Alle Artikel mit dem Schlagwort: Technikmuseum

Zeitzeuge Ngoc Hanh Dao besucht mit seinem Sohn die Pentacon-Ausstellung "Bis zum bitteren Ende" in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Anja Schneider für die TSD

Das Ende von Pentacon und der Blick auf Lebensbrüche

Ausstellung „Bitteres Ende“ in den Technischen Sammlungen Dresden wartet mit Interviews und Geschichten zum VEB Pentacon um 1989 auf Dresden, 5. Januar 2024. Wer heute mehr will als nur die eingebauten Bildsensoren im omnipräsenten Smartphone und sich eine „richtige“ Kamera kauft, landet eher oder später meist bei den Japanern: bei Canon, Nikon, Sony & Co. Für Liebhaber besonderer Qualitätsfotografie gibt es noch Leica aus Wetzlar – aber das war es dann auch schon mit den deutschen Herstellern, wenn man einmal die Industriekameratechnik beiseite lässt. Dies war vor dem Aufbruch ins Digitalzeitalter ganz anders, da gehörten deutsche Unternehmen zu den führenden Kameraproduzenten weltweit. Dazu zählten die Ernemannwerke und Zeiss Ikon in Dresden, aus denen zu DDR-Zeiten die für ihre Spiegelreflex-Kameras berühmten Pentacon-Werke wurden. Eine Sonderausstellung in der Striesener Pentacon-Betriebsstätte – den heutigen Technischen Sammlungen Dresden – erzählt nun in Zeitzeugen-Berichten vom „Bitteren Ende“ der lange Zeit strukturprägenden Kameraindustrie in Dresden.

Blick in einer der 300-mm-Chipwerke von Foundry-Primus TSMC in Taiwan. Foto: TSMC

Debatte über Chipfabrik-Ansiedlungen in Dresden

Halbleiter-Alumni laden zu öffentlicher Diskussion über TSMC & Co. ein Dresden, 22. Dezember 2023. Lohnt sich die Ansiedlung von TSMC und anderen Chipkonzernen in Dresden auch konkret für die Stadt? Wohin wird sich die ganze Region dadurch entwickeln? Welche Herausforderungen muss die Kommune stemmen, damit die großen Hightech-Betriebe genug Wasser, Strom und Fachkräfte bekommen? Wie wirken sich die Halbleiterfabriken auf die Umweltbilanz der Stadt aus? Diese und weitere Fragen wollen ehemalige ostdeutsche Mikroelektroniker im neuen Jahr mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren. Unter dem Leitthema „Mikroelektronik in Dresden. Herausforderung an einen Spitzenstandort der Halbleiterindustrie in Europa“ lädt der Mikroelektronik-Alumni-Kreis am 16. Januar 2024 ab 18 Uhr in den Technischen Sammlungen Dresden zu einer öffentlichen Debatte ein.

Solche Roboter rollen - ferngesteuert durch Menschen über eine Netzplattform - anstelle von biologischen Besuchern durch die Ausstellung "Der Wille und der Berg. Mind over Matter" in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Museen der Stadt Dresden

Wegen Corona: Roboter lustwandeln durch Museen in Dresden

Technische Sammlungen experimentieren mit neuen Echtzeit-Ausstellungsformaten Dresden, 3. Februar 2021. Weil die Museen in Dresden wegen Corona auf absehbare Zeit geschlossen bleiben, bieten die „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) nun ihren menschlichen Besuchern an, aktuelle Ausstellungen mit Roboter-Avataren zu besichtigen. Sprich: Wer die Netzseiten der TSD oder des Partners „Dresden Contemporary Art“ aufsucht, kann von dort aus über eine spezielle Software einen Roboterdiener in Echtzeit durch die neue Exposition „Der Wille und der Berg. Mind over Matter“ fernlenken, die Exponate besichtigen und mit anderen robotischen Avataren interagieren. Das hat TSD-Sprecher Ilja Almendinger heute angekündigt.

Durch kurze Reaktionszeiten von 1 ms soll der 5G-Handyfunk auch für Echtzeit-Wanderungen durch virtuelle Welten per Datenbrille geeignet sind. Die Dresdner 5G-Entwickler denken da zum Beispiel an simulierte Zeitreisen von Schulklassen ins alte Rom. Foto: 5G Lab Germany, TU Dresden

Technikmuseum wird zum Schaufenster der Dresdner Forschung

Quantenmaterialien, 5G und Klimawandel: Die Technische Sammlungen eröffnen neue Sektion über aktuelle wissenschaftliche Top-Themen. Dresden, 19. Dezember 2019. Exzellente Forschungsprojekte der Dresdner Wissenschafts-Szene spielen in den „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) künftig eine größere Rolle: Im Mai will Direktor Roland Schwarz ein „Schaufenster der Forschung“ eröffnen. Entstehen soll dieser neue Museumsbereich in der fünften Etage des Ernemann-Baus an der Junghansstraße.

Kurator Dr. Ralf Pulla von den Technischen Sammlungen Dresden, in der von ihm kuratierten Ausstellung "Welt im Kasten: Foto – Kino – Video“. Hier steht er hinter einer frühen Fotokamera, deren Belichtungszeit so lange war, dass der Kopf der zu fotografierenden Menschen mit Stangen abgestützt wurde, um ein Verwackeln zu verhindern. Foto: Heiko Weckbrodt

Von der Camera Obscura über die Lomo bis zum Smartphone

Neue Sonderschau in den Technischen Sammlungen Dresden zeigt, wie der Mensch seine Realität fotografisch festzuhalten versucht. Dresden, 10. Juli 2019. Der Wunsch, den ach so flüchtigen Augenblick des Triumphes, der Liebe oder der Schmerzes für die Ewigkeit aufzubewahren, ist wohl so alt wie die Menschheit selbst: Davon zeugen die Höhlenmalereien in Lascaux ebenso wie der Wandteppich von Bayeux, der rasche Siegeszug der Daguerreotypien wie auch die allerorten gezückten Selfie-Smartphones unserer Zeit. Die „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) haben nun dem langen Weg von der Camera Obscura bis zur digitalen Bilderwelt eine neue, faszinierende Dauerausstellung gewidmet: „Welt im Kasten: Foto – Kino – Video“ zeigt Kameras, Projektoren, 3D-Filme und viele andere Exponate. Dabei haben die Museums-Modellbauer neben viele Schaustücke gleich noch Ausprobier-Experimente platziert.

Ingenieur Ralf-Peter Nerlich füttert einen "Botax 80"-Taxibordrechner mit einem Programm, das gerade ein Wartburg-taxi simuliert. Foto: Heiko Weckbrodt

Für DDR-Taxis begann 1985 die Digitalzeit

Dresdner Entwickler übergeben Taxi-Bordcomputer an die Technischen Sammlungen Dresden, 12. Oktober 2018. 1985 begann im DDR-Taxigewerbe das Digitalzeitalter: Die Taxifahrer bekamen nach und nach das „Botax 80“ in den Wolga, Moskwitsch oder Wartburg montiert. Dieses in Dresden entwickelte Taxameter war mit ostdeutscher Mikroelektronik bestückt, berechnete die Entgelte und machte (weitgehend) Schluss mit Fahrpreis-Manipulationen. Das damalige Entwicklerkollektiv um Dr. Eberhard Treufeld vom früheren „Wissenschaftlich-Technischen Zentrum des Kraftverkehrs“ (WTZK) hat einen dieser alten Taxi-Bordcomputer nun restauriert und den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) gestiftet. „Ein Dresdner Produkt, das gut in unsere Sammlung passt“, betonte Kustos Dr. Ralf Pulla. „Wir werden es bald in unser Abteilung Rechentechnik ausstellen.“

Fotos aus der ewigen Kälte

Ausstellung „Scenerie und Naturobjekt“ mit beeindruckenden ganz alten und ganz neuen Antarktis-Fotografien in den Technischen Sammlungen Dresden Dresden, 11. März 2016. Auf dem 118 Jahre alten Schwarzweiß-Foto sieht der Oktopus klein aus: reg- und farblos liegt er in der Emaille-Schüssel auf dem Schiff. Auf der Farbzeichnung daneben, die der Antarktisforscher Fritz Winter damals aus diesem Foto gezaubert hatte, wirkt das Tier dagegen prächtig, breitet seine Arme aus, strahlt saftig-fleischfarben. Gleich um die Ecke sehen wir die Antarktis dann in ihrer unendlichen Weite: Auf dem meterhohen Foto breiten sich Eis, Schnee, Geröll und Himmel aus, alle Farbe, alles Leben scheinen aus der Szenerie entronnen. Nur wer ganz genau hinguckt, sieht einen Pinguin winzig klein durchs Bild watscheln. „Die pickern einen mit dem Schnabel, wenn ihnen etwas nicht passt“, sagt Fotograf Hans-Christian Schink, dem diese Aufnahme vor sechs Jahren mit einer Großformat-Kamera geglückt war.

Flüchtlingskinder zu Besuch im Erlebnisland Mathematik in Dresden-Striesen. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Hyperbel interessiert sich nicht für Nationen

Erlebnisland Mathe in Dresden lädt junge Flüchtlinge zum Gratisbesuch Dresden, 2. Dezember 2015. Rund drei Dutzende Flüchtlingskinder und ihre erwachsenen Begleiterinnen haben heute die Technischen Sammlungen Dresden (TSD) besucht. Sie erkundeten in dem Technikmuseum in Striesen – mit großer Begeisterung übrigens – das „Erlebnisland Mathematik“ mit all seinen Zerrspiegeln, Riesen-Seifenblasen, Hyperbel-Spielen, Code-Rätseln und Möbiusbändern. Die Exponate dort scheren sich eben nicht darum, ob ein junger Besucher Deutsch, Arabisch, Persisch oder Englisch spricht: Die spielerische Mitmach-Ausstellung erschließt sich jedem in der nationen-verbindenden Sprache der Mathematik. Der Besuch war für die Asyl-Kinder kostenlos.

iPhone-gesteuerte Lichtinstallation am Ernemann-Turm in Dresden-Striesen am frühen Abend. Foto: Heiko Weckbrodt

Lichtjahr 2015: Dresdner steuern per iPhone Lichtinstallation

Künstlergruppe „Kazoosh!“ bringt Museumsturm das „Sprechen“ bei Dresden, 27. Februar 2015: Als Beitrag zum internationalen „Jahr des Lichts 2015“ will die Dresdner Künstlergruppe „Kazoosh!“ nun Passanten in die Leuchtinstallation „Talking Tower“ (sprechender Turm) hoch über den Dächern der „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) einbeziehen: Ab heute kann jeder, der Lust dazu hat, mit dem iPhone oder anderen Smartphones die Lichtspiele an Spitze der ehemaligen Kamerafabrik an der Junghansstraße selbst programmieren – und den Museumsturm in einem interaktiven „Leuchtturm des 21. Jahrhunderts“ verwandeln, locken die Künstler.