Alle Artikel mit dem Schlagwort: Semiconductor Industry

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Sonderförderung für die Mikroelektronik

Subventionswettlauf erschien lange zu riskant Dresden, 1. Februar 2019. Nach der Siemens-Megabit-Projekt und dem Ende der DDR mitsamt ihrem Mikroelektronik-Programm behandelten viele Politiker die Halbleiter-Industrie eher stiefmütterlich: Allzu hoch erschienen die Kosten und Risiken der Idee, in dieser kapitalintensiven Branche mit Steuergeldern eine deutsche Führungsposition erkaufen zu wollen – zudem sich schon unter Helmut Kohl und dann auch unter Angela Merkel eher wirtschaftsliberale, wettbewerbsorientierte Positionen in der Wirtschaftpolitik dominierten. KET-Revival: Rolle der Halbleiterei als Querschnitts-Technologie wiederentdeckt Nicht zuletzt auf Drängen der Sachsen, die ihren Mikroelektronik-Nukleus aus DDR-Zeiten mit Subventionen und anderen Eingriffen über die Wende hinweg erhielten und ausbauten, ist mittlerweile wieder ein Paradigmenwechsel eingetreten: Inzwischen überwiegt auch in Berlin und Brüssel wieder die Vorstellung, dass ausgewählte Schlüssel- und Querschnittstechnologien so entscheidend für die  Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Industrien sind, dass sie auch einer besonderen Förderung bedürfen. Dass die Mikroelektronik zu diesen besonders förderwürdigen „Key Enabling Technologies“ (KET) alias Schlüsseltechnologien gehört, ist derzeit in Dresden, Berlin und Brüssel weitgehend unbestritten. Daher haben EU, die deutsche Bundesregierung und die sächsische Landesregierungen eine Reihe von Instrumenten …

Halbleiter-Fertigung bei Bosch. Foto: Bosch

EU erlaubt Sonderzuschuss für Bosch-Chipfabrik Dresden

Grünes Licht aus Brüssel für strategische IPCEI-Zuschüsse in der Mikroelektronik Dresden/Brüssel, 18. Dezember 2018. Die Europäische Kommission hat die Sondermilliarde für die deutsche und vor allem für die sächsische Mikroelektronik nun endlich genehmigt. Das geht aus einer Mitteilung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hervor. Die Extra-Subventionen fließen in „Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischen Interesse“ (englisch als „IPCEI“ abgekürzt) wie zum Beispiel die neue Chipfabrik von Bosch in Dresden.

Eine Mitarbeiterin veredelt an dieser 35PE-Anlage im Technologiezentrum Dresden GaAs-Wafer im Hochvakuum zu GaAs-Leistungshalbleitern. Foto: 35PE/Kristin SchmidtEine Mitarbeiterin veredelt an dieser 35PE-Anlage im Technologiezentrum Dresden GaAs-Wafer im Hochvakuum zu GaAs-Leistungshalbleitern. Foto: 35PE/Kristin Schmidt

Familie Sturm investiert in Elektronikfirma 35PE in Dresden

Fränkisches Kapital soll helfen, neue Leistungshalbleiter-Technologie weltweit zu vermarkten Dresden, 22. November 2018. Das Dresdner Mikroelektronik-Unternehmen „3-5 Power Electronics“ (35PE) bekommt frisches Kapital und – neben der chinesischen SINO Alliance Investment Ltd. – einen neuen Investor: Die fränkische Familie Sturm steigt über ihre Beteiligungsgesellschaft „Sturm Family Office“ (SFO) aus Bad-Mergentheim ein. Das hat die „3-5 Power Electronics GmbH“ mitgeteilt.

Autonom fahrende Autos sollen Unfälle mit Fußgängern mit KI-Hilfe vermeiden. Grafik: Nvidia

Nun offiziell: Renesas kauft IDT

Japanisches Elektronikunternehmen ist damit auch in Sachsen vertreten Tokyo/San Jose, 11. Sepütember 2018. Nun ist der Deal offiziell: Der japanische Halbleiterkonzern Renesas hat angekündigt, das US-amerikanische Halbleiter-Unternehmen „Integrated Device Technology“ (IDT) für 6,7 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) zu übernehmen. Gerüchte gab es darüber bereits seit einiger Zeit (wir berichteten), nun haben beide Unternehmen darüber ein Abkommen geschlossen.

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Fusionswelle in Mikroelektronik am Zenit

„IC Insights“ hält weitere Großübernahmen unwahrscheinlich Scottsdale, 19. August 2018. Die Fusions- und Fresswelle in der internationalen Mikroelektronik-Branche ist womöglich erst mal vorbei. Sie wird zumindest nicht mehr solche Ausmaße annehmen wie in den vergangenen Jahren. Dies hat das US-amerikanische Marktanalyse-Unternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale prognostiziert.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

ARM & Co. sägen im Internet der Dinge am Intel-Thron

Global Data: Preiswettbewerb rund um neue Industrietrends bedrohen Intels Position als Zulieferer der 1. Wahl London, 31. Juli 2018. Intel galt jahrzehntelang als übermächtiger Mikroelektronik-Zulieferer der ersten Wahl für Technologiekonzerne und letztlich auch für Behörden. Auch Konkurrenten wie AMD  oder IBM-Cyrix, die Intel auf dessen eigenem Feld schlagen wollten, haben daran nur wenig geändert. Im „Internet der Dinge“ und für den Mobilfunk der 5. Generation (5G) sind aber nicht unbedingt nur leistungsstarke, sondern vor allem auch sparsame und skalierbare Chip-Lösungen gefragt – und da beginnen Prozessordesigner wie ARM, dem Marktführer aus den USA ernsthaft das Wasser abzugraben. Das hat das Marktforschungsunternehmen „Global Data“ aus London eingeschätzt.

China steckt mehr in Chipfabriken als Europa und Japan zusammen

IDTechEx rechnet mit 11 Mrd. $ Investitionen in Europas Chipfabriken Scottsdale/Peking, 29. Juni 2018. China holt in der Mikroelektronik kräftig auf: Im Jahr 218 werden chinesische Halbleiter-Unternehmen umgerechnet rund elf Milliarden Dollar in Chipfabriken und damit erstmals mehr als Europa und Japan zusammen (10,7 Milliarden Dollar). Das hat eine Analyse des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens IC Insights aus Scottsdale / Arizona ergeben.

Siliziumkarbid-Wafer (SiC) von NXP mit 7,5 Zentimetern Durchmesser. Foto: NXP

Weltweiter Halbleiterumsatz boomt

Seoul, 12. Juni 2018. Im Jahr 2017 ist der weltweite Halbleiterumsatz auf  über 420 Milliarden US-Dollar gestiegen, was einem Wachstum gegenüber 2016 um 21,6 Prozent entspricht. Bemerkenswert ist dabei, dass Samsung  mit knapp 60 Milliarden Dollar  Umsatz erstmals vor Intel die Nummer 1 geworden ist. Unter den 1o umsatzstärksten Halbleiterunternehmen nimmt die einzige Firma aus Europa – nämlich NXP aus den Niederlanden – den 10. Platz ein und weist als einzige Firma einen Rückgang  im Jahre 2017 auf – um 6,1%  Western Digital weist mit 119.6 % die höchste Wachstumsrate im Jahre 2017 auf.

Halbleiter-Fertigung bei Bosch. Foto: Bosch

Bauerlaubnis für Bosch-Fabrik in Dresden

Elektronikkonzern will rund eine Milliarde Euro investieren Dresden, 27. Februar 2018. Knapp neun Monate nach der offiziellen Bekanntgabe hat der Elektronikkonzern „Bosch“ heute von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) die Baugenehmigung für seine neue Chipfabrik im Dresdner Norden erhalten. Das teilte die Landeshauptstadt mit. Der künftige Werkleiter Otto Graf nahm die erste Teilgenehmigung für den Gebäudebau entgegen.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Reuters: Glofo drängt EU zu Verfahren gegen Rivalen TSMC

Laut einer Industrie-Quelle wirft der ewige Zweite dem Primus in Taiwan unfaire Marktpraktiken vor Taipeh/Dresden/Santa Clara, 21. September 2017. Der US-Chipauftragsfertiger Globalfoundries (Glofo) hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ bei den EU-Wettbewerbswächtern auf eine Untersuchung seines größeren Rivalen TSMC aus Taiwan gedrängt. Reuters stützt sich dabei auf eine ungenannte Industrie-Quelle.

Die Nachfrage nach dRAM-Speichern schwankt sehr stark. Diese Vlotilität hat schon manchem Unternehmen das Genick gebrochen. Foto: Heiko Weckbrodt

Speicherchip-Markt wächst um 55 %

Scottsdale, 21. August 2017. Die verbliebenen Hersteller von klassischen Speicherchips können sich freuen: Der Markt legt kräftig zu. Die Analysten von „IC Insights“ haben ihre Prognosen revidiert und rechnen nun damit, dass die weltweiten Umsätze mit dRAMs in diesem Jahr um 55 Prozent zulegen. Damit werden diese Speicher die wachstumsstärkste Produktgruppe im Halbleiter-Segment sein.

Halbleiter-Fertigung bei Bosch. Foto: Bosch

SEMI: Bosch-Fabrik in Dresden ist „Entscheidung von großer Tragweite“

Vor allem in Sachsen ist die Freude über die Milliarden-Investition groß Dresden, 19. Juni 2017. Als „Investition in eine zentrale Zukunftstechnologie“ und „wichtigen Schritt für den Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit auch des Industriestandorts Deutschland“, hat Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) die Ankündigung des Technologiekonzerns Bosch begrüßt, in Dresden für eine Milliarde Euro eine neue Halbleiterfabrik zu bauen. Auch für das Unternehmen selbst ist das eine große Sache: Es handele sich um die die „größte Einzelinvestition in der mehr als 130-jährigen Geschichte von Bosch“, betonte Bosch-Chef Dirk Hoheisel.

Ein Wafer-Test im Globalfoundries-Werk Dresden, das schon heute als hochautomatisiert gilt. Der Chip-Auftrasgfertiger will diesen Automatisierungsgrad noch erhöhen. Foto: Globalfoundries

Chinas Weltmarkt-Anteil in Mikroelektronik wächst

Europa tritt derweil auf der Stelle Scottsdale/Santa Clara/Dresden, 28. Februar 2017. Während Europas Mikroelektronik auf der Stelle tritt, wächst das chinesische Gewicht in der globalen Halbleiter-Branche. Von allen Computerchips, die weltweit die Fabriken verlassen, produziert das Reich der Mitte inzwischen bereits jeden zehnten Chip – Tendenz: steigend. Dagegen sind die Europäer selbstgesteckten Ziel, ihren Weltmarktanteil in der Mikroelektronik von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln, weiter entfernt denn je: Nur noch 6,4 Prozent aller weltweit installierten Fertigungs-Kapazitäten für Halbleiter stehen auf europäischen Boden. Das geht aus einer Analyse des US-Marktforschungsunternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona hervor.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

Intel steckt jeden fünften Umsatz-Dollar in Forschung

Top 10 von „IC Insights“ zeigt: Wer Marktführer bleiben will, buttert viel in F/E hinein Scottsdale, 20. Februar 2017. Gut beraten ist, wer in einer Hochtechnologie-Branche mitmischt und jährlich viel in Forschung und Entwicklung investiert, statt hohe Dividenden aus dem Unternehmen abzuzwacken. Dieser Zusammenhang spiegelt sich auch in einer aktuellen Auflistung aus der Halbleiter-Industrie, die das US-Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale nun erstellt hat: So gab Weltmarktführer Intel im Jahr 2016 insgesamt 12,7 Milliarden Dollar (12 Mrd. €) für Forschung und Entwicklung (F/E) aus – soviel wie die nächstfolgenden drei Konzerne zusammen. Was man so interpretieren mag, dass sich Marktführerschaft nur durch hohe F/E-Ausgaben behaupten lässt.