Alle Artikel mit dem Schlagwort: Zellmotor

Die Kran-Zellmotoren können sich versteifen oder wieder hängen lassen, wenn sie GTP-Kraftstoff getankt haben. Durch diese Bewegungen bugsieren sie Container-Bläschen (Vesikel) mit Roh-, Wirk- oder Recycling-Stoffen der Zelle an ihren Bestimmungsort. Visualisierung: MPI-CBG

Winzige Zell-Kräne entdeckt

Forscher aus Sachsen und Indien finden neuen, stationären Zellmotor mit alternativem Treibstoff Dresden, 5. Mai 2023. Forscher aus Sachsen und Indien haben eine Art biologischen Mikrokran entdeckt, der von einem alternativen Phosphor-Treibstoff tankt und sich um Blasencontainer mit Rohstoffen in unseren Zellen verteilt. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der TU Dresden, des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG), des Exzellenzzentrums „Physik des Lebens“ (PoL) Dresden sowie des indischen „National Centre for Biological Sciences“ (NCBS) in Bengaluru hervor. Damit hat das länder- und fachübergreifende Team neben den bereits bekannten Nano-Schrittmotoren einen weiteren biomechanischen Mechanismus entschlüsselt, mit denen lebende Zellen Nährstoffe verteilen, Arbeit verrichten oder sich verformen.

Die Visualisierung zeigt die in Stanford entwickelten Zellmotoren, die durch Licht schaltbar sind. Visualisierung: Bryant Molecular Motors Lab

Molekül-Motoren statt Skalpell

Eine Million Dollar für Dresdner Biotec-Projekt Dresden/Standford, 2. Mai 2014: Heute muss der Arzt meist Skalpell, harte Strahlen oder giftige Chemikalien einsetzen, um Krebs zu bekämpfen oder Organverletzungen zu reparieren. Wieviel schonender wäre es da für die Patienten, müssten sie sich nur ein Mittelchen injizieren und mit harmlosen Licht bestrahlen lassen, um die Selbstheilung in Gang zu setzen? Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, aber einen ersten Schritt dahin gehen Forscher aus Dresden, den USA und Australien nun: Sie wollen molekulare Motoren in organischen Zellen so verändern, dass sie mit blauem Licht geschaltet und gesteuert werden können. Professor Stephan Grill vom Biotechnologischen Zentrum (Biotec) der TU Dresden leitet das internationale Projekt, das von der Organisation „Human Frontier Science Program Organization“ (HFSP) mit einer Million Dollar (zirka 721 000 Euro) gefördert wird, wie die TU Dresden nun mitteilte.