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Solarfabriken stornieren Investitionen: Roth & Rau erwartet Verluste

Die Sina-Solarbeschichter gelten als technisch top - doch finanziell steht die Firma an der Wand. Abb.: Roth & Rau

Hohenstein-Ernstthal, 21.7.11: Wohl ein weiteres Indiz für das Ende des Solarbooms: Weil viele Photovoltaik-Modulhersteller wegen sinkender Nachfrage ihre Ausbaupläne einfrieren, hat der sächsische Solarfabrik-Ausrüster Roth & Rau in Hohenstein-Ernstthal eine Verlustwarnung ausgeben: Statt des erwarteten Gewinns gehe man nun von einem „geringerem Konzernumsatz und einem deutlich negativen EBIT“ aus, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Zwar seien „im zweiten Quartal 2011 neue Aufträge mit einem Volumen von rund 29 Millionen Euro eingegangen, dem standen jedoch Stornierungen in Höhe von 17 Millionen Euro gegenüber“, hieß es weiter.

Roth & Rau war bereits im vergangenen Jahr mit knapp 26 Millionen Euro in die roten Zahlen gerutscht, hatte jedoch nach einem Restrukturierungsprogramm, das unter anderem Entlassungen und das Ende für besonders ehrgeizige Geschäftsfelder vorsah, eine Rückkehr in die Gewinnzone in diesem Jahr erwartet. Das Unternehmen wird derzeit vom Schweizer Solarzulieferer Meyer Burger übernommen.

Ein Hintergrund der schwierigen Situation deutscher Ausrüster: Der Weltmarktanteil deutscher Solarfabriken ist in den fünf vergangenen Jahren drastisch gesunken, von 50 auf 21 Prozent. Dafür stieg der Anteil Chinas – das deutlich billiger anbietet – von 36 auf 45 Prozent. Und die Chinesen bevorzugen für die Ausrüstung ihrer Fabriken – soweit irgend möglich – einheimische Anbieter und nicht unbedingt die Konkurrenz aus Europa. hw

www.roth-rau.de

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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