Alle Artikel mit dem Schlagwort: Umweltschutz

Elektroofen von SMS im Edelstahlwerk Shanghai von Baosteel. Foto: SMS via Wirtschaftsvereinigung Stahl

Habeck lobt Subventionen für defizitäre Öko-Anlagen aus

„Klimaschutzverträge“ sollen grüne Transformation energiehungriger Wirtschaft stützen Berlin, 15. April 2024. Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) hält daran fest, deutsche Unternehmen mit langfristigen Subventionen durch „Klimaschutzverträge“ und planwirtschaftliche Steuerung umweltfreundlicher zu machen. Papier- und Chemiefabriken, Glashütten, Stahlwerke sowie andere Betriebe mit hohem Energieverbrauch können sich nun bei ihm um Klimaschutzverträge bewerben.

Arbeiter verladen das Synthesebenzin in Freiberg. Foto: Tubaf / Bergakademie Freiberg

Freiberg produziert 55.000 Liter Synthese-Benzin im Dauerbetrieb

Als Ausgangsstoff dient Methanol aus der Papierindustrie Freiberg, 2. Februar 2024. Die Produktion von „grünem“ Synthese-Kraftstoffen funktioniert auch in größeren Mengen und im Dauerbetrieb. Diesen Nachweis haben Forscher in Sachsen nun laut eigenen Angaben an einer Großversuchsanlage erbracht: Nach einer ersten Tranche von 15.000 Litern Anfang 2023 haben sie vom Oktober bis Dezember 2023 im Dauerbetrieb weitere 55.000 Liter Benzin aus Biomethanol, einem Nebenprodukt der Papierindustrie, erzeugt. Das hat heute die federführende Bergakademie Freiberg mitgeteilt.

Um instabile Bergbauhalden oder Verunreinigungen von Böden und Gewässern rechtzeitig zu erkennen, kombinieren die Mosmin-Partner Copernicus-Satelliten, Drohnen-Erkundungsdaten mit erdgebundenen Sensoren und lassen all diese Daten dann durch maschinell lernende Systeme auswerten. Das soll helfen, ökologische Risiken aus Bergbau-Hinterlassenschaften zu mindern und darin verborgene Schätze zu heben. Grafik: Mosmin via HZDR/HIF

Kosmische Augen und Drohnen überwachen künftig Bergbau-Halden

Helmholtz Freiberg startet Internationales „Mosmin“-Projekt Freiberg, 31. Dezember 2023. Copernicus-Satelliten, Drohnen, Bodensensoren und Künstliche Intelligenzen (KI) sollen künftig helfen, alte Bergbau-Halden zu überwachen, darin lauernde Risiken, aber auch Wertstoffe aufzuspüren. Darauf zielt das internationale Projekt „Mosmin“ („Multiscale Observation Services for Mining-related Deposits“). Koordiniert vom „Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie“ (HIF) will ein Dutzend Institute und Montan-Unternehmen gemeinsam Wege finden, um Bergbau künftig effizienter und umweltfreundlicher zu machen.

Kavitationsblasen in der Hykapro-Anlage. Wenn sie platzen, erzeugen sie extreme Bedingungen im Abwasser, die dabei helfen, Mikroschadstoffe zu zerschlagen. Foto (bearbeitet): Jan Schäfer für das HZDR

Helmholtz Dresden will Industrie-Abwasser mit platzende Blasen säubern

Forscher gehen mit „Hykapro“-Technik langlebigen Mikroschadstoffen an den Kragen Dresden, 13. Dezember 2023. Mit platzenden Blasen wollen Dresdner Helmholtz-Forscher industrielle und landwirtschaftliche Abwässer von Mikroschadstoffen reinigen. Im Labor funktioniert diese „hydrodynamische Kavitation“ (Hykapro) bereits recht. Nun möchten sie daraus gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft ein praxisreifes Verfahren für Kläranlagen machen. Laut Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) startet das Projekt im Januar 2024 und ist auf anderthalb Jahre ausgelegt.

Prof. Martin Bertau (links) und Doktorand Paul Scapan im Labor. Foto: Andreas Hiekel für die TU Bergakademie Freiberg

Freiberger Filterton gegen „Ewigkeits-Gifte“

Bergakademie will Kosten für PFAS-Filter auf ein Zehntel drücken Freiberg, 4. Dezember 2023. Im Kampf gegen sogenannte „Ewigkeits-Gifte“ haben der Freiberger Chemie-Professor Professor Martin Bertau und sein Doktorand Paul Scapan eine billige Alternative zu den teuren Aktivkohle-Filtern gefunden: Er filtert mit organisch bestückten Ton-Stapeln Perfluorheptansäure (PFHpA) und andere „Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen“ (PFAS) aus Abfallströmen – und das zu einem Zehntel der Kosten von Aktivkohle-Lösungen. Das hat die Bergakademie Freiberg mitgeteilt, an der Scapan seine Promotions-Experimente vorantreibt.

Kühe - hier ein paar französische Rindviecher in Etretat - pupsen und setzen dabei Methan frei. Womöglich könnte verändertes Tierfutter auf Basis neuer mikrobiologischer Erkenntnisse diese Effekte mindern. Foto: Heiko Weckbrodt

Mikroben gegen Treibhaus-Gase

Änderungen bei Reisanbau und in Viehställen könnten womöglich Methan-Bilanz verbessern Dresden, 19. November 2023. Mikroben können – richtig eingesetzt – zum Klimaschutz beitragen und die globalen Methan-Ausstöße mindern. Das hat ein internationales Forscher-Kollegium eingeschätzt, in dem unter anderen der Biologe Prof. Michael Rother von der TU Dresden mitgewirkt hat.

Das mobile Unterwasser-Labor "Minilab" von Fraunhofer testet unter Wasser neue Sensoren und Materialien. Foto: Fraunhofer-IKTS und -SOT

Fraunhofer testet in Unterwasserlabor Sensoren von morgen

Dresdner Keramikinstitut entwickelt an Ostsee-Außenposten maritime Innovationen Dresden/Rostock, 10. November 2023. Damit sich neue Werkstoffe und Sensoren für Unterwasser-Anwendungen rascher und flexibler testen lassen, hat die Fraunhofer-Forschungsgruppe „Smart Ocean Technologies“ (SOT) in Rostock eine mobile Plattform für den Einsatz in Seen, Flüssen und Meeren entwickelt. Das „Minilab“ beginnt nun in der Ostsee und in Flüssen seine Arbeit, informierte das federführende Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) aus Dresden.

Wird es den Kolbenfinger-Laubfrosch (Boana faber) 2070 noch in der „Mata Atlântica“ geben? Foto: Paula Ribeiro Anunciação via Senckenberg Dresden

„Werden einzelne Arten unwiederbringlich verlieren“

Senckenberg: Klimawandel und Wohnungsbau bedrohen Amphibien-Vielfalt im Regenwald Dresden, 16. Oktober 2023. Dem Klimawandel und und Wohnungsbau in Brasilien fallen mehr und mehr Froscharten und andere Amphibien unwiederbringlich zum Opfer. Das berichtet Senckenberg Dresden und stützt sich dabei auf mehrjährige Untersuchungen eines deutsch-brasilianischen Forschungsteams in der „Mata Atlântica“ – dem Regenwald an der Ostküste Südamerikas.

Roboter Industrie Wirtschaft

Stiftung: „Im globalen Wettbewerb drohen wir weiter abzustürzen“

Familienunternehmer wollen weniger Steuern, Bürokratie und Überregulierung Berlin, 26. August 2023. Deutschland muss eine Überregulierung der Wirtschaft durch die EU stoppen, die Bürokratie eindämmen und die Unternehmenssteuern senken. Das ist Teil eines insgesamt zehn Punkte umfassenden Forderungskataloges, den die „Stiftung Familienunternehmen und Politik“ aus Berlin an die Bundesregierung gerichtet hat.

Eine Künstliche Intelligenz fahndet ab sofort mit 300 Sensoren nach urbanen Hitzeinseln in Dresden. Visualisierung: Dall-E,, bearbeitet (hw)

KI sucht mit 300 Fühlern in Dresden nach Hitze-Inseln

„Klips“ soll Prognosen und Ratschläge gegen Dürre-Sommer in der Stadt liefern Dresden, 4. Juli 2023. Um sich für den Klimawandel zu rüsten, hat ein Dresdner Konsortium rund 300 eigens dafür entwickelte Stadtklima-Sensoren im urbanen Raum installiert. Eine Künstliche Intelligenz (KI) wird ab diesem Sommer die damit erfassten Echtzeit-Daten über die örtlichen Temperaturen und Luftfeuchte in den Stadtteilen auswerten, entstehende Hitze-Inseln prognostizieren und Gegenmaßnahmen empfehlen, um Anwohner vor einem Hitzeschlag zu bewahren. Die Daten sollen in die künftige Stadtplanung einfließen. Das geht aus einer Mitteilung der Landeshauptstadt Dresden hervor.

IG-Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann. Foto: IG Metall

IG Metall: Politiker darf dürfen industrielle Zukunft im Osten nicht verspielen

Klimaschutz dürfe nicht zur sozialen Spaltung führen, warnt Gewerkschaftschef Hofmann Potsdam, 15. Juni 2023. Die Industriegewerkschaft Metall hat die deutschen Politiker davor gewarnt, über Energiewende, Digitalisierung und anderen Projekten nicht die industrielle Zukunft des Landes – insbesondere auch in Ostdeutschland – zu verspielen. Das hat die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen während einer Bezirkstagung in Potsdam mitgeteilt.

Bedienpult im DDR-Kernkraftwerk nahe Greifswald. Foto: Dr. Gabriele Barkleit

McKinsey für mehr Kernkraft für den Umweltschutz

Analysten: Wir sollten öffentliches und privates Kapital aggressiv in den Nuklearsektor umverteilen New York, 28. Mai 2023. Während Deutschland seine letzten Atomkraftwerke abschaltet, weht in anderen Ländern ein ganz andere Wind in puncto Kernkraft und Umweltschutz: Staat und Privatwirtschaft sollten mehr Geld in den Bau von Kernkraftwerken investieren, um die Wende hin zu einer abgasfreien Energie-Erzeugung zu schaffen, hat beispielsweise nun die Unternehmensberatung „McKinsey“ aus New York plädiert.

Die ersten zwei von insgesamt zwölf Elektrolyse-Modulen hat Sunfire nun bereits nach Rotterdam geliefert. Foto: Neste

Sunfire Dresden baut weltweit größten Heiß-Elektrolysator

2,6-Megawatt-Anlage erzeugt künftig in Rotterdam Wasserstoff bei hohen Temperaturen Dresden/Rotterdam, 5. Juli 2022. Sunfire hat in den Niederlanden mit dem Bau des weltweit größten Hochtemperatur-Elektrolysator begonnen. Das hat das Dresdner Unternehmen heute angekündigt. Demnach installieren die Sachsen im Zuge des Projektes „Multiplhy“ für die Neste-Raffinerie in Rotterdam eine 2,6-Megawatt-Anlage. Die soll bei Temperaturen um die 850 Grad und unter Ökostrom-Zufuhr bei besonders hohem Wirkungsgrad Wasserdampf in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegen. Der Wasserstoff lässt sich dann beispielsweise zu synthetischem Flugtreibstoff, Diesel oder Kunststoffen weiterverarbeiten.