Alle Artikel mit dem Schlagwort: Überwachung

Um instabile Bergbauhalden oder Verunreinigungen von Böden und Gewässern rechtzeitig zu erkennen, kombinieren die Mosmin-Partner Copernicus-Satelliten, Drohnen-Erkundungsdaten mit erdgebundenen Sensoren und lassen all diese Daten dann durch maschinell lernende Systeme auswerten. Das soll helfen, ökologische Risiken aus Bergbau-Hinterlassenschaften zu mindern und darin verborgene Schätze zu heben. Grafik: Mosmin via HZDR/HIF

Kosmische Augen und Drohnen überwachen künftig Bergbau-Halden

Helmholtz Freiberg startet Internationales „Mosmin“-Projekt Freiberg, 31. Dezember 2023. Copernicus-Satelliten, Drohnen, Bodensensoren und Künstliche Intelligenzen (KI) sollen künftig helfen, alte Bergbau-Halden zu überwachen, darin lauernde Risiken, aber auch Wertstoffe aufzuspüren. Darauf zielt das internationale Projekt „Mosmin“ („Multiscale Observation Services for Mining-related Deposits“). Koordiniert vom „Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie“ (HIF) will ein Dutzend Institute und Montan-Unternehmen gemeinsam Wege finden, um Bergbau künftig effizienter und umweltfreundlicher zu machen.

So sehen die "Guardians" aus, die in Regenwäldern mit Sensoren auf verdächtige Geräusche und Gerüche achten. Foto: Rainforest Connection

Künstliche Regenwald-Wächter erlauschen Kettensägen

Infineon und RFCx bauen autonome Sensorblumen für den Waldschutz München, 30. Dezember 2022. Um die großen erhaltenen Wälder weltweit besser gegen menschliche Zerstörer zu schützen, haben „Infineon“ und die Naturschutzorganisation „Rainforest Connection“ (RFCx) künstliche Wächter („Guardians“) entwickelt. Die bekommen neben hochempfindlichen Mikros nun auch Gassensoren. Darauf haben der deutsche  Chiphersteller in München und die RFCx hingewiesen.

Der Willersbau der TU Dresden wird einer von 15 Stationen im App-Projekt "Geheim!" sein. Hier ist auf dem Smartphones ein historisches Foto aus den Stasi-Akten zu sehen. Foto: Felix Möhwald für den BStU

Erweiterte Realität zeigt Stasi-Spitzelei an TU Dresden

Junge Computergrafiker entwickeln AR-App, die den „Big Brother 1.0“ auf dem Uni-Campus zu DDR-Zeiten sichtbar macht Dresden, 25. April 2021. Wer auf dem Dresdner TU-Campus unterwegs ist, soll künftig durch sein Smartphone per „Augmentierter Realität“ (AR) die einstigen Machenschaften der Stasi an der Universität sehen können. Dafür entwickeln die Stasi-Unterlagenbehörde in Dresden sowie ein Team um Professor Stefan Gumhold vom Lehrstuhl für Computergrafik- und Visualisierung nun eine App mit dem Codenamen „Geheim!“. Das haben die TU und die Dresdner Außenstelle des Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR (BStU) angekündigt. Sie wollen mit einer erweiterten Realität und anderen modernen Technologien die Geschichte und Geschichten von Überwachung, Spitzelei und Studentenleben vor der Wende erzählen.

Ein Gittertank (englisch: Intermediate Bulk Container = IBC) mit nachgerüstetem "Smart Cap", der Sensordaten vom Container sammelt und weiterfunkt. Foto: Packwise

Millionenzuschuss für „Internet der Dinge“-Firma Packwise Dresden

Technologiegründerfonds Sachsen, Hüttenes hoch drei und Golzern Holding investieren in sächsische Lösungen für die digitale Lieferkette Dresden/Leipzig, 29. März 2021. Die auf digitale Transportbehälter-Nachverfolgung spezialisierte Technologiefirma „Packwise“ aus Dresden sammelt weitere Millioneninvestitionen von Risikokapitalisten ein. Mit dem Geld wollen die Gründer ihre Softwareplattform ausbauen, neue Jobs schaffen, ihre Marktposition in Europa ausbauen und die Expansion nach Nordamerika vorbereiten. Das geht aus Mitteilungen von Packwise und des Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) hervor.

Michael G. Fritz (geb. 1953 in Berlin) liest in der Bibliothek Dresden-Prohlis aus seinem Überwachungs-Roman "Ein bisschen wie Gott". Foto: Heiko Weckbrodt

Johanna sieht alles

Michael G. Fritz hat in Dresden-Prohlis seinen Überwachungs-Roman „Ein bisschen wie Gott“ vorgestellt Dresden, 24. Februar 2016. Johanna sieht alles: die kleinen und großen Fehltritte der Menschen, wenn sie sich unbeobachtet glauben, ihr Bangen, ihr Warten, ihr Eilen. Denn sie hat Dutzende, ja Hunderte Augen: All die Kameras, die auf einem großen Berliner Bahnhof installiert sind, senden ihre Aufnahmen auf die Bildschirme in einer Zentrale. Und dort sitzt Johanna und ist „Ein bisschen wie Gott“.

Die Zugvögel sollen Sender bekommen, die nur 5 Gramm wiegen, um damit in den Weltraum zu funken. Foto: Christian Ziegler / MPI für Ornithologie

Pieps gen Weltall

Ornithologen wollen Zugvögel aus dem Orbit überwachen Dresden/Radolfzell. Zugvögel haben die Menschheit seit Urzeiten fasziniert, haben Poeten zu wehmütigen Gedichten inspiriert, Fernweh in reiselustige Zeitgenossen gepflanzt. Im Herbst, so haben wir in der Schule gelernt, zieht es Gänse und Kraniche in den Süden, ins warme Afrika. Doch welche Routen die Zugvögel eigentlich genau nehmen, ob sie zwischendurch auch mal ein wenig trödeln, zickzackfliegen oder Abstecher zu diversen „Sehenswürdigkeiten“ am Rande ihres Weges einlegen, wissen die Ornithologen, die Vogelkundler, trotz aller Beringungs-Versuche immer noch nicht so ganz genau. Dresdner Uni-Ausgründung „Inradios“ steuert Vogelfunk bei Mit dem Projekt „ICARUS“ („International Cooperation for Animal Research Using Space“) wollen Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie aus Radolfzell nun ändern: Sie planen, Tausende Vögel mit winzig kleinen GPS-Sendern und Beschleunigungssensoren ausrüsten und dann von der Internationalen Raumstation ISS aus genau überwachen, wo und wie die fliegenden Wanderer eigentlich langziehen. Sie erhoffen sich davon aus Erkenntnisse darüber, wie sich Krankheitserreger global ausbreiten. Dabei bekommen sie Hilfe von der russischen Raumfahrtbehörde ROSKOSMOS – und der Dresdner TU-Ausgründung „Inradios“.

Bundesbehörden senden Hunderttausende stille Ortungs-SMS

Berlin, 7. September 2013: Bundesermittler haben im vergangenen mindestens 300.000 sogenannte „stille SMS“ versandt, um Zielpersonen zu orten oder Bewegungsprofile zu erstellen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine „Kleine Anfrage“ des Linken-Abgeordneten Andrej Hunko hervor. Von solchen speziellen Handy-Kurznachrichten bekommt der Angepingte nichts mit, sie verraten dem Absender aber den Standort des Mobiltelefons.

Jeder dritte Deutsche gibt seinen Standort per Internet bekannt

Berlin, 23. August 2013: Was manchem stasi-geplagten Ex-DDRler wohl die verblebenden Haare zu Kopf stehen lassen würde, ist dank der Digitalisierung der Alltagswelt für viele Deutsche längst eine Selbstverständlichkeit: Immerhin jeder dritte Computertelefon-Nutzer speist seinen aktuellen Standort ins Internet ein. Das geht aus einer Aris-Umfrage unter 513 Smartphone-Nutzern hervor. Und vor allem jüngeren Smartphone-Besitzer nutzen demnach diese Option – ungeachtet aller erregten Debatten um Datenschutz und Überwachung – immer öfter, um beispielsweise Restaurants und Läden in der Nähe zu finden oder Freunde zu orten.

Oigers Nerd-Plausch auf Youtube: Wider die NSA-Schnüffelanten

Videodebatte über „Prism“, Überwachung und Verschwörungstheorien Dresden, 19. August 2013: Zum Auftakt der neuen Videoserie „Oigers Nerd-Plausch“ diskutieren die Oiger-Redakteure Heiko Weckbrodt und Ronny Siegel über NSA-Schnüffelanten, selbsterfüllende „Big Brother“-Paranoia, die Zukunft des Cloud-Hypes in Zeiten von „Prism“ – und stellen ein paar der besten Überwachtungs-Filme aller Zeiten vor. Seht und hört selbst: Für die volle Überwachungsdröhung:

Dresdner TU-Forscher finden Handy per physikalischem Fingerabdruck

Selbst Mobiltelefone mit gefälschter ID durch kleine Produktionsfehler identifizierbar Dresden, 22. Juni 2013: Jeder Krimi-Bewanderte kennt den Trick nur zu gut aus Film und Fernsehen: Der Bösewicht leiert seinen Drohanruf per Handy runter – und tauscht dann die SIM-Karte aus, um für die Kripo im Funknetz „unsichtbar“ zu werden. Informatiker der Technischen Universität Dresden haben jedoch nun eine Methode entwickelt, Mobilfunktelefone allein anhand ihrer physikalischen Merkmale, ihres „elektronischen Fingerabdrucks“ zu identifizieren – ganz ohne SIM-Karte, falsche Funkzellen und ohne das Wissen der Netzbetreiber. Dies könne der Strafverfolgung und der Ortung gestohlener Handys ganz neue Möglichkeiten eröffnen, meint das Team um TU-Informatiker Jakob Hasse. Zugleich weisen sie freilich auch möglichen Missbrauch dieser Technik hin.

SGI-Hirn überwacht Twitter-Fieber bei Wahlen und anderen Katastrophen

Salt Lake City, 15. November 2012: Der Supercomputer-Hersteller „SGI” und die Uni Illinois haben eine Technik entwickelt, um die Stimmung der Internet-Gemeinde im Kurznachrichtendienst „Twitter“ in Echtzeit zu analysieren und zu visualisieren. Dieser „Global Twitter Heartbeat“ könne nach Meinung der Ingenieure und Forscher künftig zu einem interessanten demoskopischen Instrument zum Beispiel für Politiker und Manager werden, um bei Wahlen, Naturkatastrophen oder Unternehmenskrisen die Meinungslage im Netz live zu verfolgen – und die Stimmungsreaktionen der elektronisch vernetzen Menge auf neue Maßnahmen binnen Sekunden zu analysieren.

„Zeit aus den Fugen“: Dicks Weltillusions-Roman 40 Jahre vor der „Truman Show“

Ragle Gumm verdient sein Brot, indem er das tagtägliche Gewinn-Rätsel „Wo erscheint der grüne Mann als nächstes“ in seiner Tageszeitung löst. Ein Lebensunterhalt, der eher ungewöhnlich erscheint in der amerikanischen Kleinstadt der 1950er, in der er wohnt und in der man normalerweise über Autos, Benzinpreise oder den Luftschutz wegen der neuen sowjetischen Atombombe spricht. Oder? Stimmt da irgendwas nicht in diesem Bilderbuch-Dasein? Zweifel beschleichen Gumm: Ist diese ganze Kleinstadt, sind die Menschen um ihn herum, ja die ganze Welt echt? Als er ausbricht, verschwören sich Schicksal und Gemeinde gegen ihn, um zu verhindert, dass er die Grenzen der Stadt überschreitet, die Illusion, die man um ihn herum zurechtgezimmert hat, zertrümmert…

Ex-Robotroner helfen Saudi-Wächtern elektronisch beim Kampf gegen „Sittenverfall“

Dresdner Sicherheitsboxen versiegeln Transit-Laster im Arabien Dresden, 7.5.2012: Unkaputtbare elektronische Sicherungstechnik von „Electronic Components Dresden“ (ECD) unterstützt Sittenwächter in Saudi-Arabien im Kampf gegen Schmuggel und „unislamische“ Bedrohungen wie Porno und Alkohol: Rund 6000 „Sercam“-Schlösser haben die Saudis bisher bei den Dresdner Ex-Robotronern gekauft, um ausländische Laster daran zu hindern, vom Pfad der Tugend und der Transitstraßen abzukommen. Nun will ECD die „Sercam“-GPS-Boxen auch als Diebstahlsicherungen auf dem deutschen Massenmarkt anbieten.

Die Videoaugen der Stasi

Überwacher überlastet: MfS wollte Berliner Zentrum und Autobahnen mit Kameras verwanzen Im Zuge des Geheimplans „Strategie 2000“ wollte die Stasi das gesamte Zentrum von Berlin mit Videokameras verwanzen und die City samt aller Transit-Autobahnen von einem Hightech-Stützpunkt an der Hermann-Matern-Straße aus fernüberwachen. Das geht aus einer neuen Publikation „MfS-Handbuch: Hauptabteilung VIII“ der Stasi-Unterlagenbehörde hervor. Ein Hauptgrund für dieses Projekt, dessen Kostenpläne immer mehr ausuferten, war die zunehmende Überlastung des Stasi-Überwachungsapparats in den 1980er Jahren.