Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wanderung

Johnstones Pfeiffrosch (Eleutherodactylus johnstonei). Foto: Senckenberg

Laute Froschinvasion drückt Hauspreise in Südamerika

Dresdner Senckenberg-Forscher spüren der Ausbreitung des „Johnstones Pfeiffrosch“ nach Dresden, 6. Januar 2023. Ein Pfeiffrosch macht international Karriere – und sich dabei nicht gerade beliebt. Der ursprünglich auf den Kleinen Antillen in der Karibik beheimatete amphibische Invasor hat sich nämlich zum Schrecken von Hausbesitzern mittlerweile in ganz Süd- und Mitteleuropa ausgebreitet. „Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme, sondern auch auf den Immobilienmarkt“, erklärt Dr. Raffael Ernst von den Senckenberg-Sammlungen Dresden, der die genetische Vielfalt dieser Froschart untersucht hat. „Die nächtlichen, ohrenbetäubenden Konzerte der winzigen Frösche führen in Teilen Südamerikas bereits zu einem Verfall der Grundstückspreise.“

Diyendo Massilani sucht nach Gen-Spuren an Relikten alter "Mongolen" und "Chinesen". Foto: MPI-Eva

Mongolen waren schon vor 34.000 Jahren Kosmopoliten

Forscher aus Sachsen und Mongolei finden eurasisches Erbgut in altem Fossil Leipzig/Ulan Bator, 1. November 2020. Frühe Menschen haben wahrscheinlich schon vor über 34.000 Jahren den gesamten eurasischen Kontinent mindestens einmal durchquert. Darauf deuten Genanalysen des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (Eva) in Leipzig und der Mongolischen Akademie der Wissenschaften hin.

Schloss Rochlitz an der Zwickauer Mulde, rechts eine sehenewerte Fischtreppe an der Schlossmühle. Foto: Peter Weckbrodt

Rochlitz: Reichsburg, Gericht, Spitzel-Schloss

Ausflugstipp: Sächsisches Schloss war fast alles in den vergangenen 1000 Jahren Rochlitz/Dresden, 7. Oktober 2016. Erst wehrhafte Burg, dann noble Herrscherresidenz, lange Zeit Witwensitz, mal Jagdschloss, auch Amtsgerichtsdomizil, Kriegsgefangenenlager, Standort des NKWD, selbst Kindergarten und Musikschule – das Schloss Rochlitz war schon fast alles. Und dieses Schloss nördlich von Chemnitz erzählt von einer ruhmreichen und wechselvollen Geschichte, von Kaisern, Königen, Kurfürsten und denen, die für das Wohl der Herrschaften sorgten.

Die Lausitzer Umgebindehäuser entstanden historisch durch die Verbindung des slawischen Blockhauses mit dem fränkischen Fachwerkhaus. Foto: Peter Weckbrodt

In den Winkel zum Wolfsberg

Oigers Wochenendtipp: Totaler Rundblick im Schluckenauer Winkel Sluknovsko, 30. September 2016. Unser Ausflug führt uns diesmal über die Grenze nach Böhmen. Denn das schöne frühherbstliche Wetter fordert geradezu zum Wandern auf. Wir wollen es ganz umweltfreundlich angehen, fahren ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dies zu beiden Seiten der sächsisch-böhmischen Grenze. Wir wollen in den „Schluckenauer Winkel“ (Sluknovsko).

Der Große Winterberg auf einer Ansichtskarte vor dem 1. Weltkrieg. Repro: Peter Weckbrodt

Abschied vom Großen Winterberg

Gaststätte, Hotel und Turm schließen Ende Oktober endgültig Schmilka, 19. August 2016. Schon unsere Ur- Urgroßeltern scheuten den doch etwas anstrengenden Aufstieg auf den mit 556 Meter zweithöchsten Berg der Sächsischen Schweiz nicht. Oben angekommen, machte der Genuss eines frischen Bieres oder eines duftenden Kaffees, die Stärkung mit einer ordentlichen Mahlzeit dies allemal wett. Dann lockte ja noch der fantastische Blick vom Aussichtsturm, der auch bis weit ins Böhmische hinein reichte. Dieses schöne Erlebnis wollen wir uns mit diesem Wochenendausflug ein allerletztes Mal verschaffen, es wird kein Weiteres Mal geben: Die Gaststätte, das Hotel und der Turm werden zum Saisonende am 31. Oktober geschlossen und im Frühjahr 2017 nicht wieder geöffnet. Das bestätigte Marc Henkenjohann, der Erbpächter und Betreiber dieser Einrichtungen auf entsprechende Anfrage dem Oiger.

Noch in Sichtweite der Bockmühle haben die märzenbecher ihre Blütenpracht entfaltet. Foto: Peter Weckbrodt

Blütenpracht im Polenztal

Märzenbecher ohne Ende – Oigers Wochenendtipp für den 19./20. März 2016 Polenztal/Dresden, 17. März 2016. Lange genug hat der Winter die Geduld aller Frühlingshungrigen strapaziert. Das Wetter war allzu launisch, immer wieder gab es Nachtfröste und dazu Regen und Schnee. Schon kamen erste Zweifel daran auf, ob es in diesem Jahr noch etwas mit der Märzenbecherblüte im Polenztal würde. Doch seit wenigen Tagen stehen die Wiesen beiderseits der Polenz, von der Knochenmühle über die Bockmühle bis hinunter zur Scheibenmühle, voller üppig blühender Märzenbecher. An diesem Wochenende dürfte wohl zugleich der Höhepunkt der Blüte erreicht werden.

Nein, hier wird nichts mitr rotem Licht angestrahlt, wie man meinen könnte: Die Farbenpracht der Abbaupfeiler im Kalkwerk Miltitz ist beeindruckend. Foto: Peter Weckbrodt

Kalkbergwerk Miltitz: Konzertsaal, Taucherparadies und Fledermausdomizil

Oigers Wochenendtipp führt untertage ins Triebischtal Dresden/Miltitz, 30. Oktober 2015. Was aus scheinbar Wenigem mit Ideenreichtum und ungezählten freiwilligen Arbeitsstunden geschaffen werden kann, dafür ist unser Wochenendziel ein beredtes Beispiel. Wir besuchen das „Alte Kalkbergwerk Miltitz“, im schönen Triebischtal zwischen Meißen und Nossen gelegen. Da wir von diesem Objekt bisher nur wenig oder auch gar nichts gehört hatten, ist unsere Erwartungshaltung eher bescheiden. Das wird sich im Verlaufe der etwa 90 Minuten dauernden Führung deutlich ändern.

Rohstoff für die meißner Porzellane: An der Porzellanrösche befindet sich rechts oben ein alter Quarzitabbau. Foto: Peter Weckbrodt

Mundlöcher, Lichtlöcher und Röschen

Oigers Wochenendtipp: Auf den Spuren alter Bergbau-Anlagen Dresden/Bobritzschtal, 3. Oktober 2015. Das herbstlich sonnige Wetter lädt zu einer ebenso entspannten wie interessanten Wanderung ein, bei der wir im reizvollen Bobritzschtal nach Spuren bergbaulicher Tätigkeit suchen wollen. Wir begeben uns auf im Gebiet zwischen Freiberg und Nossen gelegene Grabentour, von der schon unsere Urgroßeltern schwärmten. „Der Graben führt Bergwerksgewässer und durchbricht im Verlaufe der Tour viermal den Felsen. Herrlicher Waldbestand.“, animierte schon der um 1910 erschienene „Meinholds Routenführer Nr.3 – Dresdens Umgebung“. An diesem Urteil hat sich bis heute nichts geändert.

Entvölkerung Ostdeutschlands abgebremst

Ifo Dresden: Sachsen hat sogar Zuwanderungsgewinne Dresden, 19. Dezember 2013: Weil weniger Babys geboren wird, die Gesellschaft überaltert und vor allem viele Junge in den Westen und ins Ausland abgewandert sind, haben sich die Neuen Bundesländer seit der politischen Wende spürbar entvölkert. Seit 1988 ist die Bevölkerungszahl im Gebiet der ehemaligen DDR um fast ein Fünftel auf rund 14 Millionen Menschen gesunken. In der Folge ist auch die öffentliche Infrastruktur kaum noch zu halten: Krankenhäuser, Schulen, Kitas, Bäder und viele andere Einrichtungen müssen schließen. Allerdings hat das Wirtschaftsforschungsinstitut „ifo“ in Dresden nun auch hoffnungsvolle Zeichen ausgemacht: Demnach verlieren die Neuen Bundesländer per Saldo nur noch wenig Einwohner per Abwanderung an die alte Bundesrepublik, Sachsen verbucht – vor allem dank seiner attraktiven Studienmöglichkeiten – sogar Wanderungsgewinne. Und in einigen Großstädten wie Dresden und Leipzig steigen auch die Geburtenzahlen.