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Ex-Lenovo-Manager Read wird neuer AMD-Chef

Rory Read. Foto: AMD

Rory Read. Foto: AMD

Sunnyvale/Dresden, 25.8.2011: AMD hat endlich (mal wieder) einen neuen Chef: Wie die US-Chipfirma heute bekannt gab, wird der 49-jährige Rory P. Read den Chefsessel übernehmen. Read war vorher bei IBM und zuletzt beim chinesischen PC-Hersteller Lenovo als COO (Chef des operativen Geschäfts) tätig. Er löst den Deutschen Thomas Seifert ab, der die Geschäftsführung nach dem Rücktritt von Dirk Meyer provisorisch übernommen hatte. Seifert wird nun wieder AMD-Finanzchef.

„Rory ist ein erprobter Führer mit einer eindrucksvollen Laufbahn, in der er für Gewinnwachstum sorgte“, bescheinigte AMD-Vorstand Bruce Claflin dem neuen Chef. Dieser sei der richtige Mann, um mehr Kundensicht ins Unternehmen zu bringen und AMD zur „führenden Halbleiter-Designcompany“ zu entwickeln.

In den vergangenen drei Jahren hatte es schnelle Wechsel in der Unternehmensführung bei AMD gegeben: Nachdem AMD-Mitgründer Jerry Sanders das Zepter 2002 an Héctor Ruiz übergeben hatte, musste dieser 2008 wegen der schlechten Unternehmenszahlen zurücktreten. Sein Nachfolger Dirk Meyer trat im Januar 2011 zurück – ebenfalls wegen der chronischen Verluste von AMD, das sich inzwischen von seinen Chipwerken in Dresden getrennt hat und nun als reiner Prozessor-Designer, als „Fabless Company“ agiert.

Da erschien dem AMD-Vorstand Rory wohl genau der richtige Mann: Nachdem der 23 Jahre lang bei IBM tätig gewesen war, wechselte er 2006 (also kurz nach dem Verkauf der IBM-PC-Sparte an die Chinesen) zu Lenovo. Dort half er, den Weltmarktanteil deutlich zu steigern, zweistellige Wachstumsraten zu erreichen und das Unternehmen aus den roten Zahlen zu führen.

Lenovo hat inzwischen einen Weltmarktanteil von 10,2 Prozent (2004: 2,3 Prozent), steigerte seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 2010/11 um 30 Prozent auf 21,6 Milliarden Dollar (15 Milliarden Euro) und verdoppelte seinen Gewinn auf 273 Millionen Dollar (190 Millionen Euro). Lenovo hat weltweit 27.039 Mitarbeiter, rund 4000 mehr als im Vorjahr – massive Entlassungen scheinen wohl eher nicht Rorys Stil zu sein, was die AMD-Mitarbeiter freuen dürfte.

www.amd.de

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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