Alle Artikel mit dem Schlagwort: Weltkrieg

Eine Familie geht in der neuen Ausstellung des Verkehrsmuseums in Drseden auf Zeitreise. Foto: Peter Weckbrodt

Viertelmillion Gäste im Verkehrsmuseum Dresden

Mitmacht-Konzept sorgt 2014 für Besucherrekord Dresden, 15. Januar 2015. Der Schwenk hin zum Mitmachkonzept hat dem Verkehrsmuseum Dresden einen Besucherrekord beschert: Beachtliche 250.000 Besucher kamen 2014 in das Museum im Johanneum, das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr und der höchste Wert seit der politischen Wende 1989. Der seit einigen Jahren beobachtete Aufwärtstrend setzt sich damit fort.

Das Titelbild zeigt Jörg Immendorffs "Café Deutschland" (1978), Abb.: Aschendorff-Verlag

„Geschichtsbilder“: Buch zeigt deutsche Geschichte im Spiegel der Kunst

Reich bebilderter Band schlägt Bogen von der Malerei der industriellen Revolution bis zur Wiedervereinigung In den offiziellen Heeres-Bulletins und Propaganda-Filmen oder Ernst Jüngers veröffentlichten Tagebüchern war der I. Weltkrieg eine Abfolge patriotischer Heldentaten – in Otto Dix’ Gemälden und Erich Maria Remarques Büchern dagegen ein Inferno aus Schmerz, Hunger und zerfetzten Leibern. Jenseits offizieller Chroniken oder Pressepublikation haben Künstler eben zu allen Zeiten den Lebensalltag der Menschen um sie herum auf ihre ganze besondere, meist auch sehr subjektive Weise in ihren Werken reflektiert. Der westfälische Kunsthistoriker Klaus Kösters hat diese Perspektiven in einem reich bebilderten und eindrücklichen Überblicksband „Geschichtsbilder – Deutsche Geschichte im Spiegel der Kunst“ Revue passieren lassen.

Kurt Vonnegut (1922-2007). Foto: vonnegut.com

US-Autoren suchen in Dresden nach Vonneguts Spuren

Dresden, 15. Dezember 2014: Eine Gruppe junger amerikanischer Schriftsteller besucht am Mittwoch Dresden, um sich auf Einladung des Goethe-Instituts und des deutschen Außenministeriums über die jüngere Geschichte der Stadt zu informieren. Dabei sind unter anderem Kristin Cashore, Marianna Mancus, Pierce Brown , Julie Murphy und andere Autoren im Alter zwischen 35 und 37 Jahren, die in den USA als hoffnungsvolle Nachwuchstalente gelten.

Abb.: Goodmovies

DVD „Alois Nebel“: Die Dämonen des Studetenlandes nachgezeichnet

Indie-Filmemacher tauchen stilistisch interessante in die tschechische Vergangenheit 1989: Alois Nebel ist Vorsteher an einem einsamen Bahnhof im ehemaligen Studetenland, im Altvatergebirge nahe der polnischen Grenze. Das kommunistische Regime ist schon halb in Auflösung begriffen und so verschieben tschechische Schmuggler und sowjetische Offiziere unter den angestrengt zugedrückten Augen der Polizei fleißig Zigaretten und Konserven. Doch Nebel plagen nachts, wenn die Züge vorbeigedampft sind, ganz andere Dämonen: Blitzartige Erinnerungen an die Zeit kurz nach dem Kriege, als er noch ein kleiner Junge war und die deutschstämmigen Einwohner aus dem Sudetenland vertrieben wurden: Von tschechischen Freischärlern in Viehwaggons verfrachtet, oft auch brutal misshandelt, vergewaltigt, manche auch kurzerhand erschossen. Nebel flieht vor seinen alten Albträumen in eine Irrenanstalt, in der er den „Stummen“ kennenlernt, der irgendetwas mit den Ereignissen damals zu tun hat…

Foto: V & R

DDR-Botschaftsflüchtlinge waren Zündfunke der tschechischen Revolution

Dresdner Hannah-Arendt-Institut internationalisiert Totalitarismus-Forschungen Dresden/Prag, 7. August 2014. Das Dresdner Hannah-Arendt-Institut (HAIT) wird seine Forschungen verstärkt auch auf Englisch publizieren, um international präsenter zu werden. Das betrifft vor allem vergleichende Untersuchungen zu diktatorischen und autokratischen Regimen, aber auch den Vergleich von Transformationsprozessen ehemaliger sozialistischer Herrschaftssysteme und ihren Übergang in Demokratien. Entsprechende länderübergreifende Forschungen wurden bereits veröffentlicht oder sind im Gange. Das gilt gleichermaßen für die zeitgeschichtliche wie politikwissenschaftliche Forschung, betonte HAIT-Direktor Professor Günther Heydemann.

Foto. Koch Media

Bluray „Ruhelos“: Doppelspione dirigieren den Weltkrieg

TV-Zweiteiler spannt Bogen von 1940er bis in die 70er In den 70er Jahren scheint der große Krieg bereits weit weg: Man trägt bunte Schlaghosen, hört Abba, fährt Ente, freut sich über die Entspannung zwischen den Supermächten und sorgt sich über die RAF in Deutschland. Doch plötzlich erfährt die junge Mutter und Doktorandin Ruth Gilmartin (Michelle Dockery), dass ihre eigene Mutter (Charlotte Rampling, „Die Mühle und das Kreuz„, „Melancholia„) gar nicht Sally heißt, sondern Eva Delectorskaya und im Weltkrieg als Agentin für einen ultrageheimen britischen Dienst Desinformationen im Dritten Reich wie in den USA gestreut hat. Der britische TV-Zweiteiler „Ruhelos“, der nun fürs Heimkino erschienen ist, erzählt über diese Schatten der Vergangenheit, die bis in die Gegenwart reichen.

Vor und während des I. Weltkriegs entstand eine Flut von teils handkolorierten Stereofotografien. Repro: MM-Filmpresse

Der I. Weltkrieg kommt zurück – im Original-3D

Handkolorierte Stereofotografien in Dokfilm verarbeitet Hass, Hunger und wilde Zerstörungsorgien in 3D – da denkt man sofort an neueres Hollywood-Katastrophenkino. Doch die Stereobilder von der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, die demnächst über die deutschen Leinwände flimmern, sind tatsächlich 100 Jahre alt: Regisseur Nikolai Vialkowitsch hat für seinen Dok-Film „Im Krieg – Der 1. Weltkrieg in 3D“ den wohl ältesten 3D-Schatz der Welt gehoben und verarbeitet. Dabei handelt es sich um eine Flut handkolorierten Stereofotografien, die zwischen 1880 und dem Ende des I. Weltkriegs entstanden, nun aufbereitet und mit Zitaten aus zeitgenössischen Tagebüchern und Briefen „vertont“ wurden.

Gasmaske aus dem I. Weltkrieg. Foto: Sebastian Ahlers, DHM

Der tägliche Schrecken des Maschinenkrieges

Sonderausstellung in Berlin widmet sich 100 Jahre nach dem Kriegsausbruch dem „I. Weltkrieg“ Berlin, 5. Juni 2014: „KSCH-Ksch-ksch… KSCH-Ksch-ksch…“ Ein auf- und abschwellendes Knarren trägt durch den schwach beleuchteten Zeughauskeller in der Mitte Berlins. Nervtötend. Beunruhigt wie der Atem eines lungenkranken Riesens. „Gas!“, rasselt die Ratsche. Reibt dieses Geräusch schon die Nerven des sicheren Besucher im Heute und Jetzt auf, um wieviel schlimmer muss es für die frierenden, hungrigen, müden Soldaten in den Schützengräben bei Ypern oder Verdun gewesen sein? Maske auf, sonst frisst sich das Gas durch deine Lungen, blendet dich, tötet dich… Es sind vor allem die Schrecken und der Alltag des industrialisierten Krieges, die die neue Sonderausstellung „Der Erste Weltkrieg“ 100 Jahre nach dem Kriegsausbruch im Deutschen Historischen Museum zeigen will.

Ausschnitt aus dem Triptychon "Der Krieg", mit dem Otto Dix die Ikonografie des I. Weltkriegs mitprägte. Repro: SKD

Zermalmt vom Maschinenkrieg

Museumskino in Dresden-Striesen zeigt Filme über den I. Weltkrieg begleitend zur Dix-Schau Dominierten in der künstlerischen Reflexion von Kriegen bis in die frühe Neuzeit hinein vor allem heroische Porträts von Schlachtenlenkern, entwickelte der I. Weltkrieg – begleitet auch von den noch jungen Medien „Film“ und „Foto“ – schon früh eine eigene Ikonografie des Schreckens: Stacheldraht, Gasmasken, Schützengräben, zerfetzte und verwesende Menschenkörper, zermalmt vom neuen Krieg der Maschinen, der MGs, Panzer und Giftgas-Geschütze. Wie wohl kaum ein anderer Künstler seiner Zeit hat Otto Dix (1891-1969) diese Ikonografie mitgeprägt, vor allem durch sein 1929/30 entstandenes Triptychon „Der Krieg“, das ab 5. April aus Anlass des 100. Jahrestages des Kriegsausbruchs im Zentrum einer Dix-Ausstellung im Dresdner Albertinum stehen wird. Begleitend dazu haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und die Technischen Sammlungen Dresden (TSD) nun das Programm „Bei unseren Helden“ mit Weltkriegs-Filmen vorbereitet, die ab April im TSD-Museumskino die kinematografische Sicht auf den „Großen Krieg“, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zeigen.

„Das Alphabethaus“: Adler-Olsens früher Krimi über Piloten in der Nazi-Klapse

Die deutsche Flak holt zwei britische Piloten kurz vor Kriegsende vom Himmel. Bryan und James können sich zwar mit dem Fallschirm retten, landen aber auf der Flucht vor ihren Häschern in einem höchst zweifelhaften Irrenhaus nahe Freiburg – dem „Alphabethaus“. In seinem Erstlingsroman, der erst kürzlich in Deutschland erschienen ist, konstruierte der dänische Star-Krimiautor Jussi Adler-Olsen („Erbarmen“) 1997 einen Psychiatrie-Thriller, der sich von den letzten Monaten des „Dritten Reiches“ bis in die 1970er Jahre erstreckt – allerdings noch nicht das stilistische und konzeptionelle Niveau seiner späteren Mørck-Krimis erreichte.