.“

Knapp 5000 Euro: Luxuslicht zum Luxuspreis

Zum Start der neuen Marke sollen ab sofort 35 Zentimeter hohe „Victory“-Leuchten bei ausgewählten Händlern in Deutschland, den USA und Dubai verfügbar. Die schicke Tischlampe mit dem Natur-Licht ist allerdings nichts für den kleinen Geldbeutel: Pro Stück sind 4990 Euro zu löhnen. „Es handelt sich dabei aber eben auch um ein ganz neues, handgefertigtes Produkt, das eher mit einem Kunstwerk zu vergleichen ist“, betonte Novaled-Sprecherin Anke Lemke. Die OLEDs für die Leuchten werden in der Novaled-Pilotlinie produziert, das Aussehen wurde von einem sächsischen Designer entworfen, die Karbonmaterialien allerdings von Auftragsfertigern konfektioniert.

Novaled-Sprecherin Anke Lemke: „Als die ersten Fernseher vor 70, 80 Jahren erschienen, waren sie auch sehr teuer – heute sind sie ein Alltagsprodukt. Ähnlich gehen wir jetzt mit den OLED-Leuchten voran in der erwartung, dass diese Technologie ene große Zukunft hat.“

Umsatzsprung auf 17 Millionen Euro erwartet

Blick in die Produktion. Abb.: Novaled

Blick in die Produktion. Abb.: Novaled

Novaled entstand 2001 als Ausgründung der TU Dresden und spezialisierte sich auf Schlüsselsubstrate, die bei der OLED-Produktion die Ausbeute und Lebensdauer wesentlich beeinflussen. Außerdem hat das Dresdner Unternehmen eine eigene Kleinproduktion im eigenen Hause aufgebaut. Es beliefert aber vor allem große OLED-Display-Hersteller in Fernost mit Substraten und Know-How. 2010 realisierte das Unternehmen einen Umsatzsprung um rund 50 Prozent auf 11,2 Millionen Euro. Für dieses Jahr erwartet Novaled ein ähnlich starkes Wachstum auf etwa 17 Millionen Euro. Die Firma beschäftigt im Bio-Innovationszentrum (BioZ) in Dresden-Johannstadt 115 Mitarbeiter, zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Firma sucht für Expansionspläne nach größerem Domizil

„Wir haben auch für die nahe Zukunft ehrgeizige Wachstumsziele und schauen uns deshalb bereits nach einem neuen Firmensitz um“, sagte Lemke. Die Fördermittelgeber des BioZ hatten darauf ohnehin schon etwas gedrängt, da das Zentrum als Inkubator für ganz junge Unternehmen gedacht ist – und über dieses Stadium ist Novaled hinaus. Wachstumstreiber für das Unternehmen sind vor allem die Aufträge eines namhaften asiatischen Bilschirmherstellers, der nun die Massenproduktion von OLED-Displays gestartet hat. Dabei werden Know-How und Ingredienzien aus Dresden verwendet. „Wer demnächst ein Handy mit OLED-Display kauft, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sächsische Technologie in der Hand“, so die OLED-Sprecherin. Das neue Geschäftsfeld Luxuslampen wird dagegen zunächst nur einen kleinen Umsatzbeitrag liefern. Dem Vernehmen nach will aber das sächsische Wirtschaftsministerium, dass Novaled eine richtige OLED-Leuchtenfabrik in Dresden einrichtet.

OLEDs (Organic Light Emitting Diodes) bestehen aus dünnen Schichten organischer Halbleiter. Im Vergleich zu herkömmlichen Leuchten sind die sehr dünn, strahlen ein natürlicher wirkendes Licht aus und sorgen im Bildschirm-Einsatz für farbechte und kontraststarke Darstellungen. Allerdings sind sie noch recht teuer und nur schwer in großen Formaten herstellbar. Heiko Weckbrodt

www.novaled.com

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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