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Gran Torino – Clint Eastwood als alter Kriegsveteran

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In den Fängen der Gang

Walt ist ein Kriegsveteran aus dem Koreakrieg. Nach dem Krieg arbeitete er 50 Jahre bei Ford und aus dieser Zeit stammt auch sein Schmuckstück: ein Ford Torino, der in seiner Garage steht. An dem Tag, an dem seine Frau beerdigt wird, ziehen in das Nachbarhaus Asiaten ein. Angewidert beobachtet Walt das Treiben und erinnert sich dabei an vergangene Schreckensmomente. Mit seinen unausstehlichen Launen zeigt er seinen neuen Nachbarn, was er von ihnen hält.

 

gran_torino_miniThao, ein Hmong im besten Alter, weiß mit seinem Leben nichts anzufangen. Ständig ist er damit beschäftigt im Garten die Arbeit von Frauen zu erledigen. Auch bei ihm zu Hause sieht es nicht besser aus. Er fühlt sich weder als heranreifender Mann noch als Herr über seine Entscheidungen. Sein Cousin will ihn aus diesem Grund in eine Gang aufnehmen, doch dazu muss er sich beweisen. Sein Einstand soll der Ford Torino sein, der bei seinem Nachbarn Kowalski in der Garage steht.

Als der Nachbarsjunge Thao von einer Gang angepöbelt wird und dabei versehentlich Kowalskis Rasen betritt, schreitet Walt zur Tat und vertreibt die Gang mit seinem Gewehr. Durch diese Aktion sehen die Nachbarn in Walt einen Helden und beschenken ihn in Tradition der Hmongs. Kurz darauf hilft er Sue, der Tochter seiner Nachbarn, ebenfalls aus einer prekären Situation. Erneut muss er sich feiern lassen und beginnt, sich langsam mit seinen Nachbarn anzufreunden. Doch der eigentliche Kampf zwischen Walt und Thao beginnt damit erst.

Man gewinnt den Eindruck, dass die Filme von Clint Eastwood mit fortschreitendem Alter immer besser werden. In „Gran Torino“, der 2008 erschien, spielt er einen alternden Mann, dessen Blütezeit seines Lebens schon weit hinter sich liegt. Erneut gelingt es Clint Eastwood, seinen Hauptcharakter zum Beginn des Films als unsympathischen Typen darzustellen. Mit Fortschreiten der Story erkennt man jedoch immer deutlicher, was Fassade ist und welche guten Seiten sich in der Person verstecken.

Zudem spricht Clint Eastwood gleich mehrere soziale Themen in seinem Werk an. Zum einen kritisiert er die Handlungsohnmacht der Bevölkerung gegen die Gangs in Amerika und zum Zweiten erzählt er in wenigen Sätzen die Geschichte der Hmongs, welche im Vietnamkrieg auf der Seite der Amerikaner kämpften und seitdem ein Volk ohne Land sind. Sein Hauptcharakter Walt spielt dabei eine wichtige Rolle. Er ist derjenige, der zuerst mit seinen Vorurteilen aufräumt und sich anschließend gegen die Gangs zur Wehr setzt. Dies Finale endet dabei in ein Blutbad, welches intelligenter und nachdenklicher nicht sein könnte. Ronny Siegel

 

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Strafarbeit bei Walt

Originaltitel: Gran Torino
Regie: Clint Eastwood
Produktion: USA, Australien, Deutschland 2008
Laufzeit: 112 Minuten
Bilder by www.GranTorino-derFilm.de

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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